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Gelungenes Fahrsport-Symposium in Schloss Hof
02.02.2016 / News

Florian Staudner sprach über das Traditionsfahren aus der Sicht des Wagenbauers.
Florian Staudner sprach über das Traditionsfahren aus der Sicht des Wagenbauers. / Foto: Martin Haller
Auch Heinz Gawlik vom Dokumentationszentrum für altösterreichische Pferderassen – hier mit Alexandra Lotz vom Gestüt Neustadt a. d. Dosse – gehörte zu den Vortragenden.
Auch Heinz Gawlik vom Dokumentationszentrum für altösterreichische Pferderassen – hier mit Alexandra Lotz vom Gestüt Neustadt a. d. Dosse – gehörte zu den Vortragenden. / Foto: Martin Haller

Am 30. und 31. Jänner fand im prachtvollen Schloss Hof im Marchfeld/NÖ ein Fahrsport-Symposium mit internationaler Beteiligung statt. Mit 120 Teilnehmern war die Veranstaltung ein voller Erfolg.

 

Mit dem Barockjuwel Schloss Hof besitzt Österreich eine historische Perle von berückendem Charme und atemberaubender Schönheit. Seit einigen Jahren lenkt die Schloss Schönbrunn AG die Geschicke dieses größten der sechs Marchfeldschlösser und wandelt die Anlage zu einem touristischen Magneten vor den Toren Wiens und Bratislavas. Wer Schönbrunn sagt, muss auch „Tiergarten“ sagen, und daher besitzt auch das Marchfeld-Schloss einen Haustier-Zoo, einige Exoten (z. B. Kamele und weiße Esel…), aber auch einen kleinen Reitverein und einige altösterreichische Pferderassen.

Seit Kurzem ist die Leitung des gesamten Tier-Bereichs an Lukas Svoboda übergeben, der die Geschäftsführung von der Sinnhaftigkeit des Themas „Pferde/Pferdesport“ überzeugte. Als begeistertem Fahrsportler gelang ihm schon kurz nach Amtsantritt ein beachtlicher Coup: Er konnte am letzten Jänner-Wochenende (30.–31. Jänner) ein rund 120-köpfiges Auditorium in die Schlossanlage bringen, das am ersten „Symposion Fahrsport“ teilnahmen. Unter den Gästen waren durchaus prominente Insider der österreichischen Szene, aber auch ausländische Teilnehmer aus Holland und Deutschland  waren angereist. Immerhin war die Hauptvortragende niemand geringerer als die holländische Weltmeisterin Mieke van Tergouw, die einige Aspekte der Ausbildung des Fahrpferdes in Theorie und Praxis erläuterte; neben ihr waren namhafte heimische Experten bemüht, den Themenkreis Fahrsport und Fahrkultur abzurunden, darunter Wagenbauer Florian Staudner, der internationalen Ruf genießt.

Im Rahmen der bestens organisierten Veranstaltung gab es natürlich unzählige Gespräche und Kontaktaufnahmen, die für die Zukunft nur das Beste hoffen lassen. Alexandra Lotz, Marketingleiterin des Staatsgestüts Neustadt an der Dosse, knüpfte erste Kontakte mit Heinz Gawlik vom Dokumentationszentrum für altösterreichische Pferderassen; Peter Höpler von der AIAT und Peter Galler aus Abtenau konnten Freunde für das Traditionsfahren gewinnen; Andrea Holzleithner von der Plattform PferdAustria und Sonja Bauer vom Pferdedienstleistungszentrum Stadl-Paura vertieften die Ost-West-Achse; Isidor Weber kam sogar aus Tirol und traf auf viele Freunde aus dem Fahrerlager. Es gab gute Gespräche, interessante Präsentationen, gemütliche Stunden, lehrreiche Vorträge und eine hervorragende Verpflegung im schlosseigenen Lokal. Was will man mehr? Ganz einfach – eine Wiederholung bzw. Erweiterung des hippologischen Programms. Man darf Lukas Svoboda zu dieser Initiative gratulieren und hoffen, dass sie erst der Anfang einer Entwicklung ist, die unserem heimischen Pferdesport und dem Lustschloss Hof zu „neuer Lust am Pferd“ verhilft.

Übrigens: Alois Podhajsky wurde nach seiner Ausbildung hier bei den Olympischen Spielen in Berlin 1936 auf dem Halbblüter Nero Dritter in der Dressur, gegen scharfe Konkurrenz. Es muss sich also beim Marchfeld um „guten Pferde-Boden“ handeln…
Martin Haller

Hintergrund: Die hippologische Geschichte von Schloss Hof
Das barocke Lust- und Jagdschloss an der March östlich Wiens zählt zu den architektonischen Kostbarkeiten der Ära von Prinz Eugen von Savoyen und Kaiserin Maria Theresia. Bald nach dem Tode der beliebten Monarchin, deren Biographie eng mit dem Landsitz Schloss Hof verbunden ist, wechselte die Geschichte des Besitztums vom reinen Jagd- und Lustschloss hin zu einer hippologischen Verwendung.

1788 zog auf Befehl Kaiser Josefs II. das Beschäl-Department für Niederösterreich in die weitläufigen Stallungen des Meierhofes, wo es bis 1857 beinahe ohne Unterbrechungen verblieb. Schloss Hof sollte mit der Einrichtung des Militär-Reit- und Fahrlehrerinstitutes 1899 wieder zu größerer reiterlicher Bedeutung finden. Vorläufer dieser vor allem der Artillerie und dem Train gewidmeten Institution war das 1851 gegründete und 1860 wieder aufgelöste Artillerie-Equitationsinstitut gewesen. Nach dem Krieg, 1920, wurde erneut der Kurs für Reit- und Fahrausbildung hierher verlegt, der allerdings schon 1929 weiter nach Kaiserebersdorf übersiedelte. 1935 kam das Militär-Reit- und Fahrinstitut nach Schloss Hof; dem damaligen Kommandanten Oberst Friedrich Angerer war ein gewisser Rittmeister Alois Podhajsky zugeteilt, dessen Name in die Annalen der Hippologie gemeißelt ist.

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