American Pharoah gewinnt Publikumswahl zum „Sportler des Jahres" 15.12.2015 / News
 Klarer Sieger bei der Publikumswahl zum ,Sportsman of the Year' 2015: American Pharoah. / Foto: Wikipedia/Mike Lizzi
... und das noch dazu mit phänomenalem Vorsprung: Der vierbeinige Star-Galopper und Triple Crown-Gewinner konnte 47 % der abgegebenen Stimmen für sich verbuchen. Die Wahl der ,Sports Illustrated'-Redaktion gewann Serena Williams.
Am 13. Dezember, unmittelbar nach Ende des Publikums-Votings, war es offiziell: Die Online-Abstimmung zur ,Sports Illustrated'-Wahl „Sportler des Jahres" 2015 ging mit riesigem Vorsprung an den Triple Crown-Gewinner American Pharoah, dessen Nominierung bereits im Vorfeld für viel Gesprächsstoff gesorgt hatte und auch von einigen Journalisten-Kritiker durchaus kritisch kommentiert wurde. Die große Fangemeinde von American Pharoah konnte das alles nicht irritieren: Sie hielten zu ihrem vierbeinigen Star und ließen sich auch nicht entmutigen, als nach den ersten Tagen das Baseball-Team der ,Kansas City Royals' die Führung übernahm. Doch American Pharoah holte immer mehr auf, setzte sich nach etwa zehn Voting-Tagen auf Platz eins und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr ab.
Das offizielle Endergebnis des Publikums-Voting zeigt die Dominanz des Star-Galoppers in eindrucksvoller Weise: American Pharoah erhielt 47 % (= 278.824) aller abgegebenen Stimmen (insgesamt immerhin 588.988) – und konnte die ,Kansas City Royals' mit 29 % (170.741) damit klar distanzieren. Auf Platz drei folgte Fußball-Zauberer Lionel Messi mit 6 % (35.794).
Die Fans von American Pharoah waren nach Bekanntwerden des Endergebnisses natürlich gespannt, ob sich die Redaktion von ,Sports Illustrated' vom klaren Voting-Resultat beeindrucken lassen würde – und ob es vielleicht sogar erstmals einen tierischen Sieger bei der Sportlerwahl geben könnte. Doch das war nicht der Fall: Wie gestern verkündet wurde, kürte die SI-Redaktion die Tennisspielerin Serena Williams – die beim Publikums-Voting mit 5.520 Stimmen übrigens nur den vorletzten Platz belegt hatte – zur Siegerin. Die 34-jährige Amerikanerin schrieb 2015 Tennis-Geschichte, hielt alle vier Grand Slam-Titel gleichzeitig und wurde älteste Grand Slam-Siegerin im Einzel der Open Era – es hat also zweifellos keine Unwürdige getroffen...
,Sports Illustrated' nutzte die Gelegenheit außerdem zu einer kleinen Imagekorrektur: Denn Geschlechter-Gerechtigkeit war bislang nicht wirklich die Sache der SI-Redaktion – die Wahl hieß beharrlich ,Sportsman of the Year', und Frauen kamen darin nur ausnahmsweise vor: Den letzten Einzel-Titel für eine Frau gab es 1983 für die Leichtathletin Mary Decker (1984 teilte sich Wunderläufer Ed Moses den Titel mit der Turnerin Mary Lou-Retton) – und den letzten Titel für ein Damen-Team gab es 1999 für das US-Frauen-Fußballteam. Somit war es höchste Zeit für ein bißchen mehr Frauen-Power – und auch ein bißchen mehr Gender-Neutralität: Nach der Wahl von Serena Williams heißt es nämlich nicht mehr ,Sportsman of the Year', sondern ,Sportsperson of the Year' – na bitte, geht doch...
Hier geht's zum offiziellen Endergebnis des Publikums-Votings – und hier zum Artikel mit einer Würdigung der siegreichen Serena Williams!
KommentareBevor Sie selbst Beiträge posten können, müssen Sie sich anmelden...Weitere Artikel zu diesem Thema:16.11.2015 - American Pharoah als „Sportler des Jahres" nominiert
American Pharoah als „Sportler des Jahres" nominiert 16.11.2015 / News
 American Pharoah ist im Rennen um den begehrten Titel des „Sportlers des Jahres 2015". Foto: Wikipedia/Mike Lizzi /
Das Magazin ,Sports Illustrated' hat letzte Woche seine Kandidaten für die Wahl zum „Sportler des Jahres" veröffentlicht – und zur Überraschung vieler ist auch ein vierbeiniger Athlet darunter, nämlich Triple-Crown-Gewinner American Pharoah.
