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Bereits 17 Pferde nach Herpes-Infektionen verstorben
17.03.2021 / News

Die Herpes-Impfung bietet zwar keinen 100%-igen Schutz, sorgt jedoch für eine deutlich geringere Virenausscheidung und mildere Verläufe.
Die Herpes-Impfung bietet zwar keinen 100%-igen Schutz, sorgt jedoch für eine deutlich geringere Virenausscheidung und mildere Verläufe. / Symbolfoto: Archiv/Fotolia

Der Ausbruch des Equinen Herpes-Virus hält Europas Pferdeszene weiter fest im Griff: Wie die FEI bestätigt, sind mittlerweile 17 Pferde in neun Ländern nach einer Infektion mit der aggressiven Virus-Variante gestorben.

 

Mit dem gestrigen (16. März 2021) Update auf der Website der FEI hat sich die Zahl der nach Herpes-Infektionen verstorbenen Pferde auf insgesamt 17 erhöht – eine Zahl, die eindringlich vor Augen führt, wie dramatisch die Situation in Europas Pferdesport weiterhin ist. Zwei Pferde sind auf dem Turniergelände in Valencia gestorben, sechs in der Tierklinik von Valencia, zwei in Barcelona, fünf in Deutschland und zwei in Belgien. In diversen sozialen Medien kursieren noch höhere Zahlen – doch offiziell bestätigt sind ausschließlich diese 17 Fälle, wie die FEI betont.

Betroffen von Infektionen sind bislang neun Länder – Belgien, Spanien, Frankreich, Deutschland, Italien, Qatar, die Slowakei, Schweden und die Schweiz. Das positive Testergebnis eines Pferdes der österreichischen Springreiterin Katharina Rhomberg steht laut FEI nicht unmittelbar mit dem Ausbruch von Valencia in Zusammenhang – und scheint daher in dieser Statistik auch nicht auf.

Tote Pferde auch am Schindlhof
Nicht mit dem Ausbruch in Valencia verbunden dürften auch die Infektionsfälle am Tiroler Schindlhof sein, die letzte Woche bekannt wurden (siehe unsere Bericht dazu). Dort sind rund 20 der ca. 40 Dressurpferde an Herpes erkrankt – und mittlerweile auch zwei davon verstorben. Es handelte sich um zwei ältere Tiere mit Vorerkrankungen – auch ein Esel hat die Infektion nicht überlebt.

Wie Stallbesitzer Klaus Haim gegenüber den ,Bezirksblättern’ betont, ist ein direkter Zusammenhang mit dem Herpes-Ausbruch im spanischen Valencia auszuschließen – keines seiner Pferde war im Ausland auf einem Turnier, es kamen auch keine neuen Pferde in den Stall, und grundsätzlich würden auch alle Dressurpferde am Schindlhof regelmäßig gegen Herpes geimpft. Bei den zwei nun verstorbenen älteren Pferden lag die Impfung allerdings schon länger zurück, und ihr Allgemeinzustand war durch frühere Erkrankungen geschwächt. „Wir haben daraufhin die Pferde sofort isoliert. Die Situation ist für uns sehr belastend, denn die Nächte sind kurz“, so Klaus Haim. Auch ein Esel überstand die Infektion nicht.

Der Ausbruch am Schindlhof ist für Tierarzt Dr. Josef Kössler, der auch Veterinärdirektor für Tirol ist, „eher zufällig“ erfolgt. Nach Auftreten der ersten Symptome habe man sofort strenge Hygieneregeln eingeführt, das Personal arbeitet nur noch mit Schutzkleidung und Desinfektionsmittel. „Wir versuchen jetzt alles zu tun und hoffen, die Lage wieder in den Griff zu bekommen", so Haim gegenüber den ,Bezirksblättern’.

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