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Equines Herpes-Virus – bereits fünf Pferde tot
13.03.2015 / News

Beim nachgewiesenen Virus handelt es sich um eine besonders aggressive Mutation, die Gehirn und Rückenmark angreift und die Pferde am Stehen hindert.
Beim nachgewiesenen Virus handelt es sich um eine besonders aggressive Mutation, die Gehirn und Rückenmark angreift und die Pferde am Stehen hindert. / Foto: Vetmeduni Wien

Das in einem niederösterreichischen Reitstall aufgetretene Herpes-Virus ist eine besonders aggressive Mutation und hat bereits fünf Todesfälle verursacht. Eine Entwarnung kann noch nicht gegeben werden.

 

Der Ausbruch des Equinen Herpes Virus (EHV-1) im Reitverein Geiger im niederösterreichischen Amstetten hat bereits fünf Pferden das Leben gekostet, das bestätigte Reitvereins-Obmann Karl Nenning gegenüber der Tageszeitung ,Kurier'.  Zehn weitere Pferde seien infiziert, einige davon auf der Veterinärmedizinischen Universität Wien in Behandlung.

Bereits am 3. März hatte der Reitverein die ersten Krankheitsfälle öffentlich gemacht und eine freiwillige Quarantäne für den gesamten Stall verfügt – eingestellte Pferde durften den Stall nicht verlassen, fremde Pferde nicht in den Stall kommen. Nachdem EHV in Österreich jedoch keine anzeige- bzw- meldepflichtige Tierseuche ist, war der Verein bei der Durchsetzung dieser Maßnahmen auf die freiwillige Kooperation seiner Mitglieder und Einsteller angewiesen – diese haben sich auch großteils daran gehalten, doch gab es leider auch zwei Ausnahmen: Der Vorstand bestätigte via Facebook, „dass nach der Verhängung der Quarantäne zwei Pferde entgegen ausdrücklichem und eindringlichem Abraten des Vorstands den Stall verlassen haben. Der Reitverein hat gegen diese Vorgänge keine rechtliche Handhabe und dazu keine sachdienlichen Informationen."

In vorbildlicher Weise hat der Verein sofort die umliegenden Reitställe verständigt und zwei für Mai und Juni geplante Turniere abgesagt. Trotz all dieser Maßnahmen seien weitere Infektionsfälle in der näheren Umgebung nicht gänzlich auszuschließen, wie auch Professor Rene Van den Hoven von der Vetmeduni Wien bestätigte. Das in Amstetten nachgewiesene Virus ist ein mutiertes, hoch aggressives Virus, welches das Gehirn und das Rückenmark der Pferde angreift und diese Tiere am Stehen hindert.

Wie das Virus in den Stall eingeschleppt wurde, ist noch völlig ungeklärt. Das Virus kann sowohl direkt über Tröpfcheninfektion – etwa durch Husten und Schnupfen – übertragen werden, als auch indirekt – z. B. über Futterkrippen, Tränkebecken, Kleider und Schuhe von Pflegepersonal und ReiterInnen. Es ist für andere Pferde hochansteckend, für den Menschen aber ungefährlich.

 

Kommentare

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1) Zentaurus: Die Situation für den Reitstall und die Einsteller muss fürchterlich sein – mein tiefstes Mitgefühl für alle Betroffenen. Völlig unverständlich ist für mich aber, wieso Druse und Herpes, zwei derart gefährliche Infektionen mit einer so hohen Ansteckungsgefahr und Todesrate, nicht anzeigepflichtig sind. Was denken sich denn die Behörden bei solchen Entscheidungen? Das gehört dringend geändert – wieso gibt es nicht schon längst eine Petition dafür!?
Samstag, 14. März 2015

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