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Verpflichtende Videoüberwachung in englischen Schlachthöfen beschlossen
15.11.2017 / News

England prescht vor: Ab dem Frühjahr 2018 wird Videoüberwachung auf allen Schlachthöfen in England verpflichtend vorgeschrieben.
England prescht vor: Ab dem Frühjahr 2018 wird Videoüberwachung auf allen Schlachthöfen in England verpflichtend vorgeschrieben. / Foto: World Horse Welfare

Es ist ein Meilenstein für den Tierschutz in Großbritannien: Das britische Landwirtschaftsministerium hat die verpflichtende Einführung von Video-Überwachung auf allen englischen Schlachthöfen beschlossen.

 

Es ist ein historischer Erfolg für alle Tierfreunde in Großbritannien – und ein Meilenstein für den Tierschutz insgesamt. Das britische Landwirtschaftsministerium hat mitgeteilt, dass ab dem Frühjahr 2018 alle Schlachthöfe in England Video-Überwachungssysteme verpflichtend installieren müssen – und zwar in allen Bereichen, in denen sich lebende Tiere befinden (also etwa beim Entladen, bei der Betäubung und auch bei der Tötung). Die offiziellen Tierärzte der Lebensmittelbehörde ,Food Standards Agency' (FSA) werden uneingeschränkten Zugang zum aufgenommenen Video-Material haben – und die Aufnahmen müssen 90 Tage lang gespeichert werden. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen wird den Unternehmen ein Zeitraum von sechs Monaten eingeräumt, der exakte Termin wird in den nächsten Tagen bekanntgegeben.

Neben anderen wichtigen Tierschutzorganisationen hat sich auch ,World Horse Welfare’ jahrelang für diese Maßnahme eingesetzt – und äußert sich nun hocherfreut über diesen wichtigen Erfolg. Geschäftsführer Roly Owers in einer Aussendung: „Wir beglückwünschen die Regierung zu diesem wichtigen Schritt im Sinne des Pferdewohls, denn unmittelbare Verantwortlichkeit und Tranparenz sind und bleiben unverzichtbar, solange Schlachthöfe eine Option für all jene Pferdebesitzer sind, die sich den hohen Preis des Einschläferns nicht leisten können.“

World Horse Welfare hat sich seit dem Jahr 2013 für die verpflichtende Videoüberwachung eingesetzt, wie sie auch vom ,Farm Animal Welfare Council’ empfohlen wurde. Nach Meinung des Vereins können derartige Überwachungssysteme ein wertvolles Instrument für die Amtstierärzte sein, das Tierwohl zu überwachen und auch für die Schlachthöfe selbst als Hilfsmittel dienen, um die eigenen Abläufe und Prozesse zu optimieren und so tierfreundlich wie möglich zu gestalten. Roly Owers weiter: „Ohne Videoüberwachung in allen Bereichen eines Schlachthofs, in denen sich lebende Tiere aufhalten, sind Schlachtpferde einem ungleich höheren Risiko ausgesetzt, unsichtbar zu bleiben – und Pferdebesitzer müssen schlicht darauf vertrauen, dass alles ordnungsgemäß ablaufen wird.“

Das nunmehr verabschiedete Gesetz zur Verbesserung des Tierschutzes gilt für sämtliche Schlachthöfe in England – doch auch in Schottland gibt es ähnliche Bestrebungen, eine verpflichtende Videoüberwachung einzuführen. Die schottische Regierungspartei SNP (Scottish National Party) hat auf ihrem diesjährigen Parteitag in Glasgow jedenfalls dieses Vorhaben in ihr Parteiprogramm aufgenommen (siehe unseren Bericht dazu). Bislang erfolgt die Videoüberwachung in schottischen Schlachthöfen lediglich auf freiwilliger Basis. Nachdem England nun Fakten geschaffen hat, wird der öffentliche Druck auf die schottische Regierung, eine verpflichtende Überwachung einzuführen, zweifellos noch größer werden …

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