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Verlade-Spezialistin: "Ich möchte zeigen, dass es auch anders geht!"
29.08.2023 / News

Dieses Fotoshooting-Arrangement mit Claudia Wobornik (links im Bild) soll zeigen: In einer entspannten, stressfreien Atmosphäre lösen sich die meisten Verlade-Probleme wie von selbst ...
Dieses Fotoshooting-Arrangement mit Claudia Wobornik (links im Bild) soll zeigen: In einer entspannten, stressfreien Atmosphäre lösen sich die meisten Verlade-Probleme wie von selbst ... / Foto: Eva Kern, Lively Moments

PROMOTION: Claudia Wobornik aus dem niederösterreichischen Berndorf ist Pferdebesitzerin, Tierheilpraktikerin – und seit einigen Jahren auch professionelle Verlade- und Transportspezialistin. Im Interview verrät sie, was sie anders macht und wieso Vertrauen und Einfühlungsvermögen ihre wichtigsten Hilfsmittel sind.


Wie sind Sie darauf gekommen, Verlade- und Transport-Spezialistin zu werden – gab es da ein spezielles Erlebnis?

Claudia Wobornik: Für mich selbst war dies früher immer ein sehr stressbeshaftetes Thema: Wer kommt, wie wird mit meinem Pferd umgegangen, wird umsichtig gefahren, wieviel Zeit nimmt sich dieser Mensch usw.? Schon vor 25 Jahren habe ich viele unschöne Verladesituationen gesehen und miterlebt – das war mein Antrieb zu zeigen, dass es auch anders geht.

Wieso haben viele Pferde ein Verlade-Problem – oder sind es eher die Besitzer, die ein Problem haben?

Claudia Wobornik: Ich denke, es ist eine Mischung aus beiden: Welche Ausbildung, persönliche Vorgeschichte, individuellen Erlebnisse und welchen Charakter bringen beide mit. Auch die körperliche Konstituion des Pferdes oder eventuelle Balanceprobleme können eine Rolle spielen. Jedes Pferd-Mensch-Paar ist individuell.

Was sind Ihrer Erfahrung nach die häufigsten Ursachen für Verlade-Probleme?

Claudia Wobornik: Da kommen meist mehrere Faktoren zusammen – auf Seiten der Pferdebesitzer etwa Angst, Unsicherheit, Ungeduld, Gereiztheit, innere Unruhe – das alles nimmt das Pferd wahr und reagiert dann dementsprechend. Ich hatte früher schon Puls, wenn ein Gespann um die Ecke kam, daher kann ich meine Kunden so gut verstehen ...

Tatsächlich komme ich zu vielen Terminen – und kann dann überhaupt kein Verladeproblem feststellen, weil die genannten Faktoren einfach nicht mehr wirksam werden. Die Pferde wollen verstanden werden, speziell in einer für das Pferd nicht so tollen Situation Ruhe finden, Zeit bekommen … Hand aufs Herz: Was ist schon eine Minute – aber eine Minute Ruhe und Entspannung kann in einer stressigen Situation ein echter ,Gamechanger' sein!

Wie gehen Sie konkret beim Verladen vor – welche Techniken wenden Sie an, was sind Ihre wichtigsten Grundsätze?

Claudia Wobornik: Eine spezielle Technik habe ich nicht, ich möchte die Pferde mit oder ohne ihren Sorgen „sehen und fühlen". Bei mir gibt's auch ganz viele Kekse – das ist aber niemals ein ,Mit-dem-Futter-Hineinlocken', sondern eher eine Form der Kommunikation, des Vertrauensaufbaus und des Hinführens auf ein gemeinsames Ziel. Es gibt auch welche, die stehen beim Transport-Termin schon am Anhänger – und ich lade die nochmals aus, weil die einfach noch nicht bereit sind für die Reise. Die Gesichter sind dann unbezahlbar 😆, so in etwa: „Oh mein Gott .. jetzt steht er endlich am Hänger, und Du lädst nochmals aus ...!!!???" Ja das mach ich fürs Pferd …

Sie bieten auch Verlade-Trainings und -Kurse an – was wird dabei vor allem vermittelt?

Claudia Wobornik: Achtsamkeit, Sicherheit, korrekter Auf-und Abladevorgang, der gesamte Ablauf in kleinen Schritten, Balancetraining, alle Informationen, die das Pferd beim Verladen und Fahren physisch u psychisch zu verarbeiten hat – all das quasi im Trockentraining.
Seit 2019 biete ich auch eine belohnungsbasierte Transportvorbereitung an, im Wesentlichen für jene, die schon tagelang vor einem Transport nicht schlafen können. Dieser Termin dient primär dazu, dass wir uns vorab kennen lernen, ich einen Eindruck von dem zu transportierenden Pferd bekomme und einschätzen kann, wie der eigentliche Transport-Tag ablaufen soll.

Hatten Sie jemals ein Pferd, das sich trotz aller Kunst nicht verladen ließ?

Claudia Wobornik: Ja natürlich, solche gibt es, da muss dann der Tierarzt kommen, um das Pferd zu sedieren. Dabei ist unbedingt zu beachten, dass die Fahrt dementsprechend angepasst wird, da die Pferde durch die Sedierung möglicherweise instabiler am Hänger stehen. Ich fahre kameraüberwacht und habe so jederzeit den Gesundheitszustand meines Transport-Gasts im Auge.  

Welche Tipps haben Sie für PferdebesitzerInnen, die ihr junges Pferd das erste Mal in einen Anhänger oder Transporter verladen?

Claudia Wobornik: Kurz gesagt: Alles im Vorfeld ohne Stress und im positiven Kontext üben! Zeit nehmen, kurze, entspannte Verladesequenzen trainieren, nicht mit dem Zielbild starten, Pausen machen, den Vorgang positiv „aufladen“, z.B. jeden Tag beim Anhänger füttern, damit eine positive Verknüpfung geschaffen wird. Bitte dabei einen Strick mit Karabiner (KEINE Panikhaken) verwenden und bitte NIEMALS am Strick ziehen, das bringt nix außer Widerstand beim Pferd.

 

INFOS & KONTAKT

Claudia Wobornik Pferdetransporte, Tel. 0676-880605500, E-Mail: info@pferde-transport.at, Web: www.pferde-transport.at, www.pferde-verladetraining.at

Claudia Wobornik bietet – zusätzlich zu ihren pferdefreundlichen Verladetrainings – auch ganzheitlich betreute Pferde- und Fohlentransporte sowie 24-Stunden-Notfall-Transporte für Pferde an.

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