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Judiths Blog: Mein Training mit Ulla Salzgeber
23.12.2021 / Blogs

Das Training mit Ulla Salzgeber war enorm lehrreich!
Das Training mit Ulla Salzgeber war enorm lehrreich! / Foto: privat

Judith Oberngruber-Spenger ist Trainerin, geprüfte Übungsleiterin Reiten mit mehr als 35 Jahren Pferde-Erfahrung und Expertin für Trauma- und Krisenbewältigung. Sie entwickelte die Methode der Selbst-Aktivierung, um Probleme bzw. negative Verhaltensmuster durch neue, positive zu ersetzen. In ihren Workshops setzt sie auch ihre Pferde als Co-Trainer ein, um Vertrauen zu schaffen, Unbewusstes sichtbar zu machen und individuelle Stärken zu fördern.


So eine Gelegenheit lässt man einfach nicht aus: Die vielfache Olympia-Medaillen-Gewinnerin, Europa- und Deutsche Meisterin Ulla Salzgeber kam zu uns in den Reitstall! Obwohl ich mit mir haderte – denn die Kosten waren nicht gerade gering – meldete ich mich für die Teilnahme an. Bis zum Kurswochenende war ich nicht sicher, ob das eine wirklich gute Entscheidung war. Eigentlich wollte ich über den Winter Basisarbeit machen. Durchlässigkeit und Losgelassenheit sollten im Vordergrund stehen, da genau hier die größten Schwächen bestehen würden. Vor allem am Turnier im Viereck hatte ich gleichsam ein Pulverfass unter mir, das drohte, ständig zu explodieren. Was also sollte ich bei einer Kapazität wie Ulla lernen? Wie profitieren? Ein paar meiner Erkenntnisse möchte ich hier mit Euch teilen.

Die erste Trainingseinheit stand an, und Ulla fragte nach unserem Ausbildungsstand und woran ich arbeiten möchte. Sie fragte, in welchen Lektionen sich diese Spannung am nachteiligsten auswirken würde. Tja, eigentlich bekam ich ihn nicht mehr vorwärts, vor allem in den Seitengängen, und mehr Bein führte immer zu einem Angaloppieren.

Die erste Korrektur erhielt ich direkt während der Besprechung dieser Punkte. Unbewusst nahm ich immer wieder den einen und dann wieder den anderen Zügel an. Ich sollte meine Hände einfach mal ruhig hinstellen und nicht ständig im Maul herum zupfen. Gesagt – getan, und siehe da, Fuly ließ sich sofort fallen und stand ruhig mit einem schön gewölbten Hals unter mir. Dass meine Hände insgesamt ruhiger werden mussten, weil er eben so viel herum„spielte“ und sprang, war der nächste Lerneffekt. Ich lernte auch, dass es mehr Wirkung hat, wenn er wo „guckt“, ihn nur mäßig von der Gefahrenquelle weg zu stellen, aber dafür das innere Bein eine Spur zurückzunehmen.

Nun zum Problem in den Seitengängen: Zur Vorbereitung ließ mich Ulla auf meiner schlechteren, rechten Hand aus der Mitte und Schulterherein nach rechts zu B hin reiten. Da zeigte sich sofort, wo es – oder er – sich spießte: Mit tiefen und breiten Händen funktionierte die Stellung ganz gut, allerdings galoppierte er sofort an, wenn ich mit den vorwärts treibenden Hilfen den Schwung erhalten wollte. Der Tipp von Ulla war, das innere Bein ebenfalls ein bisschen zurückzunehmen. Das war gar nicht so leicht für mich, weil es einfach ungewohnt war – aber es funktionierte. Furly verstand die Hilfe nicht mehr als Galopp-Hilfe und blieb im Trab, sofern ich es schaffte, mein inneres Bein hinten zu lassen. Die Traversalen waren dann am 2. Tag noch nicht perfekt, aber „schon ganz gut“ laut Ulla.

Von Furlanettos Galopp war Ulla sofort begeistert. Wir übten zuerst das Zulegen und das sanfte, aber punktgenaue Aufnehmen. Insgesamt sollte ich ihn gerader und mit weniger Stellung im Galopp reiten. Um die Galopptraversalen ausdrucksstärker zu machen und zu verhindern, dass er sich spießte oder umsprang (auch generell), musste ich mich mit meinem Oberkörper mehr drehen (wie wenn ich über die innere Schulter nach hinten sehen wollte.) Und siehe da – auf einmal klappte auch das! Generell war sie sehr auf korrektes Reiten, zB: Angaloppieren „Schluddern“ geht nicht, und punktgenaues Reiten bedacht. Danach machten wir noch Trab-Verstärkungen und Ulla stellte fest, dass da schon ein paar schöne Tritte dabei waren, was mich natürlich sehr freute.

Am zweiten Trainingstag wiederholten wir die Lektionen vom Vortag und begannen mit Serienwechseln über die Diagonale, wo ich als Aufgabe mitbekam zu lernen, locker zu sitzen ohne herum zu wackeln. Dann meinte sie ich solle doch mal halbe Pirouette reiten. Sie war überzeugt, Furly könne das sicher. Die Vorbereitung begann im Schritt. Ich musste groß angelegte Schrittpirouetten mit Außenstellung reiten. Nach drei Versuchen und Erklärungen an mich: bis kurz vor X zu reiten, dann die Hilfen wie bei den Schrittpirouetten zu geben, und zum Punkt von dem ich gekommen war, zurück reiten zu wollen, klappten die Pirouetten zuerst auf der linken Hand und dann auch rechts sehr gut. Ich war richtig stolz! Wir haben so viel Neues gelernt und das ganz ohne Stress.

Ulla war auch zufrieden mit uns. Sie meinte, sie möge so aufgeweckte Pferde. Nachdem ich sie darüber aufgeklärt hatte, dass Furly ein Springpferd war und wir erst im April angefangen hatten ernsthaft Dressur zu reiten, also auch keine Pirouetten gekonnte hatte, legte sie nur den Kopf schief und sagte nichts mehr. Die Überraschung war ihr deutlich ins Gesicht geschrieben. Was mich gleich noch stolzer machte und das Fiasko vom letzten Turnier war schon nicht mehr so bedeutend.

Derzeit biete ich eine Aktion 4 Coachings zum Preis von 3. Coachings halte ich auch online über Zoom oder MS-Teams ab. Für Gutscheine zum Verschenken schreibt mich doch bitte direkt an: judith@emotion-works.at

Schöne Weihnachtsfeiertage wünscht
Eure Judith

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