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Mounted Games – flotte Spiele auf flinken Ponys
28.06.2017 / News

Das macht Spaß: Tessa Weißengruber auf Tiger beim Spiel Litter Lifter (Abfall Sammeln) auf der PFERD Wels 2017.
Das macht Spaß: Tessa Weißengruber auf Tiger beim Spiel Litter Lifter (Abfall Sammeln) auf der PFERD Wels 2017. / Foto: www.mountedgames.at
Dynamisch: Marvin Lorenz auf Fantaghiro beim Aufspringen im Galopp
Dynamisch: Marvin Lorenz auf Fantaghiro beim Aufspringen im Galopp / Foto: www.mountedgames.at
Gekonnt: Verena Mascher auf Gipsy beim Spiel Windsor Castle (Ball wird vom Pferd aus, aus dem Kübel Wasser heraus gefischt)
Gekonnt: Verena Mascher auf Gipsy beim Spiel Windsor Castle (Ball wird vom Pferd aus, aus dem Kübel Wasser heraus gefischt) / Foto: www.mountedgames.at
Spektakuläre: Tessa Weißengruber springt in vollem Tempo auf Tiger auf.
Spektakuläre: Tessa Weißengruber springt in vollem Tempo auf Tiger auf. / Foto: www.mountedgames.at
Einfach süß: Schon die Allerkleinsten sind mit Freude und Eifer bei den Mounted Games dabei!
Einfach süß: Schon die Allerkleinsten sind mit Freude und Eifer bei den Mounted Games dabei! / Foto: www.mountedgames.at

Mounted Games sind eine anspruchsvolle, spannende und besonders abwechslungsreiche Pferdesport-Variante, die auch in Österreich immer mehr Anhänger gewinnt.

 

Mounted Games (wörtlich übersetzt: berittene Spiele) sind – wie Polo oder Horseball – eine der wenigen Mannschafts-Sportarten innerhalb des Pferdesports und entstanden ursprünglich in Indien, um berittene Soldaten auch in Friedenszeiten fit zu halten und das reiterliche Können zu fördern. Die Mounted Games haben vor allem in Großbritannien eine lange und stolze Tradition – sie sind die Kaderschmiede für die Reiterstars der Zukunft, und kaum ein britischer Top-Reiter hat sie ausgelassen.

Die rasanten Bewerbe auf Ponys sind mittlerweile in vielen Ländern verbreitet – die ,International Mounted Games Association' (IMGA) ist die internationale Dachorganisation des Sports und zählt derzeit 24 Nationen als Mitglieder. Die Begeisterung für die Mounted Games hat in den letzten Jahren auch Österreich voll erfasst und zu einem beachtlichen Aufschwung geführt – eine Entwicklung, an der vor allem Rachel Lechner und Patrick Montgomery maßgeblichen Anteil haben. Ihre Arbeit trug Früchte – heute sind Mounted Games in fast allen Bundesländern heimisch, das Mounted Games-Referat im Österreichischen Pferdesportverband führen Rachel Lechner sowie Verena Eichhorn. Durch intensive Zusammenarbeit mit Süddeutschland und Tschechien können in Österreich regelmäßig Turnier mit guten Starter Zahlen organisiert werden. Es gibt auch Einsteiger-Bewerbe bzw. werden die Klassen altersmäßig gestaffelt.

Die Mounted Games sind eigentlich Kindern und Jugendlichen vorbehalten – die Bewerbe werden in fünf Altersgruppen (Führzügelklasse, 4–8 Jahre, 12 Jahre und jünger, 14 Jahre und jünger, 17 Jahre und jünger), in der ÖTO gibt es jedoch auch eine Allgemeine Klasse ohne Altersbeschränkung. Insgesamt 27 verschiedene ,berittene Spiele’ werden bei Mounted Games-Turnieren ausgetragen, bei denen es um Geschicklichkeit, Schnelligkeit, Mut und reiterliche Einwirkung geht. Wie bei Staffelrennen in der Leichtathletik spielen immer mehrere Teams direkt gegeneinander, wobei zwischen den 54 m auseinander liegenden Start- und Wechsellinien von jedem Reiter bestimmte Aufgaben (Spiele) zu bewältigen sind.

Die Spiele werden ihren Hauptanforderungen gemäß in drei Kategorien eingeteilt: Tempo-, Technik- und die spektakulären Aufspringspiele. Werden Fehler gemacht, müssen diese zunächst korrigiert werden, bevor das Rennen fortgesetzt werden darf. Dadurch können sich schnell Veränderungen in der Reihenfolge ergeben. Hat der Startreiter seine Aufgabe erfüllt, übergibt er meist ein Spielgerät an den folgenden Reiter, der die Aufgabe in gleicher Weise erfüllt. Der letzte Reiter ist mit einem Kappenband gekennzeichnet und bestimmt beim Überqueren der Ziellinie die Position seines Teams.

