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Wurmkuren für Pferde: Resistenzen weiter im Vormarsch 02.03.2016 / News
Neuerlich bestätigt: Viele konventionelle Wurmkuren wirken immer schlechter, weil die Resistenzen dagegen zunehmen. / Foto: Archiv
Eine in den USA durchgeführte Studie hat die Effektivität klassischer Wurmkuren wie Fenbendazole oder Pyrantel pamoate untersucht – die Ergebnisse zeigten, daß diese nur noch sehr eingeschränkt wirken und Resistenzen weiter im Vormarsch sind.
In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien auf das Problem hingewiesen, daß immer mehr Pferde auf die herkömmlichen, handelsüblichen Entwurmungs-Mittel (Anthelminthika) immer schlechter ansprechen und die Parasiten deutliche Resistenzen gegen diese Wurmkuren entwickeln. Nicht zuletzt aus diesem Grund empfehlen Experten, Tierärzte und Parasitologen immer dringlicher, auf die sogenannte selektive Entwurmung umzusteigen, die im Wesentlichen darin besteht, in regelmäßigen Intervallen Kotuntersuchungen durchzuführen und nur jene Pferde gezielt zu behandeln, bei denen tatsächlich ein Parasitenbefall nachgewiesen wurde. Essentiell ist bei der selektiven Entwurmung das begleitende Monitoring durch den Tierarzt, der die Wirksamkeit der eingesetzten Wurmkuren überprüfen und auch auf allfällige Resistenz-Bildungen reagieren kann.
Wie Umfragen unter Pferdebesitzern zeigen, ist die selektive Entwurmung zwar im Vormarsch – aber immer noch schwört ein erheblicher Prozentsatz auf die klassische, althergebrachte Intervall-Entwurmung, ohne vorherige Kotuntersuchung. Um das Problem der dadurch verursachten Resistenzen wissen die meisten von ihnen zwar – aber sie vertrauen darauf, daß bei ihrem Pferd bzw. in ihrem Stall derartige Resistenzen nicht oder noch nicht vorhanden sind. Dieses Vertrauen aber ist – wie eine aktuelle Studie aus den USA bestätigt – nicht gerechtfertigt. Wie die Ergebnisse zeigen, ist die Wahrscheinlichkeit von Resistenzen gegen konventionelle Wurmkuren mittlerweile sehr groß.
Die Wissenschaftler rund um Dr. Meagan A. Smith von der Veterinärmedizinischen Universität Pennsylvania untersuchten in ihrer Studie die Wirksamkeit von vier klassischen, im Handel erhältlichen Entwurmungsmitteln: Insgesamt 989 Pferde wurden auf 67 verschiedenen Betrieben an der mittleren Atlantik-Küste mit einem dieser vier Mittel behandelt. Parallel dazu wurde von jedem Pferd eine Kotprobe entnommen, um die darin enthaltenen Parasiten-Eier zu analysieren und zu zählen. Die Pferde, bei denen mehr als 200 Eier von Blutwürmern (Strongyliden) pro Gramm nachgewiesen wurden (das waren insgesamt 272), erhielten eine nochmalige Behandlung mit den Präparaten Fenbendazole, Oxibendazole sowie Pyrantel pamoate. Von den so behandelten Pferde zeigten lediglich 6 %, 21 % sowie 43 % eine Reduktion der Eizahl von mehr als 90 % – ein ernüchterndes Ergebnis, so Dr. Meagan A. Smith: „Bei der Mehrzahl der untersuchten Betriebe haben diese drei Präparate nur eine sehr bescheidene Wirkung gezeigt", so die Studienleiterin. Lediglich die Produkte Ivermectin und Moxidectin zeigten eine gute Wirksamkeit und bieten somit eine effiziente Behandlungsmöglichkeit gegen Strongyliden, so Dr. Smith: „Ihre Effizienz ist nach wie vor gut – beide Präparate sind bis jetzt die einzigen erhältlichen Entwurmungsmittel für Pferde, mit denen sich Strongyliden noch immer gut bekämpfen lassen."
