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Wolf soll Pferd angegriffen und verletzt haben
14.09.2018 / News

Ein Wolf soll auf einer Weide im Bremer Stadtteil Oberneuland eine Stute angefallen haben.
Ein Wolf soll auf einer Weide im Bremer Stadtteil Oberneuland eine Stute angefallen haben. / Symbolfoto: Fotolia-VK

Ein Vorfall in Bremen sorgt derzeit für Unruhe unter Pferdefreunden und Anwohnern: Auf einer Weide in Oberneuland soll eine Stute von einem Wolf attackiert und verletzt worden sein.


Auf einer Weide im Bremer Stadteil Oberneuland soll ein Wolf eine Warmblut-Stute angegriffen und dabei schwer verletzt haben – das berichtet der ,Weser-Kurier' in seiner Online-Ausgabe. Ein Ehepaar, das einen Reiterhof in Grasberg betreibt, hat bei einem Kontrollgang am Abend den Wolf auf frischer Tat ertappt: Laut schreiend seien sie auf das Tier zugelaufen, um es von der Koppel zu vertreiben – doch für eines ihrer Pferde war es bereits zu spät: Eine Stute war am Hinterlauf im Bereich des Sprunggelenks gebissen und schwer verletzt worden, zwei Sehnen wurden durchtrennt. Ob die Stute jemals wieder im Schulbetrieb eingesetzt werden kann, sei derzeit ungewiss, der Tierarzt müsse regelmäßig kommen, um die Wunde zu versorgen.

Besonders ärgerlich ist für die beiden Reitstallbetreiber, dass sie den Vorfall nicht als Nutztierschaden geltend machen können, denn dafür ist ein DNA-Nachweis erforderlich, den das Ehepaar nicht vorlegen kann: „Das Wohl des Pferdes war uns am wichtigsten, deshalb haben wir die Wunde so schnell es geht gesäubert. Da hat keiner an DNA gedacht“, so der Pferdebesitzer. Er und seine Frau müssen daher den gesamten Schaden und die Behandlungskosten selbst tragen. Doch das ist nicht das einzige, was sie stört: Sie fühlen sich von den Behörden im Stich gelassen, die gemeint hatten, dass der Wolf eben in die Natur gehöre; dass die Kinder abends nun nicht mehr alleine auf die Weide gehen können, weil es zu gefährlich ist, sei hingegen nicht von Interesse. „Damit müssten wir uns abfinden, hat man uns gesagt“, so die Pferdebesitzerin. Auf Kinder und Nutztiere würde keine Rücksicht genommen. „Ich bin der Meinung, der Wolf gehört hier einfach nicht her, weil die Bevölkerungsdichte viel zu groß ist." Die Tiere zum Schutz nur noch im Stall einzusperren, sei jedenfalls keine Dauerlösung.

Bereits im Juni waren in Oberneuland zwei Schafe getötet und ein weiteres schwer verletzt worden – wie eine DNA-Analyse bestätigte, sind die Tiere einem Wolfsangriff zum Opfer gefallen. Seit diesem Vorfall war es zwar ruhig – doch die neuerliche Attacke hat die Diskussionen um ein strengeres Wolfsmanagement wieder befeuert, Landwirte und Anwohner sind beunruhigt und verunsichert. Die Wölfe stammen mit hoher Sicherheit aus dem angrenzenden Niedersachsen, in dem sich der Wolf weiter ausbreitet und in dem nach jüngsten Berichten bereits 18 Rudel ansässig sein sollen. Die Abwanderung dieser Wölfe in dichtbesiedelte Bremer Gebiete müsse effektiver eingedämmt werden, meinte auch Henrich Klugkist, Sprecher des Bremer Senats für Bau und Umwelt, nach dem Angriff in Oberneuland. 

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