,Sports Illustrated' gilt als wichtigstes Sportmagazin der Welt – und seit seiner Gründung im Jahr 1954 wählt die Redaktion den „Sportler des Jahres", um jene Athletin bzw. jenen Athleten auszuzeichnen, der/die am meisten „den Geist von sportlicher Fairness und Leistung" verkörpert hat. Die Wahl wird gleich zweifach durchgeführt: Den eigentlichen Titel vergibt die Sportredaktion des Magazins – doch auch die Leserinnen und Leser haben die Möglichkeit, in einem Online-Voting ihre Präferenzen mitzuteilen. Die Ergebnisse werden am 13. (Fan-Voting) sowie am 14. Dezember (Redaktions-Voting) bekannt gegeben.
Die Liste der Nominierten kann sich auch dieses Jahr sehen lassen – sie reicht von den Tennis-Ikonen Novak Djokovic und Serena Williams über den Fußballstar Lionel Messi bis zum schnellsten Mann der Welt, Usain Bolt. Hier die Liste der zwölf KandidatInnen:
• Simone Biles, Turnen
• Usain Bolt, Leichtathletik
• Steph Curry, Basketball
• Thomas Davis, Football
• Novak Djokovic, Tennis
• Carli Lloyd, Fußball
• Lionel Messi, Fußball
• American Pharoah, Pferderennen
• Ronda Rousey, Mixed Martial Arts
• Kansas City Royals, Baseball
• Jordan Spieth, Folf
• Serena Williams, Tennis
Für den meisten Gesprächsstoff sorgte erwartungsgemäß die Nominierung des Superpferdes American Pharoah, der – als erstes Pferd seit 37 Jahren – die Triple Crown des amerikanischen Turf gewinnen und mit seinem darauffolgenden Sieg im Breeder's Cup Classic auch den ersten ,Grand Slam' im Pferderennsport erobern konnte. So hat etwa die renommierte ,Washington Post' offen die Frage gestellt: „Darf American Pharoah zu Sports Illustrated ,Sportler des Jahres' gewählt werden?" Die außergewöhnliche sportliche Leistung des Hengstes stehe außer Frage, so Autor Des Bieler – doch könne man von einem Pferd wirklich behaupten, daß es den „Geist sportlicher Fairness" verkörpere?
Die Leserinnen und Leser des Magazins nehmen es jedenfalls nicht so streng: Nach den ersten Voting-Tagen liegt derzeit (Stand: Montag, 16. November, 12 Uhr) zwar das Baseball-Team der ,Kansas City Royals' mit 75.230 Stimmen (= 34 %) in Führung, doch American Pharoah folgt mit 64.271 Stimmen (= 29 %) auf Platz zwei. Alle übrigen Kandidaten folgen mit deutlichem Abstand.
Die Herzen der Fans fliegen American Pharoah also zu – und man darf gespannt sein, ob dieser Umstand auch auf die Redakteure von Sports Illustrated Eindruck macht. Das Publikums-Voting endet am 12. Dezember um Mitternacht – die Ergebnisse werden am 13. (Online-Voting) sowie am 14. Dezember (Redaktions-Voting) bekannt gegeben.
In der über 60-jährigen Geschichte hat übrigens noch niemals ein Pferd den Titel ,Sportler des Jahres' erobern können – immerhin aber ein Jockey, nämlich Steve Cauthen im Jahr 1977, der in diesem Jahr der erste Jockey war, der mehr als 6 Millionen US-Dollar Preisgeld erreiten konnte. Die Triple Crown auf Affirmed gewann er übrigens erst ein Jahr später – einen weiteren Titel gab es dafür aber nicht, der ging 1978 an den Golfer Jack Nicklaus.
Bei einer anderen Sportlerwahl – nämlich der Wahl zum „US-Sportler des Jahres" der Nachrichtenagentur Associated Press – lehrte ein anderes legendäres Pferd seinen zweibeinigen Konkurrenten das Fürchten: Die Wunderstute Zenyatta belegte sowohl 2009 als auch 2010 Platz zwei in dieser Wahl, zuerst hinter Serena Williams, dann hinter Ski-Star Lindsey Vonn. Mal sehen, ob American Pharoah in ihre Fußstapfen treten kann – oder sogar über diese hinaus...
Hier geht's zur Sports Illustrated-Wahl zum „Sportler des Jahres 2015" – viel Spaß beim Mitvoten!