Insgesamt bestätigen die Ergebnisse dieser Untersuchung jedoch eindeutig, daß immer mehr Parasiten Resistenzen gegen die herkömmlichen Wurmkuren ausbilden. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, müssen die Pferdebesitzer ihre Entwurmungs-Praxis ändern, so die Wissenschaftler. Die selektive Entwurmung biete dazu einen nachhaltigen Ansatz, so Dr. Smith: „Die selektive Entwurmung wird nicht nur zu einer deutlichen Reduzierung unnötig verabreichter Arzneimittel bei Pferden führen, sondern auch den jährlichen Aufwand für Wurmkuren reduzieren."
Die Studie „Efficacy of major anthelmintics for reduction of fecal shedding of strongyle-type eggs in horses in the Mid-Atlantic region of the United States” wurde im November 2015 in der Zeitschrift „Veterinary Parasitology" veröffentlicht und kann in englischer Zusammenfassung hier nachgelesen werden.
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Entwurmen bei Pferden: Es ändert sich etwas – aber langsam 18.07.2015 / News
Umstritten, aber immer noch sehr verbreitet: Die konventionelle Intervall-Entwurmung mit Breitband-Wurmkur. / Foto: Archiv
Eine aktuelle Umfrage aus den USA zeigt, daß sich langsam, aber sicher die Entwurmungs-Gewohnheiten bei den Pferdebesitzern ändern: Die Intervall-Entwurmung ist zwar noch weit verbreitet – doch immer mehr entwurmen selektiv nach vorheriger Eizählung.
Der Trend stimmt: Das Problembewusstsein bezüglich ihrer Entwurmungs-Praxis steigt bei Pferdebesitzern erkennbar an, wenn man nach der aktuellen Umfrage zur Pferdeindustrie (,Equine Industry Survey') der American Horse Publications (AHP) geht, die von der Fa. Zoetis gesponsert wurde und nun auszugsweise vorliegt. An der Umfrage nahmen über 11.000 Personen teil – am Ende konnten 10.662 vollständig ausgefüllte und korrekt zugeordnete Fragebögen ausgewertet werden.
Erste Ergebnisse aus der Umfrage, die von 6. Jänner bis 1. April dieses Jahres durchgeführt wurde, sind nun in Fachmedien veröffentlicht worden – und liefern zu diversen Problemfeldern der amerikanischen Pferdewirtschaft überaus interessante Fakten. Ein eigener Fragen-Block wurde erstmals dem Bereich der Entwurmung bzw. den Wurmkuren gewidmet, der in den letzten Jahren zusehends ins Zentrum des Interesses rückt, nachdem immer mehr Studien über zunehmende Resistenzen gegen die traditionellen Entwurmungsmittel (Anthelminthika) veröffentlicht wurden. Wissenschaftler und Tierärzte raten seither eindringlich, die konventionellen ,prophylaktischen' Entwurmungen – also die Entwurmung eines gesamten Bestandes in fix festgelegten Zeitabständen mit Breitband-Wurmkuren – durch eine ,selektive' Entwurmung zu ersetzen, bei der in regelmäßigen Abständen Kotuntersuchungen durchgeführt und auf Basis der dabei ermittelten Ergebnisse Entwurmungsmittel verabreicht werden. Essentiell ist hier das begleitende Monitoring durch den Tierarzt, der die Wirksamkeit der eingesetzten Wurmkuren überprüfen und auch auf allfällige Resistenz-Bildungen reagieren kann.
Diese selektive Entwurmungs-Praxis wird – wie die Resultate der AHP-Umfrage zeigen – immer populärer, aber diese Veränderung geht nur langsam vonstatten. Denn nach wie vor gibt die Mehrheit der Befragten (55,3 %) an, daß ihre bevorzugte Entwurmungs-Methode immer noch das prophylaktische Entwurmen ist. Doch bereits 38,2 % geben an, daß sie selektiv – also auf Basis von Kotuntersuchungen und Eizählungen – entwurmen, was zweifellos ein beachtlicher Fortschritt ist. 3,3 % geben an, einen täglichen Entwurmer (meist in Form eines Futtermittel-Zusatzes verabreicht) zu benutzen, 1,1 % führen lt. eigener Auskunft keinerlei Entwurmung bei ihren Pferden durch.
