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Transporter stürzte von Autobahn: Pferde hatten "sehr großes Glück"
27.06.2022 / News

Der umgestürzte Transporter bot einen dramatischen Anblick – die hintere Kippwand war so deformiert, dass sie aufgeflext werden musste, um die transportierten Pferde befreien zu können.
Der umgestürzte Transporter bot einen dramatischen Anblick – die hintere Kippwand war so deformiert, dass sie aufgeflext werden musste, um die transportierten Pferde befreien zu können. / Foto: zoom.tirol

Vermutlich aufgrund von Sekundenschlaf stürzte am Sonntag (26. Juni) ein mit sieben Pferden beladener LKW kurz vor Wattens von der Inntalautobahn A12 – wie durch ein Wunder kamen die Fahrzeuginsassen und auch die Pferde mit leichten Verletzungen davon.

 

Wie die Landespolizeidirektion Tirol meldet, war am gestrigen Sonntag (26. Juni 2022) gegen 3.00 Uhr nachts ein LKW-Zug (Pferdetransport-LKW mit Wohnwagenanhänger)  auf der Inntalautobahn (A 12) in Fahrtrichtung Westen unterwegs.  Kurz vor der Abfahrt Wattens kam der 54-jährige Lenker – ein italienischer Staatsangehöriger – vermutlich wegen Sekundenschlafs von der Fahrbahn ab, wodurch das Fahrzeuggespann nach rechts kippte und auf dem dort befindlichen Wirtschaftsweg auf der Seite liegend zum Stillstand kam.

Im LKW befanden sich sieben Turnierpferde, die von der Berufsfeuerwehr Innsbruck und der Feuerwehr Schwaz zunächst befreit werden mussten, was zunächst einige Probleme aufwarf, wie der Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Schwaz Hannes Unterlechner schilderte: Die hintere Kippwand habe sich bei dem Unfall so verformt, dass eine Öffnung nicht mehr möglich war – man musste sie händisch freiflexen. „Als wir den Transporter schließlich gemeinsam mit dem Personal geöffnet haben, konnten wir feststellen, dass die Pferde nur leicht verletzt waren. Wir haben also sehr großes Glück gehabt“, so Unterlechner gegenüber dem ORF.

Anschließend wurden die Tiere noch an Ort und Stelle einer tierärztlichen Kontrolle unterzogen. Die Pferde waren beim Unfall glücklicherweise nur leicht verletzt worden und konnten vorübergehend in Pferdeställen der näheren Umgebung untergebracht werden.

Der LKW-Lenker erlitt durch den Unfall ebenfalls leichte Verletzungen und wurde nach der Erstversorgung am Unfallort mit der Rettung in das Bezirkskrankenhaus Hall i. T. eingeliefert. Ein Alkotest verlief negativ. Eine im LKW mitfahrende 21-jährige Italienerin blieb unverletzt. Am Unfallfahrzeug entstand erheblicher Sachschaden, so die Landesplizeidirektion Tirol.

Müdigkeit am Steuer – eine tödliche Gefahr

Der Unfall bei Wattens erinnert fatal an einen ähnlichen Vorfall vom 22. Mai des Vorjahres in der Nähe von Rottweil (Bundesland Baden-Württemberg), als ebenfalls ein Pferdetransporter infolge von Sekundenschlaf der Lenkerin von der Fahrbahn abkam und eine drei Meter tiefe Böschung hinunterstürzte. Die drei Turnierpferde im LKW wurden aber auch hier glücklicherweise nur leicht verletzt – es entstand jedoch erheblicher Sachschaden.

Müdigkeit im Straßenverkehr zählt, wie Statistiken belegen, zu den häufigsten Unfallursachen überhaupt – wird aber als Risikofaktor immer noch vielfach unterschätzt. Für Deutschland zeigte eine Studie auf Autobahnen, dass eingeschlafene Fahrer für jeden vierten tödlichen Pkw-Verkehrsunfall verantwortlich waren. Mindestens jeden sechsten schweren Verkehrsunfall (16 %), an dem ein Lkw beteiligt war, verursachte ein übermüdeter Berufskraftfahrer.

Wie Untersuchungen zeigen, beeinträchtigt Müdigkeit die Fahrtauglichkeit ähnlich stark wie Alkohol: Wer müde ist, kann sich schlechter konzentrieren, reagiert langsamer und über-schätzt sich selbst. Das beeinträchtigt die Fahrleistung: Schon nach 17 Stunden ohne Schlaf ist sie ähnlich schlecht wie bei einer Blutalkoholkonzentration von 0,5 Promille. 24 Stunden ohne Schlaf entsprechen sogar knapp 1 Promille.

Als verantwortungsbewusster Fahrzeuglenker sollte man daher sicherstellen, dass Müdigkeit erst gar nicht auftritt. Der ADAC gibt dafür folgende nützliche Tipps:
– Eine Fahrt nur ausgeschlafen antreten.
– Vor der Fahrt eventuell noch ein kurzes Schläfchen halten.
– Null Promille!
– Falls Sie Medikamente nehmen: Achten Sie darauf, ob diese müde machen; wenn ja, nicht fahren.
– Kleine Snacks und Getränke mitnehmen.
– Möglichst nicht in der zweiten Nachthälfte fahren.
– Nicht länger als 2 Stunden am Stück fahren, regelmäßig Pausen einlegen.
– Auch mit Pausen nicht länger als insgesamt 10 Stunden fahren.
– Bei längeren Strecken mit Beifahrer fahren. Unterhalten Sie sich mit ihm und bitten Sie den Beifahrer, ein wachsames Auge auf Sie zu haben.

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