08.11.2015 - American Pharoah: Ein Decksprung für 200.000,– Dollar
American Pharoah: Ein Decksprung für 200.000,– Dollar 08.11.2015 / News
 American Pharoah könnte nach seiner glanzvollen Rennkarriere auch in der Vollblutzucht Geschichte schreiben. / Foto: Wikipedia/Mike Lizzi
Nach seiner Verabschiedung aus dem Rennsport wird Turf-Superstar und Triple-Crown-Gewinner American Pharoah als Deckhengst in der Zucht eingesetzt – zu stattlichen Konditionen, wie US-Medien berichten.
Er hat im Rennsport Geschichte geschrieben – und das gelingt ihm vielleicht auch in der Zucht: American Pharoah, der heuer – als erstes Pferd seit 38 Jahren – die amerikanische Triple Crown gewinnen und nach seinem Sieg im Breeder's Cup Classic am 31. Oktober sogar als erstes Rennpferd der Geschichte den ,Grand Slam' des amerikanischen Turf erobern konnte – hat seine aktive Rennkarriere beendet und ein neues Kapitel in seinem Leben aufgeschlagen: Am 2. November ist er im Gestüt Ashford – der amerikanischen Dependance des irischen Coolmore Stud – angekommen, wo er sich in eine Riege feinster Vollblut-Hengste einreiht, die dort im Deckeinsatz stehen. Wie der Fernsehsender ESPN erfahren hat, wurde die Decktaxe für American Pharoah mit 200.000,– US-Dollar für ein lebendes Fohlen angesetzt – eine der höchsten Deckgebühren, die jemals für einen noch nicht in der Zucht eingesetzten Hengst verlangt wurden.
Wem dies als exorbitant oder gar als völlig überzogen erscheint, dem sei gesagt, daß American Pharoah damit nicht einmal der teuerste Vollblut-Hengst der Decksaison 2016 ist: Der auf der Gainesway Farm stationierte Tapit ist noch ein ganzes Stück kostbarer – hier wird für ein lebend geborenes Fohlen eine Taxe von 300.000,– US-Dollar verlangt. Und wer ein wenig in die Geschichte zurückblickt, findet unschwer noch teurere Vererber: Storm Cat erreichte in seinen besten Zucht-Tagen ein Deckgeld von 500.000,– US-Dollar – und auch das war nichts gegen den großen Northern Dancer, bei dem man sich erlauben konnte, unverschämte 1 Million Dollar für ein Date zu verlangen, und das noch dazu ohne Trächtigkeits-Garantie.
Davon ist American Pharoah zwar noch weit entfernt – doch sollte sich der athletische Braune (v. Pioneerof the Nile a. d. Littleprincessemma) auch in der Zucht als Rakete erweisen, sind ihm wohl auch hier keine finanziellen Grenzen gesetzt. In seiner Rennkarriere galoppierte American Pharoah stolze 8.650,300,– US-Dollar zusammen – ein Betrag, den er bereits in seinem ersten Jahr als Deckhengst weit hinter sich lassen dürfte: Ein gefragter Vollblut-Hengst kann pro Jahr mühelos auf 200 Belegungen kommen – was Einnahmen von satten 40 Millionen Dollar verheißt. Und kaum ein US-Vererber dürfte im Jahr 2016 gefragter sein als American Pharoah.
Wie die Deckgelder aufgeteilt werden, bleibt vorerst ein Geheimnis. Der Eigentümer und Züchter von American Pharoah, Ahmed Zayat, hat die Zuchtrechte angeblich schon Ende 2014 an das irische Coolmore Stud verkauft – über den Preis wurde in mehreren US-Medien heftig spekuliert, die renommierte New York Times sprach von 13,7 Millionen Dollar, andere von über 20 Millionen. Es gilt aber als gesichert, daß Zayat nicht die vollständigen Zuchtrechte verkauft hat, sondern mindestens 25 % selbst behalten hat. Wie man es auch dreht und wendet: Für Ahmed Zayat, den schillernden, in Ägypten geborenen Geschäftsmann und US-Staatsbürger, ist die Zeit der Ernte gekommen.
Innerhalb von fünf Wochen gewann American Pharoah das Kentucky Derby, die Preakness Stakes in Maryland und schließlich die Belmont Stakes in New York. In 125 Jahren ist American Pharoah erst das zwölfte Pferd, das die US Triple Crown gewonnen hat. Zuletzt war das 1978 dem Hengst Affirmed gelungen.
Dieses Video zeigt die drei Siege von American Pharoah in der Triple Crown-Serie – Kentucky Derby (2. Mai 2015), Preakness Stakes (16. Mai 2015) und Belmont Stakes (6. Juni 2015)...
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