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Mit Peitsche in Oberleitung geraten: Dramatischer Unfall schockiert Pferde-Community
09.10.2024 / News

Der schwerverletzte Fahrer wurde noch vor Ort in künstlichen Tiefschlaf versetzt und mit dem Notarzthubschrauber ins AKH Wien gebracht.
Der schwerverletzte Fahrer wurde noch vor Ort in künstlichen Tiefschlaf versetzt und mit dem Notarzthubschrauber ins AKH Wien gebracht. / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

Es ist ein Unglück, wie es wohl tragischer kaum sein kann: Beim Überqueren eines Bahnübergangs mit einer Kutsche dürfte der Fahrer mit seiner Peitsche die Oberleitung berührt und so einen verheerenden Stromschlag erlitten haben. Er wurde mit dem Notarzthubschrauber ins AKH Wien gebracht.

 

Wie die ,Niederösterreichischen Nachrichten’ in ihrer Online-Ausgabe berichten, hat sich der furchtbare Unfall am gestrigen Dienstag (8. Okt.) Nachmittag in der niederösterreichischen Gemeinde Allhartsberg ereignet. Der Fahrer – eine bekannte Größe in der heimischen Fahrsport-Szene – war mit zwei Frauen auf einer Ausfahrt unterwegs und musste dabei einen Bahnübergang passieren, als offenbar ein Pferd unruhig wurde. Eine der Frauen stieg ab, um beruhigend auf das Pferd einzuwirken und es am Zaumzeug über den Bahnübergang zu führen.

Beim Überqueren dürfte der 49-jährige Fahrer mit der Peitsche ausgeholt und dabei die Oberleitung berührt haben bzw. dieser so nahe gekommen sein, dass es zum Überspringen des Starkstroms kam. Die Folgen waren verheerend: Der Fahrer wurde von der Kutsche geschleudert, erlitt schwere Verbrennungen und eine Kopfverletzung.

Die anwesenden Frauen alarmierten sofort Rettung und Polizei, auch die Feuerwehr wurde an den Einsatzort gerufen, der gesamte Zugverkehr umgehend eingestellt. Wie die ,NÖN’ berichtet, wurde der schwerverletzte Fahrer noch vor Ort in künstlichen Tiefschlaf versetzt und mit dem Notarzthubschrauber ins AKH Wien gebracht.

Über seinen aktuellen Zustand ist noch nichts Weiteres bekannt. Die beim Unglück Anwesenden sowie die Familienangehörigen wurden von einem Kriseninterventionsteam des Roten Kreuzes betreut.

Fahrsport-Community unter Schock

In der heimischen Fahrsport-Gemeinde hat sich die Nachricht vom tragischen Unglück schnell verbreitet – und hat landesweit für Entsetzen und tiefe Betroffenheit gesorgt. Der Verunglückte zählt zu den Aushängeschildern des österreichischen Fahrsports und ist bis in die höchsten Klassen des Turniersports erfolgreich. Den zahlreichen Genesungswünschen der heimischen Pferdefreunde dürfen auch wir uns anschließen!

Warum Oberleitungen so gefährlich sind

Es möge dieses fürchterliche Unglück – so unwahrscheinlich es auch sein mag – für uns alle Mahnung sein, im Bereich von Oberleitungen ganz besonders vorsichtig zu sein, denn Oberleitungen sind nicht nur lebensgefährlich, wenn man mit ihnen körperlich in Berührung kommt: Der hier fließende Starkstrom – mit einer Stromstärke von 1.000 Ampere und einer Spannung von 15.000 Volt (das 65fache der Steckdose zu Hause!!!) – kann auch dann überspringen, wenn es zu keiner direkten Berührung kommt. Es reicht bereits die Feuchtigkeit der Luft (Wasser ist ein exzellenter Stromleiter), damit es zur Bildung eines sogenannten ,Lichtbogens' kommt, über den der Strom in den Körper eindringen kann.

Dieser Lichtbogen ist völlig unsichtbar – er kündigt sich nicht an, man kann ihn nicht hören und auch nicht riechen, und sobald er sich gebildet hat, ist man in höchster Gefahr. Wie die Deutsche Bahn informiert, kann bereits ein Abstand von 1,5 Metern ausreichen, damit der Strom überspringt und seine katastrophale Wirkung entfaltet – bei besonders hoher Luftfeuchtigkeit kann sogar ein größerer Abstand gefährlich werden. Wenn Starkstrom durch den menschlichen Körper fließt, können Temperaturen von 1.000 Grad entstehen – daher auch die schweren Verbrennungen der Betroffenen, und in den meisten Fällen herrscht akute Lebensgefahr!

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