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Mutmaßliche Wolfangriffe: Zwei tote Ponys innerhalb weniger Tage
21.10.2021 / News

In Nordrhein-Westfalen sorgt das Schermbecker Rudel wieder für Aufregung ...
In Nordrhein-Westfalen sorgt das Schermbecker Rudel wieder für Aufregung ... / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

In der Gemeinde Hünxe in Nordrhein-Westfalen sind innerhalb von zehn Tagen zwei Ponys gerissen worden – mutmaßlich von Wölfen. In der Region wurden bereits zwei Ponys nachweislich von Wölfen getötet – Bewohner und Tierhalter sind in großer Sorge.

 

In Hünxe im Nordwesten des Ruhrgebiets (Bundesland Nordrhein-Westfalen) kommen die Bewohner nicht zur Ruhe: Bereits letzte Woche sorgte die Meldung eines mutmaßlichen Wolfsangriffs auf ein Shetlandpony für Aufregung – das Tier war in der Nacht vom 10. auf den 11. Okt. durch einen Kehlbiss getötet und danach förmlich zerfleischt worden, rund 40 kg Muskelfleisch und Organe sollen gefressen worden sein, weshalb Experten von mehreren Wölfen als Angreifer ausgehen. Es wurden DNA-Proben entnommen, um den Verdacht endgültig zu bestätigen.

Gestern Mittwoch (20. Okt.) ist auf einer Weide in Hünxe ein weiteres totes Pony entdeckt worden – die Bissspuren deuten neuerlich auf einen Wolfsriss hin, weshalb auch ein Wolfsberater des Landesumweltamts beigezogen wurde, um die Situation zu dokumentieren und genetische Proben zu entnehmen.

Schon nach dem ersten Fall hat sich die zuständige Umwelt- und Landwirtschaftsministerin von Nordrhein-Westfalen, Ursula Heinen-Esser, zu Wort gemeldet und sich von den Attacken beunruhigt gezeigt: „Es bereitet mir Sorge, dass nach Schafen, die auf den Weiden geschützt werden müssen, jetzt offenbar auch einzelne Pferde angegriffen werden. Wenn sich der Verdacht bestätigt, dass das Pony von einem oder mehreren Wölfen gerissen wurde, wäre es bereits der dritte Wolfsriss eines Ponys“, so die Ministerin. Nun deutet alles darauf hin, dass bereits vier tote Ponys auf das Konto der Wölfe gehen.

Tatsächlich hat es in der Region bereits zwei bestätigte Wolfsangriffe auf Pferde gegeben: Erstmals wurde Ende Oktober 2020 im nahegelegenen Kirchhellen ein Shetland-Pony gerissen. Dies war der erste Angriff auf ein Pferd in Nordrhein-Westfalen, seit sich die Raubtiere hier wieder angesiedelt haben. Am 4. Jänner 2021 wurde erneut ein Shetland-Pony zum Opfer, diesmal in Hünxe.
Beide Attacken konnten dem sogenannten ,Schermbecker Rudel’ zugeordnet werden. Schermbeck am unteren Niederrhein wurde im Oktober 2018 als erstes Wolfsgebiet in Nordrhein-Westfalen ausgewiesen. Aktuell sind dort zwei erwachsene Tiere mit ihren Welpen nachgewiesen.

Sobald die Ergebnisse der DNA-Analyse in den aktuellen Fällen vorlägen, müsse die Lage neu bewertet werden, so Ministerin Heinen-Esser weiter. Wenn die bereits in der Vergangenheit auffällig gewordene Wölfin Gloria an dem Vorfall beteiligt gewesen sein sollte und die Gefahr bestehe, dass verstärkt Pferde Opfer von Übergriffen würden, stelle sich erneut die Frage einer sogenannten „Entnahme“ – also letztlich einer Tötung des Tieres. Dies ist freilich mit juristischen Hürden verbunden, da Wölfe grundsätzlich streng geschützt sind: Das Düsseldorfer Verwaltungsgericht hatte erst im Frühjahr den Antrag eines Schäfers, das Raubtier als Problemwolf zu töten, abgewiesen.

Für zusätzliche Beunruhigung sorgt ein Bericht des lokalen Nachrichten-Portals ,Schermbeck online’, in dem u. a. ein Video eines Wolfes zu sehen ist, der sich in unmittelbarer Nähe eines Wohnhauses in Hünxe aufhielt und dort scheinbar auf Beutesuche war. Es sei nicht das erste Mal, dass sich die Wölfe hier in der Gegend ohne Scheu in die Nähe von Menschen und ihren Häusern wagen, so das Portal – das darin auch ein Indiz dafür sieht, dass die Wölfe in der Region mittlerweile die Scheu vor den Menschen verloren haben.

Tatsächlich ist dieses Video einigermaßen irritierend, bei solchen Bildern wird einem doch ein wenig mulmig zumute …

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