Freizeitreiten im Aufschwung: VFD wächst und gedeiht 16.12.2015 / News
 Die VFD kämpft für den ungehinderten Zugang zur Natur für Mensch und Pferd und sieht sich als Interessenvertretung der Freizeitreiter. / Foto: Archiv
Während die meisten Pferdesportverbände seit Jahren Mitglieder verlieren, läuft es bei der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) weiter rund – die Mitgliederzahl wird auch 2015 steigen.
Vor kurzem hat der Deutsche Olympische Sportbund die Mitgliederzahlen der deutschen Sportverbände für das Jahr 2014 veröffentlicht – und diese fielen für den Pferdesport einmal mehr negativ aus: Wie schon in den letzten Jahren gab es auch 2014 einen Rückgang bei den Mitgliederzahlen in den deutschen Reit- und Fahrvereinen (siehe unseren Bericht dazu) – ein Trend, der bereits seit rund einem Jahrzehnt anhält und der in ähnlicher Weise auch andere Pferdesportverbände, etwa den OEPS (Österreichischer Pferdesportverband) betrifft.
Die Gründe für den Mitgliederschwund sind mannigfaltig. Seitens der FN werden als Ursachen die demographische Entwicklung (geburtenschwache Jahrgänge), aber auch gesellschaftliche Veränderungen (mehr Ganztagesunterricht) ins Treffen geführt – was gewiss auch zutreffend ist, aber für eine vollständige Erklärung des Phänomens nicht ausreicht. Denn in anderen Verbänden wirken sich diese Faktoren deutlich weniger oder auch gar nicht. Ein gutes Beispiel dafür ist die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V., kurz VFD genannt, die seit mehr als 40 Jahren wächst und gedeiht und sich gerade in den letzten Jahren großen Zulaufs erfreut. 2014 war für die VFD das beste Jahr in der Verbandsentwicklung mit einem historischen Höchststand von über 72.000 registrierten Mitgliedern, und ein Ende der Erfolgsstory ist nicht abzusehen.
David Wewetzer vom VFD-Bundesarbeitskreis Marketing bestätigt: „Wir haben kein Nachwuchsproblem, zumal unsere VFDKids in einigen Landesverbänden auch für zweistellige Zuwachsraten sorgen. Die von der FN geschilderten Probleme sind exakt unser „Vorteil“ – Schule und „Leistungsgesellschaft“ prototypisch herausgegriffen. Die VFD setzt genau auf Entspannung und (Natur-)Erlebnis mit dem Partner (und nicht Sportgerät) Pferd. Dies wird gerne angenommen – vor allem in Verbindung mit der adäquaten Aus- und Weiterbildung rund um das Thema Pferd. Beispiel hierfür ist das Sicherheitsseminar über drei lange Wochenenden mit Abschluss als Sicherheitsexperte VFD (Reiten und Fahren). Dies wurde früher von der Berufsgenossenschaft angeboten – nun von der VFD. Alle drei Termine sind überbucht – trotz der relativ hohen Kosten von ca. 500,– je Wochenende (Kurs, Unterbringung, Anfahrt), die die Teilnehmer selbst bezahlen."
Die VFD, gegründet 1973, hat nahezu vier Jahrzehnte lang auf langsames, organisches Wachstum gesetzt, ist bodenständig geblieben und hat sich an der Basis, in vielen kleinen Vereinen und Initiativen, schrittweise weiterentwickelt. Sie hat im Laufe der Jahre eine Vielzahl an Ausbildungsangeboten erarbeitet und ist auch ihren Grundsätzen niemals untreu geworden: nämlich die Anliegen der Freizeitreiter auf allen Ebenen zu vertreten, Lobbyismus für das Pferd zu betreiben und für den ungehinderten Zutritt zur Natur für Pferd und Reiter zu kämpfen.
