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Erster Fall von West-Nil-Virus bei Pferd in Kärnten
30.10.2019 / News

Das West-Nil-Virus wird durch blutsaugende Insekten – hauptsächlich Stechmücken der Gattung Culex – übertragen.
Das West-Nil-Virus wird durch blutsaugende Insekten – hauptsächlich Stechmücken der Gattung Culex – übertragen. / Symbolfoto: Archiv

Das Perd einer Kärntner Reiterin musste eingeschläfert werden, nachdem es schwere neurologische Störungen gezeigt hatte. Die Obduktion ergab eine Infektion mit dem gefürchteten West-Nil-Virus – es ist der erste derartige Fall in Kärnten und bereits der vierte Infektionsfalll in diesem Jahr in Österreich.

 

Wie die ,Kleine Zeitung’ berichtet, war das Pferd vermutlich bei einem Aufenthalt in einem Naturschutzgebiet an der Oberen Adria von Gelsen gestochen und auf diese Weise mit dem Virus infiziert worden. Schon kurz nach der Rückkehr wurde das Pferd krank, zeigte neurologische Symptome und unkoordinierte Bewegungen. Die tierärztliche Behandlung brachte keine Besserung, am Ende musste das Pferd eingeschläfert werden. Bei der nachfolgenden Obduktion stellte sich heraus, dass das Tier mit dem West-Nil-Virus infiziert gewesen war, wie das Nationale Referenzlabor informierte.

Es ist – wie auch Werner Windhager von der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) gegenüber der ,Kleinen Zeitung' bestätigte, der erste derartige Fall in Kärnten – und österreichweit bereits der vierte Infektionsfall in diesem Jahr. Die Untersuchungen am Nationalen Referenzlabor zum aktuellen Krankheitsfall werden noch fortgesetzt, um auch den exakten Genotyp des Virus festzustellen.

Bereits vier Infektionsfälle 2019 in Österreich

Erstmals war das West-Nil-Virus bei einem Pferd in Österreich im Jahr 2016 nachgewiesen worden – das betroffene Tier zeigte klinische Symptome, sprach gut auf die Behandlung an der Veterinärmedizinischen Universität Wien an und konnte geheilt werden. Schon im Oktober 2016 gab es einen weiteren Fall – ein Pferd aus Niederösterreich musste wegen progressiven neurologischen Symptomen an der Veterinärmedizinischen Universität Wien eingeschläfert werden. Das Tier zeigte das Bild einer viralen Meningoenzephalitis (Gehirnhautentzündung), die Diagnose „WNV-Infektion“ konnte jedoch erst im Jänner 2017 bestätigt werden. Hierbei handelt es sich um den ersten dokumentierten Fall einer WNV-bedingten Enzephalitis bei einem österreichischen Pferd.

Im Spätsommer/Frühherbst 2017 konnten drei weitere klinisch relevante Fälle von equinen WNV-Infektionen in Niederösterreich nachgewiesen werden. Ein Pferd musste aufgrund der klinischen Symptomatik euthanasiert werden, bei diesem Tier lag eindeutig eine WNV-assoziierte Meningoenzephalitis vor. Die zwei weiteren Pferde haben die Krankheit überstanden, eine stattgefundene WNV-Infektion konnte serologisch jedoch bestätigt werden. Lt. AGES handelte es sich bei den equinen WNV-Fällen in Österreich bislang ausschließlich um WNV Linie 2.

Im Jahr 2018 gab es ebenfalls drei WNV-Krankheitsfälle bei Pferden – 2019 sind es, einschließlich des aktuellen Falls in Kärnten, bereits vier Pferde, bei denen eine Infektion mit dem West Nil Virus festgestellt wurde. Es werden wohl nicht die letzten gewesen sein – weshalb auch hierzulande für Pferdehalter in betroffenen Gebieten (oder bei einer Reise in solche Gebiete) eine Impfung ihrer Tiere durchaus ratsam ist. Die Grundimmunisierung besteht je nach Impfstoff aus zwei Impfungen im Abstand von 3 bis 6 Wochen. Wiederholungsimpfungen sind in jährlichen Abständen durchzuführen. Auch in Österreich sind alle Formen von klinischen WNV-Erkrankungen bei Pferden anzeigepflichtig, d.h. sie sind den zuständigen Behörden zu melden.

Weitere Infos zum West-Nil-Virus in Österreich bietet diese Info-Seite des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz sowie jene der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES).

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