Verena Eichhorn über die Vorzüge der ,Mounted Games': „Die Spiele sind super, um Kinder im Reitunterricht gut zu schulen. Gleichgewicht, Koordination und die Partnerschaft zum Pony werden spielerisch aufgebaut. Für Kinder sind die Mounted Games sehr gut, um ihr Gleichgewicht im Sattel zu schulen. (bereits ab Führzügel) Die Hilfegebung geht hauptsächlich vom Körper aus (einhändiges Reiten ) und die Ponys müssen brav vorwärts gehen (weg von den anderen Ponys und auch wieder her). Die Kinder müssen Übergange und Haltparaden an bestimmten Punkten reiten. (Kegel, Tonne, usw) Der Umgang mit dem Pony (selbstständiges Führen und Auf / Absteigen ) wird spielerisch im Reiterunterricht eingebaut.  Für Kinder sind die Mounted Games nicht so abstrakt wie eine Dressur Aufgabe. (einen Ball auf einen Kegel legen und wieder mit zu nehmen ist „greifbarer” als eine Aufgabe auswendig zu lernen) Die Kinder können je nach ihrem Können die Aufgaben im Schritt, Trab oder Galopp erledigen. Damit liegen die Mounted Games voll im Trend."

Österreich hat 2012 erstmals an einer Mounted Games-Weltmeisterschaft teilgenommen und mittlerweile ein international beachtliches Niveau erreicht – somit kommen auch ehrgeizige Kids voll auf ihre Rechnung. Verena Eichhorn: „Das Schöne an den Mounted Games ist, dass man die Spiele bis in die Perfektion erlernen kann – sie sind, wenn man möchte, nicht nur eine flotte und kurzweilige Abwechslung, sondern Leistungssport pur!"

Davon konnte man sich zuletzt auf der "Pferd Wels 2017" überzeugen, in deren Rahmen erstmals ein Mounted-Games Showturnier im verlängerten Krone-Vorführring durchgeführt wurde. Es gab einen Teambewerb mit U14 und U12 Reitern und einen Pairsbewerb mit U17 Reitern. An beiden Tagen wurden jeweils zwei Sessions gespielt. Der Reitverein Mounted Games Oberösterreich stellte zwei Teams und zwei Pairs. Das dritte Team kam aus Deutschland und das dritte Paar kam aus Niederösterreich.  Mit dabei waren auch jene drei U17-Paare, die Österreich 2017 auf der WM und EM vertreten werden. Vier der ReiterInnen waren sogar letztes Jahr in Dänemark bei den Worldpairs in den Top Ten der Welt platziert!

Die Mounted Games entpuppten sich dabei als absoluter Publikumsmagnet – die Tribünen haben gebebt, wenn die Zuschauer ihre Favoriten angefeuert und bejubelt haben. Die Moderatoren, Maria Theiner vom ORF und Jürgen Bauer vom Reitverein Mounted Games OÖ, erklärten während der Umbauphase das jeweils nächste Spiel, so dass alle Zuschauer bestens vorbereitet die Spiele genießen konnten. Sie waren ab dem ersten Spiel total begeistert von den ,Mounties' und unterstützten sie frenetisch.

Alle Teilnehmer demonstrierten, wie viel Spaß und Freude diese Sportart bereitet und welche Sportlichkeit sie den Pferden und Reitern abverlangt. Im Übrigen sind Mounted Games auch für Nicht-Reitsport-Begeisterte einfach wunderbar zum Zusehen und Mitfiebern. Ein Zuschauer meinte: „Das ist ja spannender als jeder andere Team-Sport!" Schön war auch die Aussage der Moderatorin: „Macht jemand einen Fehler, muss er ihn selbst wieder ausbessern, bevor er weiterspielen darf. Eine Eigenschaft, die man heutzutage kaum noch gelehrt bekommt!” Solche Komplimente nimmt man natürlich gerne mit nach Hause.

Es ist zu hoffen, dass die Mounted Games auch im kommenden Jahr wieder bei der "Pferd Wels 2018" dabei sein können. Also schon einmal den Termin 10.-13. Mai 2018 ganz dick im Kalender eintragen!

Am 2. Juli 2017 kann man den nächsten Mounted Games-Event auf der Vereinsanlage in Blumau/Schlierbach miterleben – das Who is Who der österreichischen und süddeutschen Szene wird sich dort in spannenden Spielen messen. Es ist der letzte Testlauf für die WM und EM in England vom 8. bis 20. August 2017. Hier ist zu hoffen, dass Marvin Lorenz in der U14 um den WM Titel vorne mitmischt. Bei der EM sind sowohl die U17, als auch das U14 Team heiße Anwärter auf das A-Final – wir drücken kräftig die Daumen!

Weitere Infos
Wer sich näher für Mounted Games in Österreich interessiert, findet weitere Infos auf www.mountedgames.at und auf der Mounted-Games-Seite des Österreichischen Pferdesportverbandes.

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