Seit etwa zehn Jahren kommt den tüchtigen VFD-Funktionären auch noch der Zeitgeist zu Hilfe: Die Diskussionen um Doping, Rollkur und Blut-Regel einerseits und eine deutlich gewachsene Sensibilität gegenüber dem Thema Tierschutz haben vielen Pferdefreunden die Lust auf den Pferdesport verdorben – andere wiederum konnten bzw. wollten die ständig steigenden Kosten des Turniersports nicht mehr tragen und sind pure Hobbyreiter geworden. Kurz: Während der Pferdesport an Attraktivität sukzessive verloren hat, hat das Pferd als Freizeitpartner an Attraktivität gewonnen – und davon profitiert auch die VFD, wie die unten angeführten Zahlen eindrucksvoll zeigen: Während die FN seit 2006 fast 10 % ihrer Mitglieder verloren hat, konnte die VFD ihre um 36 % steigern. Und auch für 2015 ist mit einem weiteren Plus von etwa 2.000 Mitgliedern zu rechnen – endgültige Zahlen liegen jedoch nicht vor. Ein Ende des Aufwärtstrends ist bei der VFD jedenfalls nicht in Sicht – wir ziehen den Hut!
Mitgliederentwicklung FN und VFD
Jahr |
FN |
VFD |
2006 |
753.710 |
53.127 |
2007 |
753.004 |
54.119 |
2008 |
748.839 |
55.420 |
2009 |
736.870 |
56.243 |
2010 |
727.980 |
56.258 |
2011 |
719.525 |
58.910 |
2012 |
708.890 |
65.573 |
2013 |
697.067 |
69.846 |
2014 |
689.941 |
72.406 |
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FN verliert weiter an Mitgliedern 20.11.2015 / News
 Der Pferdesport verliert in Deutschland weiterhin an Mitgliedern – und wird insgesamt immer weiblicher. / Foto: Irene Gams
Auch im Vorjahr ist die Mitgliederzahl der deutschen Reit- und Fahrvereine zurückgegangen: Zum Stichtag 31.12.2014 vermeldete der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) 689.941 Mitglieder – um 7.185 weniger als im Jahr zuvor.
Der Pferdesport in Deutschland hat weiter mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen: Wie aus den jüngsten Zahlen des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) hervorgeht, zeichnet sich auch weiterhin keine Trendumkehr bei der Mitgliederentwicklung ab: Seit etlichen Jahren zeigt die Mitgliederkurve nach unten – und auch 2014 hat sich das nicht geändert: Mit Stichtag 31. Dezember 2014 waren in den etwa 7.500 deutschen Reit- und Fahrvereinen exakt 689.941 Mitglieder gemeldet, das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr (Stichtag: 31.12.2013) von 7.185 bzw. 1,03 %.
FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach bedauert diese Entwicklung, sieht aber immerhin etwas Licht am Ende des Tunnels: „Der Rückgang scheint sich aber zum Glück ein wenig abzuflachen. In den kleinen und neuen Bundesländern wurde der Negativtrend anscheinend vorerst aufgehalten. Darüber können wir uns freuen.“
In der Tat weist die Entwicklung beachtliche regionale Unterschiede auf: Während die traditionellen Hochburgen der Reiterei wie Hannover, Rheinland oder Westfalen deutliche Einbußen hinnehmen mussten, gab es andernorts erfreuliche Zuwächse: In Thüringen (+2,32%), Sachsen-Anhalt (+1,18%), Mecklenburg-Vorpommern (+2,99%) und Berlin-Brandenburg (+0,25%) gab es ein Mitglieder-Plus, ebenso in Bremen, dem kleinsten Bundesland (+3,87%) und in Hamburg (+4,98 %).
Das größte Problem der FN ist ohne Zweifel der immer spärlicher werdende Nachwuchs. So war der Rückgang bei den bis zu 26 Jahre alten Mitgliedern in absoluten Zahlen insgesamt am größten – hier sank die Zahl von 340.206 auf 334.533 um 5.673 Mitglieder. Vor allem im Bereich der Jugendlichen bis 18 Jahre sinken die Zahlen weiter. Die FN kämpft hier offenbar gegen gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die dem Hobby ,Pferdesport' nicht förderlich sind: Die allgemeine demographische Entwicklung mit weniger Kindern und Jugendlichen sowie die Veränderungen in den Schulstrukturen, zum Beispiel mit mehr Ganztagsunterricht, hinterlassen seit Jahren deutliche negative Spuren in der Mitgliederstatistik der FN.
Weiter verstärkt hat sich auch der Trend zur fortschreitenden ,Verweiblichung' des Pferdesports: Wie schon im Vorjahr traten besonders viele Jungen und junge Männer aus den Vereinen aus - insgesamt 2.184. Weiterhin positiv ist der Trend bei den 19 bis 26 Jahre alten Frauen (+1.137) sowie bei den über 26 Jahre alten Frauen (+2.064). Mittlerweile sind deutlich über 75 % aller FN-Mitglieder Mädchen und Frauen.
