Druse-Fall in Niederösterreich aufgetreten 28.01.2016 / News
Eine Schwellung der Lymphknoten zählt zu den typischen Symptomen von Druse. / Foto: Archiv/Petr Blaha
In einem Reitstall in Wolfsgraben/NÖ ist ein Fall von Druse aufgetreten – Mitarbeiter, Einsteller und Besucher werden zu besonderer Aufmerksamkeit und Vorsicht aufgerufen.
Wie der Reitstall Wolfsgraben auf seiner Facebook-Seite mitteilte, ist im Betrieb ein Fall von Druse festgestellt worden. Alle Einsteller und Mitarbeiter werden zu besonderer Aufmerksamkeit und Vorsicht aufgerufen – ebenso sämtliche Personen, die den Hof aufsuchen möchten (Besucher, Trainer etc.).
Druse ist eine äußerst ansteckende, in Österreich allerdings nicht meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Streptokokkus equi hervorgerufen wird und von Pferd zu Pferd via Tröpfcheninfektion – also durch Anschnauben oder Anhusten – bzw. im Zuge des Deckaktes, aber auch durch sogenannte ,unbelebte Vektoren' (Putzzeug, Halfter, Eimer, Schuhe, Kleidung etc.) übertragen werden kann. Typische Symptome, die auf eine mögliche Erkrankung hinweisen, sind Fieber, Apathie, Husten, Atemnot, wässriger bis schleimiger Nasenausfluss sowie Schwellungen der Lymphknoten und Abszessbildung. Die Erkrankung kann in schweren Fällen tödlich enden. Druse ist für Menschen, Hunde und Katzen nicht ansteckend, diese können jedoch als Überträger fungieren
Da Druse nicht meldepflichtig, jedoch hochgradig ansteckend ist, ist eine offensive Informationspolitik ein entscheidender Faktor, um eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu unterbinden – der betroffene Stallbesitzer hat im aktuellen Fall mit einem sofortigen Facebook-Posting daher nicht nur sehr verantwortungsvoll, sondern auch professionell reagiert.
In Österreich sind in den letzten Jahren – insbesondere im Großraum Wien und Umgebung – immer wieder vereinzelte Druse-Fälle aufgetreten. Deshalb hat die Veterinärmedizinische Universität Wien für Pferdebesitzer und -halter eine umfangreiche Information über diese Infektionskrankheit sowie entsprechenden Verhaltensregeln herausgegeben, die man hier nachlesen kann. Auch eine Facebook-Gruppe hat sich zu diesem Thema gebildet und informiert laufend über aktuelle Krankheits- und Verdachtsfälle in Österreich.
KommentareBevor Sie selbst Beiträge posten können, müssen Sie sich anmelden...Weitere Artikel zu diesem Thema:25.08.2015 - Symposium über Pferde-Erkrankungen an der Vetmeduni Wien
Symposium über Pferde-Erkrankungen an der Vetmeduni Wien 25.08.2015 / News
Tierärztin Rhea Haralambus, Oberärztin an der Pferdechirurgie der Vetmeduni Wien, hält einen Vortrag über Lahmheiten und ihre Ursachen. / Foto: Michael Bernkopf/Vetmeduni Vienna
Am 17. Oktober findet zum bereits fünften Mal das alljährliche Pferde-Symposium der Veterinärmedizinischen Universität Wien statt. Zentrales Thema sind diesmal „Die häufigsten Erkrankungen des Pferdes“.
Die SpezialistInnen der Veterinärmedizinischen Universität Wien geben im 5. Pferde-Symposium einen Überblick über die häufigsten Erkrankungen bei Pferden. Der Bogen spannt sich von den häufigsten Lahmheitsursachen, über verschiedene Kolikarten und Atemwegsprobleme, bis hin zu den wichtigsten Infektionskrankheiten. Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos, eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. In der Pause besteht die Möglichkeit zum Austausch mit den ExpertInnen der Universitätsklinik für Pferde.
