Bemerkenswerten Mut bewiesen zwei Spaziergänger im Bezirk Wr. Neustadt, die keine Sekunde zögerten und in einen eisigen Bach sprangen, um ein Pferd vor dem Ertrinken zu retten.
Am Samstag Nachmittag (20. Februar) war ein Pferd aus noch unbekannter Ursache in den Kehrbach nahe der B54 im Bezirk Wr. Neustadt/NÖ gestürzt. Gegen 14.50 Uhr alarmierte die Alarmzentrale den Bereitschaft habenden Zug, um das Tier, das nahe des Wasserwerks bei der B54 die Uferböschung hinab in den Bach gerutscht war, aus seiner gefährlichen Lage zu befreien. Das Tier konnte sich in dem kalten Wasser nicht mehr selbst helfen – und verdankt sein Leben wohl dem aufopfernden Einsatz von zwei Passanten, die zufällig vorbeikamen und kurzerhand in den Bach sprangen, um das Pferd bis zum Eintreffen der Feuerwehr zu sichern und ein Abtreiben oder Untergehen zu verhindern.
Vor Ort eingetroffen gingen die Einsatzkräfte daran, das Tier mit zusätzlichen Seilen zu befestigen und ans Ufer zu ziehen. Mithilfe des Eisrettungsanzuges, der 2014 angekauft wurde und sich bereits mehrfach bewährt hat, konnte ein Feuerwehrmann zu dem Tier ins Wasser steigen, um ihm zusätzliche Hilfestellung zu geben. Das Pferd wurde dann mit vereinten Kräften an Land gezogen. Das völlig erschöpfte Tier wurde neben dem Wasser mit Decken versorgt, um es aufzuwärmen. Nach kurzer Regenerationsphase konnte das Tier selbstständig aufstehen und zurück zu seiner Koppel geführt werden.
Beim Rettungsversuch haben sich die zwei Passanten verletzt, als sie in das eiskalte Wasser sprangen – sie wurden vor Ort an das Rote Kreuz übergeben. Ein 21-jähriger musste mit Unterkühlung ins Krankenhaus gebracht werden.
(Nachtrag: Die Reiterin des Pferdes ist lt. Angaben der FF Wr. Neustadt bei dem Vorfall unverletzt geblieben.)
Quelle: Pressemitteilung Freiwillige Feuerwehr Wr. Neustadt
Der Vollständigkeit halber sei angemerkt, daß das Verhalten der beiden Passanten – so mutig und selbstlos es zweifellos war – von professioneller Seite nicht zur Nachahmung empfohlen werden kann, gilt doch der Grundsatz, daß man sich bei der Rettung von verunglückten Personen oder Tieren nicht selbst in Gefahr begeben soll, was hier wohl der Fall war. Doch in solchen Momenten entscheidet wohl eher das Bauchgefühl als der Verstand – und das fiel in diesem Fall zugunsten der Pferde-Rettung aus, wofür den beiden Helfern zweifellos Respekt auszusprechen ist.