Die FN-Mitgliederentwicklung der letzten Jahre (Zahlen per 31.12.):
2006 |
762.432 |
2007 |
753.700 |
2008 |
748.839 |
2009 |
736.870 |
2010 |
727.980 |
2011 |
719.525 |
2012 |
708.890 |
2013 |
697.067 |
2014 |
689.941 |
03.11.2015 - Auf OEPS-Mitglieder rollt die nächste Belastungswelle zu
Auf OEPS-Mitglieder rollt die nächste Belastungswelle zu 03.11.2015
 Mag. Leopold Pingitzer schreibt für ProPferd. / Foto: Petr Blaha
Der Österreichische Pferdesportverband stilisiert sich in jüngster Zeit gern zum wackeren Ritter, der gegen den Teuerungs-Drachen kämpft. Schon im Jänner dieses Jahres lancierte man eine Umfrage zum Thema „Teuerung in der Pferdehaltung", um – wie es hieß – „eine wichtige Argumentationsbasis für Verhandlungen mit den Zuständigen zu schaffen". Auf die Ergebnisse mussten die OEPS-Mitglieder lange warten, immerhin aber kommunizierte NOEPS-Präsident Gerold Dautzenberg im Oktober: „Die Ergebnisse untermauern die Vermutung, die schon viele hatten: Pferdesport wird zunehmend unerschwinglich." Um das zu erkennen, hätte es wohl keine Umfrage gebraucht – aber der wahre Sinn der Mitgliederbefragung war wohl ohnehin ein anderer: nämlich zu suggerieren, daß man eh total gegen die Teuerung ist und eh ganz entschieden dagegen kämpfen möchte.
Auch ein jüngster PR-Coup dient offenkundig diesem Zweck: Man ließ sich mit Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter ablichten und überreichte diesem eine Petition, um weitere drohende Belastungen von der heimischen Pferdewirtschaft abzuwenden und sicherzustellen, daß der Pferdesport auch in Zukunft leistbar bleibt. Das Ergebnis blieb auch hier mehr als vage: Der Minister zeigte großes Verständnis für diese Anliegen und sicherte Unterstützung für die weiteren Verhandlungen zu. Ganz toll. Vielleicht wäre ein richtiger Verhandlungs- anstelle eines Foto-Termins sinnvoller gewesen – aber offenbar ging es wirklich nur ums Foto. Bezeichnend war auch das Fehlen der zweiten wichtigen Säule der österreichischen Pferdewirtschaft bei diesem Termin, nämlich der heimischen Pferdezucht: Weder die Zentrale Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Pferdezüchter (ZAP) noch die Landwirtschaftskammer Österreich waren über den Termin informiert oder in die Petition eingebunden worden – man wollte sie ganz offensichtlich nicht dabei haben, das hätte vermutlich den PR-Effekt geschmälert. Dabei hatte doch der Titel der Mitglieder-Umfrage gelautet: „Zusammen gegen die Teuerung in der Pferdehaltung". Das war aber offensichtlich nicht so gemeint.
Überhaupt darf man solche OEPS-Verlautbarungen niemals für bare Münze nehmen – ja, man ist geradezu darauf spezialisiert, das eine zu sagen, aber etwas ganz Anderes zu tun. Denn wenn man ernsthaft die Teuerung im Pferdesport bekämpfen möchte, muss man sich in erster Linie an der eigenen Nase nehmen: Für die ständig steigenden Kosten im Pferdesport, insbesondere für Turnierteilnahmen, ist niemand sonst so sehr verantwortlich zu machen wie der OEPS selbst, der – mit der einzigen Ausnahme 2015 – Jahr für Jahr munter an der Gebührenschraube gedreht hat, während immer mehr Turnierreitern buchstäblich die finanzielle Puste ausging. Viele haben in den letzten Jahren ihre Turnierteilnahmen deutlich reduziert – oder gar die Lizenz gekündigt, weil es einfach nicht mehr ging. Die Lebensrealität vieler Pferdefreunde ist zunehmend von Frust, Resignation und dem Kampf ums finanzielle Überleben geprägt – das ist die traurige Wahrheit.
