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Laser-OP bewährt sich bei equinen Sarkoiden
08.07.2015 / News

Equine Sarkoide sehen anfangs oft harmlos aus – können aber rasch wuchern und das Pferdewohl deutlich beeinträchtigen.
Equine Sarkoide sehen anfangs oft harmlos aus – können aber rasch wuchern und das Pferdewohl deutlich beeinträchtigen. / Foto: Archiv

Die Entfernung mittels Laser zählt zu den schonendsten und erfolgreichsten Methoden in der Behandlung des bei Pferden häufig auftretenden equinen Sarkoids – das bestätigt eine aktuelle britische Studie.

 

Das equine Saroid ist der bei Pferden am häufigsten auftretende Hauttumor – Schätzungen gehen davon aus, daß etwa 40 % aller Pferde den auslösenden Virus (Bovinen Papillomviren I und II) in sich tragen, doch nur bei einem Teil davon kommt es auch tatsächlich zum Ausbruch der Krankheit. Equine Sarkoide sind durchwegs gutartige Tumore, die keine Metastasen im Körperinneren bilden. Sie sind daher in den meisten Fällen nur ein kosmetisches Problem – oftmals aber ein sehr lästiges, da sie stark wuchern können und an ungünstigen Körperstellen auch das Pferdewohl nachhaltig beeinträchtigen können. Und sie treten häufig – nach ihrer chirurgischen Entfernung – von neuem auf, sind also rezidiv. Die Behandlungsformen des equinen Sarkoids sind mannigfaltig – es stehen sowohl operative Entfernungen, Immuntherapie, Kältebehandlungen, Strahlentherapie sowie chemotherapeutische Maßnahmen bzw. eine Kombination unterschiedlicher Behandlungsformen zur Verfügung.

Eine relativ junge, doch zunehmend populäre Therapie ist die Entfernung von equinen Sarkoiden mittels Laser-OP – zu der es jedoch bislang kaum Studien über die langfristige Wirkung sowie etwaige Risikofaktoren gab, insbesondere hinsichtlich des Wiederauftretens der Tumore nach durchgeführter OP. Diese wissenschaftliche Lücke hat die Wissenschaftlerin und Tierärztin Claire Wylie mit weitern Kollegen vom Rossdale Equine Hospital in Suffolk/GB nun geschlossen. Das Team untersuchte insgesamt 99 Pferde, bei denen insgesamt 235 Sarkoide mittels Laser-OP entfernt worden waren, und zwar in einem Zeitraum von sieben Jahren, exakt zwischen dem 1. Juli 2005 sowie dem 1. September 2012.

Die Ergebnisse geben Anlass zu Hoffnung: Bei 83 % der Pferde traten keine neuerlichen Wucherungen am Ort der entfernten Sarkoid auf – und bei 72 % der Pferde traten überhaupt keine neuen Sarkoide an irgendeiner Körperstelle auf. Pferde mit Sarkoiden am Kopf und Hals sowie Pferde mit verrukösen, warzenartigen Sarkoiden hatten dabei das größere Risiko von neuerlichen Wucherungen als Pferde mit Sarkoiden an anderen Körperstellen. „Das kommt möglicherweise daher, weil es in diesen Fällen schwieriger ist, das Sarkoid-Gewebe tatsächlich vollständig zu entfernen", so Wylie. „Wie bei einer Krebs-OP ist es wichtig, mit dem eigentlichen Sarkoid auch noch einen gewissen ,Sicherheitsstreifen' gesunden Gewebes mit zu entfernen, um ganz sicher zu gehen, daß auch tatsächlich das gesamte erkrankte Gewebe entfernt wurde."

Ein Vorteil der Laser-Behandlung ist die Tatsache, daß das Pferd im Stehen operiert werden kann und lediglich sediert werden muss – eine Vollnarkose, wie sie bei anderen Operationen notwendig ist, kann entfallen. Um ein optimales Ergebnis bei Laser-Operationen zu gewährleisten, sei zudem eine qualifizierte tierärztliche Diagnose und einer detaillierter Therapieplan unerlässlich, so Wylie weiter. „Unpassende Behandlung ist sehr gefährlich und kann die aggressive lokale Ausbreitung der Sarkoide sogar noch fördern und das Wohl des Tieres und seine Nutzungsmöglichkeiten stark einschränken. Zudem braucht es einen im Umgang mit dem Laser erfahrenen Tierarzt, um die genau richtige Menge von Hautgewebe zu entfernen.

Im Vergleich zu konventionellen operativen Eingriffen, so das Resümee der Tierärztin, zeige sich nach einer Laser-OP eine geringere Bildung von Narbengewebe, weniger Schmerzen und geringere Schwellungen. Insgesamt biete die Laser-OP sowohl eine schonende, als auch nachhaltig wirksame Möglichkeit zur Behandlung equiner Sarkoide – mit einer positiven postoperativen Prognose und geringer Rezidivrate. Um diese noch präziser abschätzen und beurteilen zu können, sind aber noch weitere Untersuchungen nötig, so das Forscherteam.

Die Studie ,Laser surgery as a treatment for histologically-confirmed sarcoids in the horse' (,Laser-Operationen als Behandlung für histologisch nachgewiesene Sarkoide bei Pferden') ist in der Mai-Ausgabe des Equine Veterinary Journal erschienen und kann in einer kurzen Zusammenfassung hier nachgelesen werden.

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