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Vortrag Dr. Kaun: So arbeitet ein gerichtlich beeideter Pferde-Sachverständiger
04.12.2019 / News

Univ.Lekt. VR Dr. Reinhard Kaun zählt zu den renommiertesten und meistbeschäftigten gerichtlich beeideten Sachverständigen zum Thema Pferd in Österreich.
Univ.Lekt. VR Dr. Reinhard Kaun zählt zu den renommiertesten und meistbeschäftigten gerichtlich beeideten Sachverständigen zum Thema Pferd in Österreich. / Foto: privat

Egal ob Unfall, Pferdekauf oder Tierquälerei: Bei Streitfällen im Zusammenhang mit Pferden sind das Wissen und die Einschätzungen von Sachverständigen meist unverzichtbar und dienen den Gerichten als wichtige Entscheidungsgrundlage. Eine Lehrveranstaltung von Dr. Reinhard Kaun gibt Einblick in die spannende Arbeit der Sachverständigen.


Zugegeben – der Titel mag ein wenig sperrig klingen, doch das Thema ist umso spannender und interessanter: Am 13. und 14. Dezember gibt Univ. Lektor Dr. Reinhard Kaun an der Vetmeduni Wien Einblick in die Arbeit und die Tätigkeitsfelder von gerichtlich beeideten Sachverständigen, und zwar unter dem Titel: „Klinisch-forensische Veterinärmedizin, Sachverständigenwesen, Forensische Hippologie und Forensische Kynologie. Eine Einführung"

Dr. Reinhard Kaun – den wir mit großem Stolz auch zu unseren Autoren zählen dürfen – gilt als einer der renommiertesten und meistbeschäftigten gerichtlich beeideten Sachverständigen zum Thema Pferd in Österreich. An die 2.000 Gutachten zu diversen Streitfällen hat Dr. Kaun im Laufe seiner langen Tätigkeit bereits verfasst – und auch unter KollegInnen und ExpertInnen hat sein Wort stets großes Gewicht.

Thematische Schwerpunkte der zweitägigen Lehrveranstaltung sind:
– Wie wird man Sachverständiger?
– Theorie und Praxis forensischer Arbeit in der Veterinärmedizin, Hippologie und Kynologie.

Im Zentrum stehen also die Arbeit des Sachverständigen (und wie man überhaupt ein solcher wird) – und wie bzw. durch welche Ermittlungsansätze und Methoden er zu seinen Ergebnissen und Einschätzungen kommt. Das Fachwissen und der Erfahrungsschatz, den ein Sachverständiger einem Gericht zur Verfügung stellt, sind dabei speziell im Pferdebereich besonders breit gefächert. So sind beispielsweise nach einem Unfall mit Pferden eine Vielzahl von Faktoren zu berücksichtigen bzw. zu überprüfen: Halfter, Zäumung, Besattelung, Beschirrung, Zustand eines Wagens, Hufbeschlag, Verletzungsmuster, Todesursachenermittlung – Fakten, die im Polizeiprotokoll meist kaum oder nur unzureichend Niederschlag finden.

Wie ein Sachverständiger vorgeht, darüber gab Dr. Kaun in einem kurzen Beitrag zu einem Kutschenunfall in Tirol, bei dem ein Pferd ums Leben kam, Einblick: Für den Sachverständigen wären u. a. folgende Fragen zu klären:

– Welche Bremsen/Bereifung hatte der Wagen?
– Die wievielte Fahrt an diesem Tage war dies?
– Wie lange Ruhepausen hatten die Pferde, wurden sie gefüttert und getränkt, standen sie im Schatten?
– Um welche Uhrzeit kam es zum Zwischenfall und wie war die Außentemperatur zu dieser Zeit?
– Wie war der Trainingszustand der Pferde?

Doch das ist noch längst nicht alles: „Das tote Pferd müsste auch einer Autopsie zugeführt worden sein, um die tatsächliche Todesursache zu ergründen. Jeder einzelne der Fahrgäste müsste vernommen werden und die gesamte Fahrstrecke "fachkundig" abgefahren werden – so würde ich als forensischer Sachverständiger vorgehen. Ferner müsste das überlebende Pferd einer genauen klinischen Verlaufkontrolle mit Blutbildern und ev. EKG unterzogen werden."

Man erfährt also zweifellos viel Spannendes und Wissenswertes bei dieser Lehrveranstaltung! Alle Studierenden – und auch Gasthörer – sind willkommen, eine Anmeldung beim Lektor ist nicht nötig. Hier nochmals die genauen Daten:

Dr. Reinhard Kaun: Klinisch-forensische Veterinärmedizin, Sachverständigenwesen, Forensische Hippologie und Forensische Kynologie. Eine Einführung.

Freitag, 13. Dezember 2019, 17.00–20.00 Uhr
Samstag, 14. Dezember 2019, 9.00–12.00 Uhr

Hörsaal D
Veterinärmedizinische Universität Wien, Veterinärplatz 1, 1210 Wien

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