Dem OEPS fallen dazu leider nur PR-Gags ein. Entschiedene Maßnahmen oder gar eine Strategie, den Turniersport wieder attraktiver und vielleicht auch etwas günstiger zu machen, sind nicht in Sicht – dazu müsste man wohl manche „heilige Kuh" schlachten und Einspar-Potentiale in der Verwaltung und in der gesamten Turnierorganisation heben. Das ist natürlich mühsam und bei den direkt Betroffenen wenig populär – darum lässt man es lieber bleiben.
Wie wenig ernst es dem OEPS mit einem echten Belastungs-Stopp für seine Mitglieder ist, beweist eine aktuelle Episode, die bislang – wohl aus gutem Grund – mit äußerster Diskretion behandelt wurde und von der noch kaum ein Mitglied wissen dürfte: Wie gut informierte Kreise berichten, werden die Preise für das OEPS-Verbandsorgan Pferderevue per 1. 1. 2016 saftig erhöht, nämlich um rund 25 %. Zahlten die Landes-Pferdesportverbände bislang weniger als 1,– Euro pro Heft (inkl. MWSt.) an den Agrarverlag, so sollen es künftig mehr als 1,20 Euro inkl. MWSt. sein, was einem Jahres-Abopreis von mehr als 14,– Euro entspricht. Für die Landes-Pferdesportverbände ist dies eine erhebliche Mehrbelastung – für größere Verbände im fünfstelligen Euro-Bereich pro Jahr – die sie nur durch eine Erhöhung von Gebühren oder durch Kürzungen bei anderen Budgets (z. B. für die Sport-Referate) finanzieren können. Mit anderen Worten: Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieser Mehraufwand an den ,Endverbraucher' in der einen oder anderen Form weitergegeben wird – zahlen müssen's letztendlich die Mitglieder, die Vereine und die Veranstalter.
Wieso sich der OEPS und die Landesverbände ein derartiges Vorgehen gefallen lassen, ist vielen unverständlich – aber für Insider nicht wirklich überraschend: Die Pferderevue, das OEPS-Verbandsorgan, ist eine der oben erwähnten ,heiligen Kühe', ihre Monopolstellung muss um buchstäblich jeden Preis aufrechterhalten werden – koste es, was es wolle. Daß dadurch der Förderung des Pferdesports – der eigentlichen Kernaufgabe des OEPS und der Landesverbände – immer mehr Mittel entzogen werden, nimmt man locker in Kauf: Im Jahr 2015 haben, wenn unsere Berechnungen stimmen (wir lassen uns gern eines Besseren belehren), der OEPS und die neun Landes-Pferdesportverbände bereits ca. 500.000,– Euro an den Agrarverlag für die Abnahme der Pferderevue überwiesen. Ein enormer Betrag, der aber offenbar noch immer nicht reicht: Nach der geplanten Erhöhung werden es ab 2016 hochgerechnet nahezu 600.000,– Euro jährlich sein, die für das Mitgliedermagazin aufgewendet werden müssen – Geld, mit dem man viele positive Dinge für den Pferdesport tun könnte, beispielsweise Veranstalter mehr unterstützen und Mitglieder entlasten.
Immerhin – und bemerkenswerterweise – hatte ein Landesverband soviel Mut und Verstand, zu dieser dreisten Erhöhung ,Nein' zu sagen, nämlich der Steirische Pferdesportverband unter seinem neuen Präsidenten Ludwig Hoffmann. Durch die erhöhten Abnahmepreise wäre das Verbandsbudget mit einem fünfstelligen Mehrbetrag jährlich belastet worden – ein vernünftiges Kosten-Nutzen-Verhältnis sei damit nicht mehr gegeben, das war auch die Meinung eines beigezogenen Medienexperten. Der Verband wird daher künftig auf die Pferderevue-Berieselung verzichten und seine Mitglieder auf anderen Wegen informieren. Man wird sehen, ob diesem Beispiel noch andere Verbände folgen.
