Nach dem furchtbaren Unglück mit acht toten Pferden und drei verletzten Menschen hat die Polizei erste Ermittlungsergebnisse bekanntgegeben. Demnach könnte der Ausbruch der Pferde aus ihrer Koppel absichtlich herbeigeführt worden sein.

Im Pferde-Drama, das sich gestern früh auf der A65 bei Neustadt ereignet hat (siehe unseren Bericht dazu) gibt es erste Ermittlungsergebnisse – und diese übertreffen sogar die schlimmsten Befürchtungen. Wie das SWR-Fernsehen auf seiner Online-Seite meldet, könnte nämlich tatsächlich Fremdverschulden zu dem fatalen Koppelausbruch und dem nachfolgenden Unfall auf der Autobahn geführt haben: Lt. einem Polizeisprecher lag beim Eintreffen der Beamten das durchtrennte Elektrozaunband auf dem Boden. Anhand der Beschädigung sei eindeutig, dass der Zaun von einem Unbekannten durchschnitten wurde und nicht gerissen ist. Inzwischen ist auch eine Strafanzeige bei der Polizei eingegangen, so das SWR.

Für die weitere Ermittlungsarbeit wurde der Koppelzaun beschlagnahmt. Nach Angaben der Polizei werden außerdem weitere Zeugen gehört. Die Ermittlungen gingen in alle Richtungen. Sollte jemand die Tiere absichtlich frei gelassen haben, wäre das ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr – ein sogenanntes „Gefährdungsdelikt", das lt. § 315b des Strafgesetzbuches in schweren Fällen mit einer Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren bestraft werden kann.

Die Koppel des betroffenen Reitvereins, von der die Pferde entkommen sind, ist rund zwei Kilometer vom Unfallort entfernt – unter den getöteten Pferden sollen auch Tiere des Vereins-Eigentümers sein.