Erfreulich ist weiters das Faktum, daß 80 % der Befragten angeben, über resistente Parasiten zunehmend besorgt zu sein. Rund 50 % geben an, daß ihr Tierarzt bereits Kotuntersuchungen und Eizählungen empfohlen habe – und 54 % davon haben diesen Rat auch schon in die Tat umgesetzt.
Die große Mehrheit der Umfrage-Teilnehmer (88 %) gibt an, die Entwurmungen bei ihren Pferden selbst durchzuführen, 6,6 % sagen, daß dies ihr Stallbesitzer bzw. Stallmanager tut. Bei denen, die nach wie vor prophylaktische Entwurmungen in bestimmten Zeitabständen durchführn, schwanken die dafür verwendeten Intervalle deutlich: 27,3 % entwurmen vier Mal pro Jahr, 16,1 % drei Mal pro Jahr, 20,9 % entwurmen zwei Mal jährlich und 18,7 % entwurmen sogar monatlich. Der Rest gab ein ,anderes' Intervall an – etwa ,je nach Bedarf', ,basierend auf Eizählung' oder ,täglich'.
Erfreulich ist auch, daß immerhin 48 % der Befragten angaben, daß sie ihr Entwurmungs-Programm gemeinsam mit ihrem Tierarzt erarbeiten – das ist ein deutlicher Zuwachs gegenüber den beiden vorangehenden Umfragen von 2012 (44,3 %) sowie von 2009/2010 (wo nur 15,7 % angaben, ihren Tierarzt bei der Entwurmung beizuziehen). Hier zeigt sich deutlich, wie sehr das Problembewusstsein bezüglich Entwurmung allgemein zugenommen hat – und dass die Meinung des Tierarztes auch immer mehr gehört wird. Die große Mehrheit gab auch an, daß sie sich bezüglich der Auswahl des Wurm-Mittels – ebenso wie bei Impfstoffen – an die Empfehlung ihres Tierarztes hält.
Die Frage nach den bevorzugten Entwurmungs-Mitteln brachte ebenfalls interessante Ergebnisse: So ist Ivermectin mit 74,8 % die am häufigsten eingesetzte Wurmkur, gefolgt von Ivermectin/Praziquantel (67,1%), Pyrantel pamoate (53,8%), Fenbendazole Einzeldosis (49,9%), Moxidectin (28,7%), Moxidectin/Praziquantel (26,9%), Oxibendazole (19,4%), Fendbendazole Mehrfachdosis (18,8%) und Pyrantel Tartrate (1,5%).
Der ,Equine Industry Survey' ist die größte Umfrage dieser Art in den USA und für die Hersteller- und Zuliefer-Industrie ein wesentlicher Indikator für den Zustand, die Probleme und die Herausforderungen in der amerikanischen Pferdewirtschaft. Die vollständige Umfrage soll Mitte September auf der Website von American Horse Publications veröffentlicht werden.
31.03.2015 - US-Firma entwickelt Eizählung mittels Smartphone-App
US-Firma entwickelt Eizählung mittels Smartphone-App 31.03.2015 / News
Eine fluoreszierende Lösung macht die Parasiteneier sichtbar – so können sie von der Smartphone-App erkannt und gezählt werden. / Foto: MEP Equine Solutions Die App erkennt nicht nur die exakte Anzahl der Parasiteneier, sondern bestimmt auch mittels spezieller ,Eggsight'-Software die genaue Parasitenart. / Foto: MEP Equine Solutions So sieht das Parasight-Untersuchungs-Set aus – damit kann die Eizählung direkt vor Ort durchgeführt werden. / Foto: MEP Equine Solutions
Die aufwendige Prozedur der Zählung der Parasiteneier im Pferdekot im Rahmen der selektiven Entwurmung könnte schon bald der Vergangenheit angehören: Eine neue Smartphone-App könnte das übernehmen.