Ein Pferdesportverband soll zweifellos seine Mitglieder über aktuelle Geschehnisse informieren – aber das kann auf vielerei Weise passieren (Newsletter, Internet, e-paper etc. – die Möglichkeiten sind heutzutage vielfältiger denn je), und jedenfalls erheblich günstiger als durch die flächendeckende Zwangsbeglückung mit einer adipösen Verbandszeitschrift (auf die etliche gern verzichten würden, wenn man div. Kommentaren in sozialen Medien glauben darf). In keinem Fall ist es die Aufgabe eines Sportverbandes, die Gewinne eines privaten Medienunternehmens zu finanzieren – auf dem Rücken der Verbandsmitglieder und ohne diese auch nur zu fragen. Das ist nicht in Ordnung, meint
Ihr
Leopold Pingitzer
Sagen Sie mir ruhig Ihre Meinung: redaktion@propferd.at
03.05.2015 - Zahl der OEPS-Mitglieder auch 2014 rückläufig
Zahl der OEPS-Mitglieder auch 2014 rückläufig 03.05.2015 / News
 Der Turniersport kämpft in Österreich weiter mit erheblichen Problemen... / Foto: Irene Gams
![]() Zum fünften Mal in Folge ist die Zahl der OEPS-Mitglieder zurückgegangen – auch die Zahl der Lizenz- und Startkarten-Besitzer ist erstmals seit 2002 unter 9.000 gefallen.
Vor kurzem hat der OEPS die jährliche statistische Auswertung über die Entwicklung des österreichischen Pferdesports veröffentlicht – und diese zeigt deutlich, dass der heimische Reit- und Fahrsport weiter mit erheblichen Problemen zu kämpfen hat. So ist die Zahl der Mitglieder in den OEPS-Reitvereinen bereits zum fünften Mal in Folge zurückgegangen: Waren 2009, also beim historischen Höchststand, noch 48.752 Personen Mitglied in heimischen Reitvereinen, so ist diese Zahl 2014 auf 47.296 zurückgegangen. Im Vorjahr waren noch 47.579 Mitglieder zu verzeichnen. Besonders stark vom Rückgang betroffen war das Bundesland Oberösterreich, das allein 182 Mitglieder im letzten Jahr verlor, auch Salzburg und Tirol mussten empfindliche Einbußen hinnehmen. Drei Bundesländern konnten leichte Zuwächse verzeichnen – den größten die Steiermark mit einem Plus von 64 Mitgliedern.
Überhaupt ist das Bundesland Steiermark bei genauerer Betrachtung ein glücklicher Sonderfall: Als einziges Bundesland hat es nämlich seit 2010 eine dem Bundestrend entgegengesetzte Entwicklung genommen und stets leichte Zuwächse verzeichnet: 2014 erreichte es mit 7.533 Personen den höchsten Mitgliederstand seiner Geschichte – davon können andere Bundesländer nur träumen.
Auch in anderen wesentlichen Kennzahlen gab es 2014 Rückgänge: So ist die Anzahl der Turniere ebenso gesunken (von 480 im Jahr 2013 auf 458 im Jahr 2014), wie die Zahl der Turnierpferde (von 13.152 im Jahr 2013 auf 12.125 im Jahr 2014) sowie die Zahl der Lizenz- und Startkarten-Inhaber (von 9.073 im Jahr 2013 auf 8.976 im Jahr 2014). Vor allem die letzte Zahl ist besorgniserregend – denn erstmals seit dem Jahr 2002 ist die Zahl von Lizenz- und Startkarten-Besitzern unter die 9.000er Grenze gefallen. Beim historischen Höchststand im Jahr 2009 lag sie sogar bei 10.922 – seither ist sie um fast 18 % zurückgegangen.
Über diese geradezu krisenhafte Entwicklung kann auch nicht hinwegtäuschen, dass es bei den Turnierstarts in den Hauptdisziplinen Springen, Dressur und Vielseitigkeit einen leichten Zuwachs gab (von 99.822 im Jahr 2013 auf 101.746 im Jahr 2014). In dieser Zahl sind tatsächlich sämtliche Starts auf heimischen Turnieren dieser Sparten enthalten, also auch jene von ausländischen ReiterInnen – daher gibt sie keine verläßliche Auskunft über die wirkliche turniersportliche Aktivität der österreichischen LizenzreiterInnen. Eine solche Auswertung ist leider im umfangreichen Datenmaterial nicht zu finden – wäre aber in hohem Maße wünschenswert und zweifellos eine wichtige und wertvolle Quelle für die weitere OEPS-Arbeit.
Kein einheitliches Bild ergibt die Entwicklung der Geldpreise in den drei Hauptdisziplinen: Während es in der Dressur ein erfreuliches Plus gibt (von 22.104,– Euro im Jahr 2013 auf 48.965,– Euro im Jahr 2014), musste im Springen ein deutlicher Rückgang (von 748.642,– Euro im Jahr 2013 auf 654.613,– Euro im Jahr 2014) verzeichnet werden.
