Das dürfte noch für einige Diskussionen sorgen: In einem WDR-Beitrag – der heute ausgestrahlt wird – fordert die Tierrechtsorganisation PETA ein generelles Pferdesport-Verbot.
Die Tierrechtsorganisation PETA ist für ihre radikalen und kompromisslosen Forderungen berühmt und berüchtigt – und auch der Pferdesport ist den Verantwortlichen von PETA nicht erst seit der Rollkur-Debatte ein Dorn im Auge. In einem aktuellen Beitrag für das WDR-Magazin ,Tiere suchen ein Zuhause' aber geht Dr. Edmund Haferbeck, Leiter der Wissenschafts- und Rechtsabteilung von PETA Deutschland e.V., noch einen Schritt weiter – und verlangt nicht weniger als ein vollständiges Reitsport-Verbot in Deutschland. Dr. Haferbeck wörtlich: „PETA fordert ein striktes Verbot der gesamten Reitsportarten – und zwar nicht nur Springreiten und Vielseitigkeit, sondern auch Dressur und natürlich auch den Freizeitreitsport in seiner mittlerweile unmöglichen Ausprägung. Es ist eigentlich nicht mehr gegeben nach dem Tierschutzgesetz, dass solche Sportarten als Unterhaltungssport hier in Deutschland noch zulässig sind."
Immerhin sind nicht alle dieser Meinung – und der Beitrag zeigt auch positive Beispiele für den Umgang mit Pferden, wie ihn etwa die Tierärztin und Trainerin Claudia Miller vorlebt. Sie arbeitet nach der Methode des ,Natural Horsemanship', nutzt vor allem die Körpersprache, um mit dem Pferd zu kommunizieren und braucht dabei weder Halfter noch Zaumzeug.
Auch die Biologin Dr. Kathrin Kienapfel stellt nicht den Pferdesport oder gar das Reiten an sich in Frage – sehr wohl aber viele der heute gängigen Methoden, insbesondere im Spitzensport. So konnte sie wissenschaftlich nachweisen, wie negativ sich die Rollkur auf die Muskulatur und die Gesundheit von Pferden auswirkt. Für die Expertin sind Unwissenheit und mangelnde Erfahrung die häufigsten Ursachen für fehlerhaftes, schlechtes Reiten – auch und vor allem bei FreizeitreiterInnen, die oft genug die falschen Vorbilder nachahmen.
Der Beitrag „Auf dem Rücken der Pferde" ist heute (Sonntag, 29. März 2015) um 18.15 Uhr auf WDR zu sehen – oder kann hier in der WDR-Mediathek angesehen werden. Für Diskussionen dürfte die Reportage in jedem Fall sorgen...