Die althergebrachten Breitband-Wurmkuren verlieren zusehends an Wirkung – und immer mehr Experten raten daher Pferdebesitzern, ihre Pferde nicht mehr nach bestimmten zeitlichen Intervallen, sondern je nach tatsächlicher Parasitenbelastung zu behandeln. Diese wird durch eine Kotuntersuchung festgestellt, bei der die Anzahl der im Kot ausgeschiedenen Parasiteneier ermittelt wird – die sogenannte Eizählung. Diese wurde seit Jahrzehnten nach dem sogenannten McMaster-Verfahren durchgeführt – ein chemisch-physikalisches Trennverfahren, bei dem die Parasiteneier aus dem Pferdekot ausgewaschen und in einer Zählkammer mittels Mikroskop gezählt wurden – ein aufwendiges, zeitraubendes und daher auch relativ teures Verfahren, das schon bald der Vergangenheit angehören könnte.
Die im US-Bundesstaat Kentucky ansässige Firma MEP Equine Solutions hat gestern ein revolutionäres System für die Zählung von Parasiteneiern vorgestellt, dessen Entwicklung mit 100.000,– Dollar vom US-Landwirtschaftsministerium gefördert wurde. Die Eizählung muss mit diesem System – Parasight System genannt –nicht mehr im Labor, sondern kann direkt vor Ort mittels einem Untersuchungs-Set sowie einer Smartphone-App durchgeführt werden. Die Parasiteneier werden mit einer Einweg-Membran aus der Kotprobe ausgefiltert und einem speziell entwickelten, fluoreszierenden Reagens-Mittel sichtbar gemacht. Anschließend kann die Eizählung und Eibestimmung rasch, einfach und genau mittels Smartphone-App durchgeführt werden. Das Resultat ist innerhalb von fünf Minuten verfügbar und beinhaltet nicht nur die exakte Anzahl der Parasiteneier, sondern bestimmt auch mittels ,Eggsight System' anhand von Form und Größe der Eier die Parasitenart und gibt auch Empfehlungen für die weitere Wurmbehandlung. Das Parasight-System wendet sich an Tierärzte und ist bei vielen verschiedenen Haus- und Nutztierarten einsetzbar – so etwa bei Pferden, Rindern, Schafen, Ziegen, Katzen und Hunden.
„Die derzeitige Zählung nach dem McMaster-Verfahren ist zeitraubend und verlangt sowohl ein spezielles Equipment als auch eine spezielle Ausbildung", so Eric Hauck, Geschäftsführer und Mitgründervon MEP Equipine Solutions, „und es hat sich in den letzten 75 Jahren kaum weiterentwickelt. Unsere Technolgie – das Parasight System – nutzt eine simple, einfach anzuwendende Diagnosemethode mittels Smartphone-App, die auf einer bildbasierten, optischen Zählung beruht. Die Ergebnisse stehen innerhalb von Minuten zur Verfügung und können mit E-Mail an einen Tierarzt oder einen landwirtschaftlichen Betrieb übermittelt werden", so Eric Hauck weiter.
Das revolutionäre Diagnoseverfahren wurde in Kooperation mit dem Gluck Equine Forschungszentrum der Universität Kentucky entwickelt. Einer der führenden Mitarbeiter des Instituts ist der weltweit anerkannte Parasitologe Prof. Dr. Martin K. Nielsen, der auch zu den Gründern von MEP Equine Solutions gehört.
Alle weiteren Informationen zum System findet man auf der Website www.theparasightsystem.com
In diesem Video ist zu sehen, wie einfach das System funktioniert...
19.03.2015 - Wurmkur-Resistenzen: Wenig Problembewusstsein bei Pferdebesitzern
Wurmkur-Resistenzen: Wenig Problembewusstsein bei Pferdebesitzern 19.03.2015 / News
Die althergebrachten Breitband-Wurmkuren verlieren an Wirksamkeit – Experten raten heute zu regelmäßigen Tests anstelle von regelmäßigen Wurmkuren. / Foto: Archiv
Tierärzte und Forscher warnen seit Jahren vor zunehmenden Resistenzen gegen die gängigen Entwurmungs-Mittel – doch bei den meisten Pferdebesitzern ist noch wenig Problem-Bewusstsein vorhanden, wie eine aktuelle Umfrage in Großbritannien zeigt.