Die vollständige OEPS-Statistik findet man hier.
06.09.2015 - VFD-Netzwerk wächst in Österreich
VFD-Netzwerk wächst in Österreich 06.09.2015 / News
 Herzstück des Europäischen Netzwerks ist die ,Rekener Charta', die u. a. für das Grundrecht von Mensch und Pferd auf Zugang zur Natur ohne unnötige Einschränkungen eintritt. / Foto: Archiv  Die Europäische Gesellschaft für Hippologie, der Verband Österreichischer ReitpädagogInnen und ProPferd haben sich dem Europäischen Partner-Netzwerk der VFD angeschlossen. /
![]() Die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) ist dabei, ein europäisches Netzwerk für das Pferd zu knüpfen, dem sich nun weitere Organisationen in Österreich angeschlossen haben, auch ProPferd ist dabei!
Viele Vereine und Verbände gefallen sich in der Rolle exklusiver und elitärer Klubs, die mehr Gewicht auf das Wohlbefinden des Vorstandes legen, denn auf die Dienstleistung am Mitglied. Eine Vereinigung, die ganz und gar für ihre Mitglieder da ist, die sich stets um das Wohl der Pferde sorgt und die darüber hinaus keinerlei Allüren zeigt, ist die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland, kurz VFD genannt, die auch in Österreich immer mehr Anhänger findet. In Deutschland zählt man rund 60.000 Mitglieder, ist Dank hervorragender Öffentlichkeitsarbeit landesweit bekannt und etabliert und auch von der FN anerkannt. 2013 feierte die VFD in Reken ihr 40-jähriges Bestehen und organisierte ein europäisches Symposium mit Vertretern vieler europäischer Verbands- und Interessenvertreter. Dies war auch die Geburtsstunde der ,Europäischen Partnerschaften' – eines Netzwerks, das helfen soll, die gemeinsamen Anliegen und Interessen der europäischen Pferdefreunde besser zu vertreten. Die sogenannte ,Rekener Charta' bringt die gemeinsamen Ziele und Wertvorstellungen in prägnanter Form zum Ausdruck – die Unterzeichner treten ein für „die Erhaltung, Pflege und besondere Wertschätzung der Pferde und für das Grundrecht von Mensch und Pferd auf Zugang zur Natur ohne unnötige Einschränkungen".
Den Anfang hatten im Februar 2014 „Die Ländlichen Reiter und Fahrer Österreichs" gemacht, nun sind weitere heimische Organisationen der VFD und dem Netzwerk ,Europäische Partnerschaften' beigetreten. Zuerst genannt sei der Verband der Österreichischen ReitpädagogInnen, kurz VÖR, unter Präsidentin Sabine Dell’mour, der Begründerin der kindgerechten Methoden FEBS® und GRIPS®. Ebenso schließt sich die Europäische Gesellschaft für Hippologie, kurz EGH, unter der Führung von Martin Haller dem Netzwerk und auch der Rekener Charta an. Beide Organisationen treten insbesondere auch für eine Stärkung der Ponys und Kleinpferde ein. Der achtsame und fachkundige Einsatz derselben für das Wohl des tier- und naturverbundenen Menschen und Wahrung der jeweiligen Bedürfnisse – von Pferden, Mensch und Natur – stellt einen zentralen Wert für die genannten Organisationen dar.
Last but not least hat sich auch ProPferd dem gemeinsamen Netzwerk angeschlossen und wird über wichtige Aktivitäten und Initiativen der VFD berichten. Wir freuen uns über den Brückenschlag zum VFD und über künftige gemeinsame Projekte!
Hier die wichtigsten Web-Adressen im Überblick:
Verband Österreichischer ReitpädagogInnen: http://reitpaedagogik.at
Europäische Gesellschaft für Hippologie: www.hippologie.info
Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V.: www.vfdnet.de
13.09.2015 - VFD-Wanderreiter-Portal deutlich aufgewertet
VFD-Wanderreiter-Portal deutlich aufgewertet 13.09.2015 / News
 Wanderreiten – ein faszinierendes Hobby, das immer mehr Anhänger gewinnt. / Foto: Dr. Udo Reichmann  Das VFD-Routenportal bietet nun noch mehr Möglichkeiten und bessere Filter- und Suchfunktionen. /
![]() Mittels einer neu gestalteten, interaktiven Karte auf der Website der Vereinigung deutscher Freizeitreiter und -fahrer (VFD) können Wanderreitstationen übersichtlicher angezeigt und gefiltert werden.
