Verunreinigte Luzernewürfel haben Botulismus-Symptome hervorgerufen und den Tod von bislang 45 Pferden in vier US-Bundesstaaten verursacht, wie die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelsicherheit FDA mitteilte. Das betroffene Produkt wurde mittlerweile zurückgerufen.

Die US Food and Drug Administration (FDA) warnt in einer Aussendung Pferdebesitzer davor, Luzernewürfel der Marke „Top of the Rockies“ mit den Datumscodes 111222, 111322, 111422, 111522 und 111622 an ihre Tiere zu füttern. Die Luzernewürfel wurden mittlerweile vom Hersteller „Manzanola Feeds" aus Manzanola, Colorado, zurückgerufen, der die Produkte direkt an Futtermittelgeschäfte und Genossenschaften in zehn Bundesstaaten vertreibt. Die FDA forderte Pferdebesitzer auf, die Datumscodes auf der Vorderseite der Verpackungen von „Top of the Rockies“-Luzernewürfeln zu überprüfen, die sie möglicherweise noch in ihren Beständen haben.

Nach Angaben der FDA gab es mindestens 98 Pferde in den Bundesstaaten Colorado, Louisiana, New Mexico und Texas, die neurologische Symptome zeigten, und mindestens 45 dieser Pferde sind gestorben oder wurden aufgrund ihrer sich verschlechternden Gesundheit eingeschläfert. Autopsien einiger Pferde sind im Gange oder stehen noch aus.

Bislang waren lt. Erhebungen der FDA die „Top of the Rockies“ Luzernewürfel in allen Fällen die einzige gemeinsame Nahrungsquelle. Die berichteten Symptome stimmen mit Botulismus überein.

Während weitere Tests durchgeführt werden, um die Ursache der Vergiftung zu ermitteln, sollten Pferdebesitzer und -führer alle Vorkehrungen treffen, um die Gesundheit von Mensch und Tier zu schützen.

Behandelnde Tierärzte und Gesundheitsbehörden haben berichtet, dass Pferde Symptome einer neurologischen Erkrankung gezeigt haben, darunter Muskelzittern, das sich schnell auf den ganzen Körper ausbreitete, Schwäche, verminderter Zungentonus, Unruhe und Unfähigkeit zu stehen.

Diese Symptome stimmen mit jenen von Botulismus überein – und viele Pferde wurden wegen Verdachts auf Botulismus behandelt. Bisher wurden keine Erkrankungen beim Menschen gemeldet. Die FDA forderte Pferdebesitzer auf, einen Tierarzt zu konsultieren, wenn ihr Pferd dieses Produkt gefressen hat und Anzeichen einer neurologischen Erkrankung zeigt.

Berichten zufolge sollen in einigen der Luzernewürfel Fellteile und tierisches Gewebe entdeckt worden sein, was darauf hindeutet, dass Material von einem oder mehreren Tieren während der Luzerne-Ernte in die Würfel eingearbeitet worden sein könnte. Manche der Packungen sollen auch einen üblen Geruch beim Öffnen verströmt haben. Clostridium botulinum, das Bakterium, das Botulismus verursacht, ist häufig in verwesenden Tierkadavern vorhanden.

Die weitere Untersuchung der Luzernewürfel sowie anderer Futter- und Gewebeproben ist noch im Gange, so die FDA.