Das Symposium findet am Samstag, 17. Oktober 2015, von 14.00-17.30 Uhr im Hörsaal A der Veterinärmedizinischen Universität Wien (Vetmeduni Vienna), Veterinärplatz 1, 1210 Wien, statt.
Hier das Programm im Detail:
14.00 Uhr: Einführung und Vorstellung der Universitätsklinik für Pferde der Vetmeduni Vienna (Florien Jenner, Leiterin der Universitätsklinik für Pferde)
14.05 Uhr: Die häufigsten Lahmheiten und ihre Ursachen (Rhea Haralambus, Pferdechirurgie)
14.45 Uhr: Kolik: Häufigste Formen (Florien Jenner, Leiterin der Universitätsklinik für Pferde)
15.15 Uhr: Pause – Möglichkeit zum Austausch mit den ExpertInnen der Universitätsklinik für Pferde Erfrischungen und Snacks vor Ort erhältlich.
15.45 Uhr: Atemwegserkrankungen: Diagnose und Therapien (Sonja Berger, Interne Medizin Pferde und Karsten Velde, Pferdechirurgie)
16.30 Uhr: Wichtige Infektionskrankheiten beim Pferd (Druse, Influenza, Herpes) (René van den Hoven, Leiter Interne Medizin Pferde)
ca. 17.00 Uhr: Führung durch die Universitätsklinik für Pferde der Vetmeduni Vienna
Bei großem Interesse finden, wie bereits im Vorjahr gehandhabt, die gleichen Vorträge in anderer Reihenfolge zusätzlich im Hörsaal B statt.
Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos. Anmeldungen sind bis Mittwoch, 14. Oktober 2015 an die Vetmeduni Wien zu richten, E-Mail: pferde-symposium@vetmeduni.ac.at
11.07.2015 - Neuer Ausbruch von Druse in Großbritannien
Neuer Ausbruch von Druse in Großbritannien 11.07.2015 / News
Die Bakterien rufen eine Entzündung hervor, wodurch die Kopflymphknoten im Bereich der Ohrspeicheldrüse und des Kehlganges deutlich hervortreten. / Foto: Petr Blaha/Archiv
Großbritannien wird die Druse nicht los: Nach mehreren Ausbrüchen in diesem Jahr wurden drei neue Krankheitsfälle im Südwesten von Cornwall gemeldet. Die Behörden raten zu Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit.
Die Serie an Druse-Fällen in Großbritannien reißt nicht ab: Nach diversen Ausbrüchen in der ersten Jahreshälfte wurden nun drei neue Krankheits-Fälle in Bodmin Moor im Südwesten von Cornwall gemeldet. Die betroffenen Ponys befinden sich derzeit in Behandlung – die zuständigen Stellen rufen sämtliche Pferdebesitzer der näheren Umgebung dringend dazu auf, aufmerksam zu sein und bei Anzeichen von Druse umgehend tierärztliche Hilfe zu suchen.
Druse-Serie in Großbritannien
Das erste Auftreten von Druse in diesem Jahr meldete die Tierschutzorganisation Redwings Horse Sanctuary auf ihrem Pferdehof ,Piggot farm' in Norfolk, wo zwei Pferde von der gefährlichen Infektionskrankheit befallen wurden. Dank sofortiger Isolierung der betroffenen Pferde und strengste Quarantäne konnte die Ausbreitung der Erkrankung verhindert werden.
Einen weiteren massiven Ausbruch von Druse gab es wenige Tage später, nämlich Ende Februar, am Hof der bekannten Vielseitigkeitsreiterin Dani Evans in Woollard in der Nähe von Bristol im Südwesten Englands. Die Infektion erfaßte den gesamten Pferdebestand mit insgesamt 14 Tieren – glücklicherweise gab es keinen Todesfall, mit umfangreichen Quarantänemaßnahmen konnte eine weitere Ausbreitung auf die umliegenden Ställe unterbunden werden.
Einen Monat später – am 25. März – erwischte es das größte Reitsport-Zentrum im Norden Schottlands, das Cabin Equestrian Centre bei Inverurie in der Grafschaft Aberdeenshire. Hier gab es einen bestätigten Druse-Fall – doch auch dieses Pferd konnte gerettet werden.
