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Zuckerarme Leckerlis für Pferde, die zu Hufrehe neigen
30.09.2022 / News

Es muss nicht immer ein Apfel oder eine Karotte als Belohnung sein: Für Pferde mit Insulinproblemen gibt es eine Vielzahl an zuckerarmen Alternativen.
Es muss nicht immer ein Apfel oder eine Karotte als Belohnung sein: Für Pferde mit Insulinproblemen gibt es eine Vielzahl an zuckerarmen Alternativen. / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

Es muss nicht immer Apfel oder Karotte sein: Zuckerarme Leckerlis sind vor allem für Pferde wichtig, die unter Stoffwechselkrankheiten wie dem Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) oder Cushing leiden. Sie reagieren empfindlich auf leichtverdauliche Kohlenhydrate wie Zucker und Stärke – und haben ein erhöhtes Risiko, an Hufrehe zu erkranken.

 

Eine wachsende Anzahl von Pferden leidet am Equine Metabolische Syndrom (EMS) – einer Erkrankung des Energie- bzw. Zuckerstoffwechsels, die vergleichbar mit einer frühen Form des Typ-2-Diabetes mellitus beim Menschen ist und bei vielen Pferden und Ponys zu Übergewicht und im schlimmsten Fall zu Hufrehe führt. Ein erhöhter Insulinspiegel – der aus einer Insulinresistenz ebenso resultieren kann wie aus einer Insulindysregulation – ist dabei ein wesentlicher Risikofaktor, weshalb für gefährdete Pferde eine Anpassung der Ernährung und eine Reduzierung der Zucker bzw. Kohlehydrate-Aufnahme unabdingbar ist, um weitere Rehe-Episoden zu verhindern.

Die Umstellung der Ernährung sollte in Absprache mit dem Tierarzt erfolgen – und führt meist zu einer Art ,Diätplan’, der zum Ziel hat, die Aufnahme von einfachen Zuckern und anderen nichtstrukturellen Kohlenhydraten zu begrenzen. Dabei sollte man auch nicht auf das Thema Leckerlis vergessen – das bei einer Futterumstellung meist im Vordergrund steht und daher nur allzu leicht übersehen wird. Leckerlis werden üblicherweise nur sporadisch und in kleinen Mengen verabreicht – sie sind aber meist wahre ,Zuckerbomben’ und können daher bei regelmäßiger Anwendung durchaus ins Gewicht fallen. Und es kann schwierig sein, ganzlich auf Leckerlis zu verzichten – besonders dann, wenn ein Pferd daran gewöhnt ist, sie zu bekommen.

Ernährungsexperten raten daher, auch auf dieses Thema bei Pferden mit Stoffwechselproblemen nicht zu vergessen und zuckerarme Leckerli-Alternativen in Erwägung zu ziehen – denn auch diese gibt es, und sie sind für Pferdefreunde sogar leicht und einfach verfügbar, wie die Haltungs- und Ernährungsberaterin Janice L. Holland in einem Gastbeitrag für TheHorse.com anmerkt: Sie rät dazu, den Einsatz von Leckerlis für sein Pferd, insbesondere der allseits beliebten Karotten und Pfefferminz-Belohnungen, bei rehe-gefährdeten Pferden jedenfalls anzupassen. Das müsse nicht zwangsläufig bedeuten, dass alle Pfefferminz-Leckerli und Karotten gestrichen werden müssen, aber man sollte die Verwendung deutlich einschränken.

Janice Holland wörtlich: „Sowohl Pfefferminz-Belohnungen als auch Karotten sind relativ reich an Zucker, und während kleine Mengen keine Hufrehe-Episode auslösen, können große Mengen dies sehr wohl tun. Auch Äpfel – die gerne als Leckerli verwendet werden – sind reich an Zucker sind (mehr als Karotten). So ziemlich alle Lebensmittel/Snacks/Süßigkeiten, die Menschen mit Problemen im Zusammenhang mit der Zuckeraufnahme vermeiden sollten, sind auch für Pferde keine gute Option – man sollte daher auch Zuckerwürfel, Leckereien auf Melassebasis, Wassermelonen, Brezeln, Kartoffelchips, Apfelmus und aromatisierten Joghurt vermeiden“, so die Expertin.

Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von möglichen Alternativen – also Leckereien, die weniger Zucker enthalten und die man auch Pferden mit Stoffwechselproblemen anbieten kann, so Janice Holland: „Viele Pferde mögen Apfelschalen, Erdbeeren, Kürbiskerne, Sellerie oder auch Stücke von Wassermelonenschalen.“ All diese Leckereien enthalten weniger Zucker, sind aber geschmackvoll und werden von den meisten Pferden durchaus geschätzt.

Auch selbstgemachte Leckerlis, bei denen bewusst auf Zutaten mit wenig Zucker und Kohlehydraten geachtet wird, erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Eine weitere sinnvolle Variante: Immer mehr Futtermittelhersteller bieten mittlerweile stärkearme oder zuckerfreie bzw. zuckerreduzierte Pferde-Leckerli an, die oft als „insulinresistente Pferdeleckerli“ bezeichnet werden und auch für EMS- oder Rehepferde verwendet werden können. Janice Holland: „Es sind also viele zuckerarme Optionen erhältlich, die den Drang vieler PferdebesitzerInnen stillen können, Ihrem Pferd Leckerlis zu geben.“ Wenn das keine gute Nachricht ist …

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