In der Entwurmung von Pferden gibt es eine erhebliche Diskrepanz zwischen dem Gefühl der Pferdebesitzer, genug für den Schutz ihrer Vierbeiner vor gefährlichen Parasiten zu tun – und der tatsächlich durchgeführten Praxis, die diesen Ansprüchen vielfach nicht genügt. Das bestätigte sich einmal mehr in einer Umfrage, die der britische Reitsporthändler Countrywide in Zusammenarbeit mit den Westgate Laboratories durchgeführt hat. 1.000 Pferdebesitzer wurden dabei detailliert nach ihrer genauen Vorgangsweise bei der Parasitenbekämpfung gefragt – mit teils besorgniserregenden Ergebnissen.
Zwar glauben 67 % der Befragten, dass sie ihre Pferde ausreichend vor möglichen Resistenzen schützen – aber zugleich geben 81 % zu, dass sie keine bzw. keine regelmäßigen Eizählungen durchführen, die lt. Experten der einzig effiziente Weg sind, Resistenzen gegen Wurmkuren hintanzuhalten. 47 % geben sogar an, niemals eine Eizählung bei ihrem Pferd durchgeführt zu haben – eine geradezu erschreckende Zahl angesichts der umfassenden Berichterstattung und der zahlreichen Aufklärungskampagnen zum Resistenz-Problem in den letzten Jahren.
Nur 31 % geben an, dass sie die empfohlenen regelmäßigen Eizählungen durchführen und auf den Ergebnissen auch ihre Wurmkuren aufbauen. 59 % hingegen gehen bei den Entwurmungen ihrer Pferde den althergebrachten Weg, nämlich zu bestimmten Terminen ihren Pferden sogenannte Breitband-Wurmkuren zu verabreichen, ohne genau zu wissen, welche Parasiten überhaupt bekämpft werden sollen. Und genau diese Art der Entwurmung nach dem ,Gießkannen-Prinzip' fördert die Entstehung von Resistenzen. Hinzu kommt, dass der Grad der Entwurmung falsch eingeschätzt und auch die Dosis vielfach zu niedrig angesetzt ist – so überleben immer mehr Parasiten und werden zunehmend resistent gegen die konventionelle Behandlung.
Gillian Booth von den Westgate Laboratories meinte, dass die Ergebnisse „deutlich zeigen, dass die Mehrheit der Pferdebesitzer ihre Entwurmungs-Praxis noch nicht entsprechend angepasst hat, um der zunehmenden Gefahr von Resistenzen zu begegnen – und sie machen noch nicht ausreichend von den verbesserten Testverfahren Gebrauch. Die althergebrachte ,prophylaktische Entwurmung' hat zu den Resistenz-Problemen geführt, die wir heute haben – und es ist enorm wichtig, dass sich das ändert!"
„Regelmäßige Tests – nicht regelmäßiges Entwurmen" – so lautet daher auch die Empfehlung der Experten: „Ohne regelmäßige Tests gibt es keine Möglichkeit festzustellen, ob eine Wurmkur wirksam ist oder nicht", so Mark Hawkins von Countrywide.
Als gravierendes Problem erweist sich auch die richtige Dosierung – denn 38 % der befragten Pferdebesitzer waren nicht in der Lage, das genaue Gewicht ihres Pferdes anzugeben. Diese Zahl findet auch Chris Shephard von der Pferdeklinik B&W Equine Group „äußerst besorgniserregend", denn das Körpergewicht spielt eine entscheidende Rolle bei der Dosierung eines Entwurmungsmittels: „Wenn man behandeln muss, dann ist die exakte Dosierung essentiell. Eine Unter-Dosierung befördert die Resistenz und ist fast so, als würde man den Würmern eine Schutzimpfung verabreichen, die ihnen erlaubt, gegen diesen speziellen Wirkstoff resistent zu werden."
Rebekah Dudek von Norbrook Pharmaceuticals warnt ebenfalls mit deutlichen Worten: „Wenn wir bei der Wurmbehandlung einfach so weitermachen wie bisher, dann besteht die Gefahr, dass wir eines Tages ohne effektiv wirkende Entwurmungsmittel dastehen. Uns bliebe dann nur noch das Stall- und Weidemanagement als letzte Strategie, um die Wurmbelastung einigermaßen zu kontrollieren."
Hier gibt's die detaillierten Ergebnisse der britischen Studie!
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