Wenige Wochen später – am 25. April – wurde eine weitere Tierschutz-Einrichtung Opfer der gefährlichen Erkrankung: Das Rehabilitations-Zentrum Honeysuckle Farm von ,Mare and Foal Sanctuary' in Newton Abbot/Grafschaft Devon bestätigte den Ausbruch von Druse – insgesamt waren sechs Pferde davon betroffen.
Hintergrund
Druse ist eine hoch ansteckende, in Österreich allerdings nicht meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Streptokokkus equi hervorgerufen wird und von Pferd zu Pferd via Tröpfcheninfektion – also durch Anschnauben oder Anhusten – bzw. im Zuge des Deckaktes, aber auch durch sogenannte ,unbelebte Vektoren' (Putzzeug, Halfter, Eimer, Schuhe, Kleidung etc.) übertragen werden kann. Typische Symptome, die auf eine mögliche Erkrankung hinweisen, sind Fieber, Apathie, Husten, Atemnot, wässriger bis schleimiger Nasenausfluss sowie Schwellungen der Lymphknoten und Abszessbildung. Die Erkrankung kann in schweren Fällen auch tödlich enden.
Auch in Österreich sind in den letzten Jahren immer wieder vereinzelte Druse-Fälle aufgetreten. Deshalb hat die Veterinärmedizinische Universität Wien für Pferdebesitzer und -halter eine umfangreiche Information über diese Infektionskrankheit sowie entsprechenden Verhaltensregeln herausgegeben, die man hier nachlesen kann. Auch eine Facebook-Gruppe hat sich zu diesem Thema gebildet und informiert laufend über aktuelle Krankheits- und Verdachtsfälle in Österreich.
10.05.2015 - Neuer Druse-Fall in Deutschland
Neuer Druse-Fall in Deutschland 10.05.2015 / News
Die Bakterien rufen eine Entzündung hervor, wodurch die Kopflymphknoten im Bereich der Ohrspeicheldrüse und des Kehlganges deutlich hervortreten. / Foto: Petr Blaha/Archiv
In einem Reitstall in Nordrhein-Westfalen ist ein neuer Fall von Druse aufgetreten. Ein benachbarter Reitverein hat deshalb sein für Ende Mai geplantes Turnier abgesagt und auf September verlegt.
Wie die ,Westfälischen Nachrichten' in ihrer Online-Ausgabe berichten, ist in der Gemeinde Epe nahe der niederländischen Grenze erneut Druse aufgetreten. Der in der Nähe gelegene Reit-, Zucht- und Fahrverein Epe hat – um eine mögliche Ausbreitung der gefährlichen Infektionskrankheit zu unterbinden – sein für Ende Mai geplantes Reitturnier abgesagt und auf Mitte September verlegt.
Druse ist eine hoch ansteckende, in Österreich allerdings nicht meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Streptokokkus equi hervorgerufen wird und von Pferd zu Pferd via Tröpfcheninfektion – also durch Anschnauben oder Anhusten – bzw. im Zuge des Deckaktes, aber auch durch sogenannte ,unbelebte Vektoren' (Putzzeug, Halfter, Eimer, Schuhe, Kleidung etc.) übertragen werden kann. Die Erkrankung kann zu Lymphknotenschwellungen, Enzündungen, Abszessen, hohem Fieber etc. führen und in schweren Fällen auch tödlich enden.
Auch in Österreich sind in den letzten Jahren immer wieder vereinzelte Druse-Fälle aufgetreten. Deshalb hat die Veterinärmedizinische Universität Wien für Pferdebesitzer und -halter eine umfangreiche Information über diese Infektionskrankheit sowie entsprechenden Verhaltensregeln herausgegeben, die man hier nachlesen kann. Auch eine Facebook-Gruppe hat sich zu diesem Thema gebildet und informiert laufend über aktuelle Krankheits- und Verdachtsfälle in Österreich.
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