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Reiterin bei Ausritt tödlich verunglückt: Polizei nimmt Stellung
07.01.2023 / News

Im Rahmen der umfangreichen Suchaktion wurden auch ein Polizeihubschrauber und Drohnen eingesetzt.
Im Rahmen der umfangreichen Suchaktion wurden auch ein Polizeihubschrauber und Drohnen eingesetzt. / Symbolfoto: Pixabay/Martin Quast

Der tragische Tod einer 28-jährigen Reiterin, die bei einem Ausritt verunglückt war, hat zu Diskussionen und Kritik an den Einsatzkräften geführt, weil man bei der Suchaktion auf die Unterstützung freiwilliger Helfer verzichtet hatte. Die Polizei hat nun dazu ausführlich Stellung genommen.

 

Seit dem Donnerstagnachmittag (5. Jänner 2023) war eine 28-jährige Reiterin im südlichen Hessen vermisst worden. Sie war mit einem Pferd und in Begleitung ihres Hundes seit ca. 15.30 Uhr von Nieder-Modau (im Landkreis Darmstadt-Dieburg) aus zum Ausritt in unbekannte Richtung aufgebrochen. Um kurz vor 20.00 Uhr meldete sich die besorgte Besitzerin des Pferdes bei der Polizei wegen des Ausbleibens der jungen Reiterin, die als sehr zuverlässig bekannt war.

Sofort wurden umfangreiche Suchmaßnahmen eingeleitet, bei denen zeitweise auch der Polizeihubschrauber eingesetzt war. Er war es auch, der gegen 22.00 Uhr das Pferd in einem Waldstück zwischen den Modautaler Ortsteilen Webern und Brandau lokalisieren konnte. Das Mobiltelefon der Reiterin war am Sattel befestigt gewesen und konnte so geortet werden – von der Reiterin und ihrem Hund fehlte jedoch vorerst weiter jede Spur.

Mit der angeforderten Rettungshundestaffel mit Personenspürhunden und Flächensuchhunden wurde weiter intensiv nach der Reiterin gesucht, bis man schließlich am frühen Freitagmorgen (6. Jänner) in einem Waldstück in Modautal-Lützelbach (Darmstadt-Dieburg) die tote Frau – mit Hilfe einer Drohne und Wärmebildkamera – entdecken konnte. Sie lag in steinigem, sehr unwegsamem Gelände und wies, ebenso wie ihr Pferd, schwere Verletzungen auf. Der Hund konnte in der Nähe des fundorts ebenfalls entdeckt und eingefangen werden. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei von einem Unglücksfall aus, eine Obduktion solle weitere Klarheit bringen.

Diskussionen über Suchaktion

Unmittelbar nach dem Auffinden der verunglückten Reiterin war es zu Diskussionen und auch zu vereinzelter Kritik an den Einsatzkräften gekommen, weil man bei der polizeilichen Suchaktion auf die Unterstützung freiwilliger HelferInnen verzichtet habe. Dies hat das Polizeipräsidium Hessen zu einer ausführlichen Erklärung bzw. Stellungnahme veranlasst, die hier in voller Länge wiedergegeben werden soll:

Nach den Einsatzmaßnahmen in Zusammenhang mit der Suche nach einer vermissten Reiterin im Modautal in der vergangenen Nacht (06.01.2023, wir haben berichtet) haben sich besorgte Bürgerinnen und Bürger an die Polizei gewandt, die die Suchmaßnahmen gerne aktiv unterstützt hätten. Die Einsatzleitung des Polizeipräsidiums Südhessen hatte bewusst auf den Einsatz von zahlreichen Freiwilligen verzichtet.

Zum besseren Verständnis möchten wir unsere Maßnahmen kurz erläutern: Wir können die Sorgen und Fragen der Bürgerinnen und Bürger gut nachvollziehen. Auch wir bedauern diesen tragischen Unfall sehr. Bis zuletzt hatten wir alle gehofft, die junge Reiterin zu finden und ihr noch helfen zu können. Auch für die Einsatzkräfte stellt ein solcher Ausgang einer Vermisstensuche eine nicht alltägliche und sehr belastende Situation dar.

Nach dem Eingang der Vermisstenmeldung hat die Polizei umgehend Maßnahmen zur Ortung der Reiterin initiiert und umfangreiche Suchmaßnahmen gestartet. Diese wurden in der Folge durch die Freiwilligen Feuerwehren sowie eine Rettungshundestaffel mit Fährtensuchhunden für vermisste Menschen unterstützt. Dem Einsatz des Polizeihubschraubers kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Mit Hilfe von einer Wärmebildkamera können gerade in den Abend- und Nachtstunden große Bereiche abgesucht werden. Durch eine Handyortung konnten wir den Suchbereich eingrenzen und dort gezielt suchen. Mit Hilfe des Hubschraubers konnte in diesem Bereich das Pferd der Reiterin gefunden werden. Wie sich herausstellte, befand sich das Handy am Sattel und leider nicht bei der Reiterin.

Im Zuge der Suchmaßnahmen war in diesem sehr unwegsamen Gelände parallel zu weiteren Einsatzkräften im Wald weiterhin der Polizeihubschrauber eingesetzt.

Für den Erfolg der Suchaktion waren koordinierte, aufeinander abgestimmte Maßnahmen zwischen den verschiedenen Einsatzkräften von Polizei und Feuerwehr, den Fährtensuchhunden für vermisste Menschen, dem Einsatz einer Drohne mit Wärmebildkamera und des Polizeihubschraubers unerlässlich. Insbesondere der Einsatz der Wärmebildkameras erfordert ein koordiniertes und abgestimmtes Vorgehen, da die Piloten sonst unzählige Wärmequellen, und hierzu zählt jede Person, die in diesem Waldbereich unterwegs ist, ausfindig gemacht hätten. Eine Unterscheidung zwischen der Vermissten und den Suchenden wäre nicht mehr möglich gewesen und hätte wiederum Einsatzkräfte gebunden und zur Verzögerungen der eigentlichen Suche geführt.

Parallel zu den Suchmaßnahmen im Wald, hatte die Polizei mit Hilfe des aufgefundenen Handys bereits weitere Maßnahmen getroffen, um die Strecke, die die Reiterin zurückgelegt hatte, nachzuverfolgen. In diesem Zusammenhang konnten ebenfalls gute Anhaltspunkte erlangt werden, wo sich die Reiterin befinden könnte. Im Rahmen der gezielten Absuche wurde sie dort letztlich gefunden.

Auch wenn sich viele Freiwillige gerne aktiv an der Suche beteiligt hätten, so haben die Bürgerinnen und Bürger uns durch Ihr Verhalten und Ihre Einsatzbereitschaft sehr unterstützt. Dafür sind wir allen Bürgerinnen und Bürgern sehr dankbar!

Das Polizeipräsidium Südhessen bedankt sich in diesem Zusammenhang bei allen beteiligten Einsatzkräften, die die Suchaktion unterstützt haben!“

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