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Betrug mit Trakehner-Pferden, Täter in Haft
31.10.2019 / News

Der Betrüger gab sich als Gutsbesitzer aus und schloss mehrere Kaufverträge für sein vermeintliches Gestüt ab, ohne über die entsprechenden Finanzmittel zu verfügen.
Der Betrüger gab sich als Gutsbesitzer aus und schloss mehrere Kaufverträge für sein vermeintliches Gestüt ab, ohne über die entsprechenden Finanzmittel zu verfügen. / Symbolfoto: Pixabay/ceskyfreund36

Ein Vorarlberger hat sich als Gutsbesitzer und Züchter von edlen Trakehner-Pferden ausgegeben und dabei zahlreiche Geschäftspartner geschädigt – der mutmaßliche Betrüger sitzt mittlerweile in Haft und ist geständig.

 

Wie die Landespolizeidirektion OÖ informierte, soll sich der 38-Jährige aus dem Bezirk Bregenz seit seiner Haftentlassung im Jänner 2018 bis dato als Besitzer und Gründer eines Gutes und Züchter von hochklassigen Trakehner-Pferden ausgegeben haben. In zehn bekannten Fällen überredete er die Besitzer zum Verkauf ihrer Pferde und schloss mit ihnen verbindliche Kaufverträge ab. Für den Beweis seiner Finanzkraft übermittelte er teilweise gefälschte Kontostände und Überweisungsbestätigungen. Zudem fingierte der Beschuldigte Schreiben von erfundenen Rechtsanwälten, in denen er betonte, dass diese im Auftrag von ihm die Überweisungen bald tätigen würden.

In einem Fall wurde der 38-Jährige von einer Trakehner-Züchterin an einen amerikanischen Pferdebesitzer vermittelt, der im Vertrauen auf den Beschuldigten seinen Hengst sogar in ein Gestüt nach Deutschland brachte. Der im Kaufvertrag vereinbarte Kaufpreis wurde jedoch nie bezahlt und das Opfer mit Überweisungsproblemen und dergleichen hingehalten. Zu einer tatsächlichen Übergabe der Pferde kam es nie, womit es beim Versuch blieb. Den Besitzern entstanden jedoch hohe Kosten für Tierärzte, Einstellgebühren, entgangene Turnierprämien etc.

Für sein erstes Pferd und für Flüge zu Pferdemessen und Ausstellungen lieh sich der 38-Jährige Bargeld von einer Bekannten, die er während eines Freiganges kennengelernt hatte, ohne den Betrag jemals zurückzahlen zu können. Zudem beauftragte er für einige Deckhengste und Stuten Agenturen und Fotografen, die Exposés erstellten. Er inserierte „seine" Pferde in Online- und Printmedien und ließ eine Homepage für sein Gestüt erstellen, ohne für die Kosten aufzukommen. Auf der Pferdemesse „Equitana 2019" beauftragte der Beschuldigte eine Firma mit dem Bau eines Pferdeanhängers nach Kundenwunsch, ohne jedoch die finanziellen Mittel dafür zu haben.

Aufgrund der zahlreichen Überweisungen von seinem ungedeckten Konto veranlasste eine Bank in Vorarlberg eine Geldwäscheverdachtsmeldung und das Landeskriminalamt Vorarlberg begann mit ersten Erhebungen. Die Causa wurde nach umfangreichen Ermittlungen und dem Erwirken einer Festnahmeanordnung zuständigkeitshalber an das Landeskriminalamt OÖ abgetreten. Der Beschuldigte wurde am 28. Oktober 2019 in Wien festgenommen und nach seiner Vernehmung in die Justizanstalt Wels eingeliefert. Er zeigte sich vollinhaltlich geständig. Die Höhe des entstandenen Schadens ist noch nicht bekannt – diese dürfte sich aber im sechsstelligen Bereich bewegen.

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