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Studie bestätigt: Pferde verbinden uns mit der Natur und machen uns glücklich
06.11.2020 / News

Pferde verbinden uns mit der Natur, halten uns körperlich aktiv und machen uns glücklich, so das Resümee der Wiener Wissenschaftler.
Pferde verbinden uns mit der Natur, halten uns körperlich aktiv und machen uns glücklich, so das Resümee der Wiener Wissenschaftler. / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

Reiter fühlen sich stärker mit der Natur verbunden, was sie glücklich macht und sich insgesamt positiv auf ihr Wohlbefinden auswirkt – das bestätigt eine Studie des Zentrums für Public Health der Medizinischen Universität Wien und der Fachhochschule Campus Wien.

 

Menschen, die reiten, verbringen mehr Zeit im Freien und in der Natur außerhalb der Städte – und sie fühlen sich dadurch körperlich und geistig im Allgemeinen besser als Menschen, die keine Tiere besitzen – das ist das zentrale Ergebnis einer Studie, die von Wissenschaftlern des Zentrums für Public Health der Medizinischen Universität Wien und der Fachhochschule Campus Wien durchgeführt und vor kurzem veröffentlicht wurde.

Ähnlich wie der Besitz eines Hundes ermöglicht das Reiten den Menschen eine stärkere Verbindung zur Natur, was weitreichende und durchwegs positive Folgen für sie hat: Aktivitäten mit diesen Tieren in einer natürlichen Umgebung helfen beim Stressabbau, stärken unseren Körper und machen uns glücklicher und zufriedener, so die Studien-AutorInnen. Dies ist besonders wichtig bei Menschen mittleren Alters und älteren Menschen, die häufig so intensiv mit täglicher Arbeit und Routine beschäftigt sind, dass sie weniger Zeit für Bewegung und Aktivitäten im Freien finden. „Die Arbeitszeiten nehmen zu, und folglich auch die dadurch verursachten gesundheitlichen Probleme. Reiten bietet eine Gelegenheit für körperliche Aktivität und geistige Entspannung", so die Forscher.

Herzstück und Ausgangspunkt der Studie war ein umfangreicher 14-seitiger Fragebogen, der an 240 Personen verschickt wurde, die mindestens 45 Jahre alt waren und entweder Hunde besaßen, Pferde ritten bzw. keine Haustiere hatten. Alle Personen waren zuvor von den Wissenschaftlern entweder persönlich oder telefonisch kontaktiert worden, um allfällige Ausschluss-Kriterien festzustellen. Am Ende konnten 178 vollständig ausgefüllte Fragebögen für die Auswertung herangezogen werden – 67 davon stammten von Freizeitreitern, 57 von Hundebesitzern und 54 von Menschen ohne Haustiere.

Die Forscher fanden heraus, dass Hundebesitzer und Reiter gleichermaßen mit ihren Tieren verbunden waren. Beide Gruppen profitierten zudem von besserer Stimmung und einem größeren allgemeinem Wohlbefinden als Menschen ohne Tiere. Besonders augenfällig war, dass sowohl Reiter als auch Hundebesitzer Glücksgefühle hatten, wenn sie Zeit mit ihren Tieren verbrachten bzw. kurz danach. Auch ihre Beziehung zur Natur war ähnlich intensiv. Je mehr sich Reiter und Hundebesitzer mit der Natur verbunden fühlten, desto gesünder fühlten sie sich auch.

Das alles ist kein Zufall, wie die Forscher betonen: Wie man mittlerweile aus zahlreichen Untersuchungen weiß, ist Aufenthalt und Bewegung in der Natur als Gesundheits-Faktor gar nicht hoch genug einzuschätzen: Natürliche Umgebungen sind mit positiven Gefühlen, verminderter Depression und einer höheren wahrgenommenen psychischen Gesundheit verbunden, so die AutorInnen. Aktivitäten in der Natur sind mit Stressabbau, Wohlbefinden und Glück verbunden: Je höher die Verbundenheit mit der Natur ist, desto höher ist die Lebenszufriedenheit. Körperliche Aktivität in der Natur führt zu einer besseren Schlafqualität und einem größeren emotionalen Wohlbefinden, auch die Immunfunktion wird gestärkt.

Auch das körperliche Wohlgefühl wird durch das Reiten positiv beeinflusst: Obwohl sie sich ungefähr soviel bewegten wie Menschen ohne Haustiere, hatten Reiter das Gefühl, eine bessere körperliche Gesundheit zu haben. Dies könnte insbesondere daran liegen, dass beim Reiten mehrere muskuloskelettale Regionen aktiviert werden, die eine Stabilisierung des Rumpfes und eine Stärkung der Muskeln mit sich bringen, so die Forscher.

Die Studie der Wiener Wissenschaftler unterstreicht die Tatsache, dass Pferde dem Menschen sowohl körperliches als auch geistiges Wohlbefinden bringen können, insbesondere wenn sie ein höheres Alter erreichen. Die Forscher zusammenfassend: „Wir fanden eine signifikant höhere Naturverbundenheit, ein signifikant höheres allgemeines Wohlbefinden und eine signifikant bessere Stimmungsbewertung bei Freizeitreitern im Vergleich zu Menschen ohne Haustiere – und ähnliche Werte im Vergleich zu Hundebesitzern. Unsere Ergebnisse zeigen, dass die Aktivität mit Pferden und Hunden in der Natur eine Quelle des Wohlbefindens, der Freude, des Selbstbewusstseins und der sozialen Kontakte ist." Ein Resümee, dem zweifellos jeder Hunde- und Pferdebesitzer uneingeschränkt zustimmen wird ...

Die Studie „Nature Relatedness of Recreational Horseback Riders and Its Association with Mood and Wellbeing" von Gabriele Schwarzmüller-Erber, Harald Stummer, Manfred Maier und Michael Kundi ist am 10. Juni 2020 im „International Journal of Environmental Researdh and Public Health' erschienen und kann in englischer Originalfassung hier nachgelesen werden.

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