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Polnische Konik-Herde für Pferdeweide Marchegg
09.04.2015 / News

Das polnische Konik-Pferd ist eng mit dem ausgestorbenen europäischen Wildpferd verwandt und äußerst robust.
Das polnische Konik-Pferd ist eng mit dem ausgestorbenen europäischen Wildpferd verwandt und äußerst robust. / Foto: Martin Haller

Im Frühjahr soll mit der Ansiedlung einer Konik-Herde im WWF Auenreservat Marchegg in Niederösterreich begonnen werden – am 28. April gibt es einen Informationsabend zu dem ambitionierten Projekt.

 

Derzeit laufen die Vorbereitungen für die Beweidung einer großzügigen Koppel im WWF Auenreservat mit Konik-Pferden auf Hochtouren. Der Weidezaun in Marchegg entlang der Baumgartner Allee bis zur Badwiese ist fast fertiggestellt. Die Tiere selbst werden im Frühjahr direkt aus einem polnischen Reservat übernommen, das bereits seit vielen Jahren Konik-Pferde unter ähnlichen Bedingungen im Freiland hält. In den nächsten Jahren soll die Gründerherde schrittweise anwachsen.

Wilde Huftiere wie Auerochse und Tarpan prägten über Jahrtausende die Landschaft Mitteleuropas. Bis weit ins 20. Jahrhundert hinein übernahmen Haustiere wie Rinder und Pferde deren Funktion als Landschaftsgestalter. Die großen Pflanzenfresser schufen ein Mosaik unterschiedlichster Wiesen- und Weiderasen – und das viel naturschonender, als es moderne Mähmaschinen vermögen. Ein idealer Lebensraum für beispielsweise den Weißstorch. Im Auenreservat Marchegg wurden nachweislich zuletzt um 1930 große Flächen beweidet.

Der WWF knüpft mit dem Beweidungsprojekt an alte Traditionen an. „Die auf den Wiesen grasenden Pferde sollen einen wichtigen Beitrag zur naturnahen Entwicklung der Auenlandschaft leisten. Viele gefährdete Arten wie Weißstorch oder Feuerfalter werden von den neu geschaffenen Lebensräumen profitieren“, hofft WWF-Projektleiter Gerhard Egger. Die Beweidung stellt außerdem eine praktische Alternative zur Mahd dar, da die nassen Flächen der Au nur schwer zu mähen sind.

Das Konik-Pferd ist eine urtümliche Pferderasse aus Polen, die sehr nahe mit dem ausgestorbenen europäischen Wildpferd verwandt ist. Die robusten Tiere sind perfekt an die Bedingungen in der Au angepasst und können ganzjährig im Freien leben. Von Polen über Deutschland bis in die Niederlande werden Koniks seit vielen Jahren in großen Naturreservaten gehalten. Für die Besucher der Storchenstadt Marchegg bietet die Pferdeherde ab dem Sommer eine neue, attraktive Möglichkeit zur Naturbeobachtung.

Informationsabend am 28. April
Bevor das Projekt im Frühjahr mit der Ankunft der Pferde startet, laden das WWF Auenreservat und das Storchenhaus Marchegg zu einem Informationsabend ein. Beim mittlerweile zweiten so genannten Storchenstammtisch erfahren Interessierte aus der Region alles über das Projekt und über langjährige positive Erfahrungen mit Weidetieren im Nationalpark Neusiedler See. Die Veranstaltung findet am 28. April um 17.00 Uhr im Schlossgasthof Marchegg statt, um Anmeldung wird gebeten. Details findet man auf www.wwf.at/konik.

Die Einrichtung der Pferdeweide wird von der EU im Rahmen des LIFE+ Projekts Renaturierung Untere March-Auen ermöglicht. Die Infrastruktur wurde im Rahmen einer interdisziplinären Vorstudie unter der Beteiligung der Fachabteilungen des Landes Niederösterreich, des Bezirks Gänserndorf, sowie namhafter Experten sorgfältig geplant.

Quelle: Presseaussendung WWF Österreich

 

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