Das internationale Fahrturnier CAI in Altenfelden/OÖ geht heuer von 27.–30. Juli zum 30. Mal über die Bühne. Es war und ist ein Aushängeschild des heimischen Fahrsports, das auch international Maßstäbe gesetzt hat, wie ein Blick in die Geschichte zeigt. Das Jubiläums-Turnier glänzt mit vielen sportlichen Highlights, die man nicht versäumen sollte.

In Altenfelden stehen Bewerbe für Ein-, Zwei- und Vierspänner auf dem Programm (hier im Bild Kristina Vierlinger). Foto: TEAM Myrtill

Wenn sich ein Turnier 30 Jahre lang im internationalen Pferdesport-Kalender behaupten kann und sich bei FahrsportlerInnen nach wie vor höchster Beliebtheit und Anerkennung erfreut, dann ist dies wohl der beste Qualitätsbeweis – und auch jener, auf den man am meisten stolz sein darf. Das weiß niemand besser als Josef ,Pepi’ Leibetseder, Urgestein des heimischen Fahrsports und viele Jahre lang treibende Kraft hinter den Turnieren des URFV Altenfelden.

Ende der 1980er Jahre machte er sich als Vorstand des Vereins Gedanken über die Zukunft des Fahrsports, der zwar über eine Halle und einen Reitplatz, aber über keinen eigenen Fahrplatz verfügte. Die Wiese, die er damals als Koppel für seine Pferde benützte, war seiner Meinung nach der perfekte Ort dafür – und in seinem Kopf hatte er schon alles geplant, um diesen Traum umzusetzen. Er warb bei den weiteren Vorstandsmitgliedern für seine kühne Idee, die Wiese wurde besichtigt, alle waren begeistert und wenig später begannen die Baggerarbeiten.

Das erste Turnier auf dem neuen Platz fand 1989 statt, und zwar die Zweispänner Staatsmeisterschaft. Die offizielle Eröffnung des Turnierplatzes war jedoch erst 1991 – und ein weiteres Jahr später, also 1992, fand unter der Leitung von Pepi Leibetseder das erste internationale Fahrturnier (CAI) in Altenfelden statt. Dieser erinnert sich: „Ich habe 1990 den Fahrwart in Altenfelden von meinem Onkel Johann Wolfmayr übernommen, der damals Österreichs Aushängeschild im internationalen Fahrsport war.“ Er wollte mit seinen Vereinskollegen vor allem eines machen – ein Turnier für die Fahrerinnen und Fahrer, „und das haben sie uns gedankt – so wurde Altenfelden einmal sogar zum größten Fahrturnier der Welt, mit 136 Startern.“

Unverkennbar: Pepi Leibetseders große Leidenschaft ist der Vierspänner, hier ein besonders spektakulärer Moment. Foto: Rita Maria Walter

Pepi Leibetseder gerät beim Rückblick ins Schwärmen: „Es waren viele schöne Turniere, besonders die ersten fünf CAIs waren sehr emotional!" Ein besonderes Highlight für den passionierten Vierspänner-Fahrer: „2004 waren wir Station des Vierspänner-Weltcups und hatten 24 Vierspänner Starter bei uns, darunter auch die USA.“ 2016 gab es ein Jubiläum – 25 Jahre CAI Altenfelden. 2017 übernahm Sohn Josef Leibetseder jun. die Führung im URFV mit seinen Vorstandsmitgliedern. Somit war die Weiterführung des CAI Altenfelden sowie der Reitturniere gesichert.

2017 übernahm Josef Leibetseder jr. das Kommando und sicherte den Fortbestand des CAI Altenfelden. Foto: Rita Maria Walter

All die Jahre habe es Altenfelden und sein tolles Team geschafft, das CAI für die Fahrerinnen und Fahrer und im Sinne des Sports erfolgreich zu organisieren, so Pepi Leibetseder stolz: „Wir haben es geschafft, alle CAIs  mit Gewinn abzuschließen, dadurch konnten wir einiges in unsere Anlage investieren. Es waren bis zu 20 Nationen am Start, ein Highlight war immer der Donnerstag! Die Groom Party (Beifahrer Party), die aus einem Show Programm, einem Groom Spiel und einer lustigen Party besteht. Dieser Tag wurde für die Beifahrer gemacht, damit auch sie und ihre tolle Arbeit im Hintergrund gebührend gewürdigt und anerkannt werden! Viele internationale Veranstalter folgten dieser Idee.“

Pepi Leibetseder: „Es war immer schön, wenn die Fahrer mit einem Lächeln nach Hause fuhren – und auch die Offiziellen freuten sich über den tollen Ablauf des Turnieres. Dafür ein großer Dank an alle Vereinsmitglieder, Freunde und die Freiwillige Feuerwehr Altenfelden, die so eine Veranstaltung überhaupt möglich machen. Auch die Sponsoren sind ein wichtiger Teil unserer Veranstaltung.“

So wurde das CAI Altenfelden zur Erfolgsgeschichte – ja, im internationalen Fahrsport fast zum Mythos: 28 Jahre lang – bis zum schicksalhaften Corona-Jahr 2020 – wurde jedes Jahr ein CAI in Altenfelden organisiert, mit stetig steigendem Zuspruch aus dem In- und Ausland. 2022 konnte das CAI sein „Corona-Comeback" feiern – und heuer folgt mit dem 30. CAI das große Jubiläums-Turnier, dem man in Altenfelden mit Stolz und großer Vorfreude entgegenblickt.

Für das Jubiläumsturnier hat man sich ganz besonders in Zeug gelegt und ein Event auf die Beine gestellt, das international wohl seinesgleichen sucht. Man möchte dem Fahrsport eine würdige internationale Bühne bieten – und das Jubläum gebührend feiern. Das sportliche Programm kann sich wahrlich sehen lassen, wie ein Überblick der Bewerbe beweist:

Internationale Bewerbe:
CAI2*-H1
CAI3*-H1
CAI3*-H2
CAI3*-H4
CAI3*-P1
CAI3*-P2
CAI3*-P4
CAI-YH1 5yo
CAI-YH1 6yo
CAI-YH1 7yo

Nationale Bewerbe:
CAN ÖSTM Zweispänner Pferde
CAN ÖM Zweispänner Pony
CAN ÖM Junioren 14-18
CAN ÖM Jugend 12-14
CAN ÖM Junge 16-25

Donnerstag und Freitag (27./28. Juli) steht die Dressur auf dem Programm, am Samstag (29. Juli) die Marathon-Bewerbe – und am Sonntag (30. Juli) die Kegelparcours.

Weitere Infos über das Turnier findet man auf der Website des URFV Altenfelden sowie auf der dazugehörigen Facebook-Seite. Das Motto des diesjährigen Turniers lautet übrigens: „Wir feiern eigentlich immer, aber dieses Jahr haben wir einen Grund!"

In diesem Sinne: Auf nach Altenfelden – ein Turnier, auf das Österreich wahrlich stolz sein kann!