Die neue, interaktive Online-Karte auf dem VFD-Internetportal (www.vfdnet.de) wurde durch verschiedene Such- und Filtermöglichkeiten deutlich aufgewertet: Ab sofort können etwa Wanderreitstationen und Ausbildungsbetriebe noch übersichtlicher angezeigt werden – und durch spezielle Filter-Funktionen lassen sich u. a. VFD-anerkannte Wanderreitstationen oder VFD-anerkannte Ausbildungsbetriebe herausfiltern.
Eintragen können sich VFD-Mitglieder oder der VFD nahestehende Personen (Betriebe), die Ausbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in allen Bereichen rund um Pferde (Esel/Mulis) anbieten. Als Mindestanforderung für den Eintrag gilt ein verantwortungsbewusster Umgang mit Menschen, Pferden (Tieren) und der Natur. Die Sicherheit aller Beteiligten und das Pferdewohl entsprechend den VFD-Leitsätzen zum Umgang mit dem Pferd stehen im Vordergrund. Regelmäßiger freier Auslauf und tiergerechte Haltung und Nutzung sind für alle Pferde (Esel/Mulis) sicherzustellen. Als Mindestanforderung für Haltung und Nutzung sind die „Leitlinien für Tierschutz im Pferdesport und zur Beurteilung von Pferdehaltungen" einzuhalten. Die VFD bietet diese Informationsplattform zur freien Nutzung und übernimmt keinerlei Gewährleistung für die Inhalte. Dies gilt ebenso für Inhalte verlinkter Seiten, für die ausschließlich deren Betreiber verantwortlich sind.
Auch für Österreich relevant
Angetan von den neuen Möglichkeit zeigt sich auch Rudi Mrstik, Geschäftsführer der Ländlichen Reiter und Fahrer Niederösterreichs: „Mit dem VFD-Wanderreit-Portal wurde eine tragfähige Plattform für Informationsaustausch und Zusammenarbeit zwischen Pferdesportlern, Pferdetouristen und den relevanten Wirtschaftszweigen (Einstellbetriebe, Pferdesportvereine, Gastronomie, etc.) geschaffen, die auch österreichischen Interessenten offensteht. Damit ist es möglich geworden, alle interessierten Betriebe und Vereine und deren Wegenetz mit wenigen Mausklicks einfach bereitzustellen – ein wesentlicher Schritt zur europaweiten Darstellung von Pferderaststationen, Pferdeherbergen, und Routen ist damit getan!
Pferdetourismus ist in Form von Wanderreiten und Kutschenfahren ist europaweit unterschiedlich etabliert. Zur Förderung des Sportes und des Pferdetourismus wurde schon seit Jahren an einem überregionalen, landesweiten Reit- und Fahrwegenetz gearbeitet. Eine Vielzahl interessierter Reiter, Kutschenfahrer, Reitstallbesitzer, aber auch Gemeindevertreter und Grundstücksbesitzer haben Zeit und Mühe für die Erstellung einer entsprechenden Infrastruktur und Netzerstellung aufgewendet.
Statt auf regionalen/ lokalen Ebenen die jeweiligen Möglichkeiten und Stationen darzustellen, ist es jetzt jedem Interessenten mit Hilfe der Plattform VFDnet möglich, sich länderübergreifend zu orientieren, - vorausgesetzt die Möglichkeiten werden durch die jeweiligen Anbieter ( Stationen, pferdeorientiertes Gastgewerbe / Landwirte , Urlaub am Bauernhof, etc.) eingebracht und dargestellt. Wir empfehlen allen interessierten Betrieben in Österreich, sich die VFD-Plattform näher anzusehen und sich ihrer zu bedienen."
Die neuen Funktionen im Routenportal wurden auch in der Ausgabe 3/2015 der Zeitschrift „Pferd und Freizeit" unseres Partners VFD beschrieben.
Für Details und Fragen zum genauen Vorgehen (VFD-Kriterien, etc.) und Kontakt zum VFDnet steht Rudolf Mrstik, Tel.+43(0)676-6704501, E-Mail: rmrstik@aon.at gerne zu Verfügung!
Weitere Links:
VFD-Routenportal: http://www.vfdnet.de/index.php/service/routenportal
VFD-Wanderreitstationen: http://www.vfdnet.de/index.php/service/wanderreitstationen
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