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Freizeitreiten im Aufschwung: VFD wächst und gedeiht
16.12.2015 / News

Die VFD kämpft für den ungehinderten Zugang zur Natur für Mensch und Pferd und sieht sich als Interessenvertretung der Freizeitreiter.
Die VFD kämpft für den ungehinderten Zugang zur Natur für Mensch und Pferd und sieht sich als Interessenvertretung der Freizeitreiter. / Foto: Archiv

Während die meisten Pferdesportverbände seit Jahren Mitglieder verlieren, läuft es bei der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) weiter rund – die Mitgliederzahl wird auch 2015 steigen.

 

Vor kurzem hat der Deutsche Olympische Sportbund die Mitgliederzahlen der deutschen Sportverbände für das Jahr 2014 veröffentlicht – und diese fielen für den Pferdesport einmal mehr negativ aus: Wie schon in den letzten Jahren gab es auch 2014 einen Rückgang bei den Mitgliederzahlen in den deutschen Reit- und Fahrvereinen (siehe unseren Bericht dazu) – ein Trend, der bereits seit rund einem Jahrzehnt anhält und der in ähnlicher Weise auch andere Pferdesportverbände, etwa den OEPS (Österreichischer Pferdesportverband) betrifft.

Die Gründe für den Mitgliederschwund sind mannigfaltig. Seitens der FN werden als Ursachen die demographische Entwicklung (geburtenschwache Jahrgänge), aber auch gesellschaftliche Veränderungen (mehr Ganztagesunterricht) ins Treffen geführt – was gewiss auch zutreffend ist, aber für eine vollständige Erklärung des Phänomens nicht ausreicht. Denn in anderen Verbänden wirken sich diese Faktoren deutlich weniger oder auch gar nicht. Ein gutes Beispiel dafür ist die Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland e.V., kurz VFD genannt, die seit mehr als 40 Jahren wächst und gedeiht und sich gerade in den letzten Jahren großen Zulaufs erfreut. 2014 war für die VFD das beste Jahr in der Verbandsentwicklung mit einem historischen Höchststand von über 72.000 registrierten Mitgliedern, und ein Ende der Erfolgsstory ist nicht abzusehen.

David Wewetzer vom VFD-Bundesarbeitskreis Marketing bestätigt: „Wir haben kein Nachwuchsproblem, zumal unsere VFDKids in einigen Landesverbänden auch für zweistellige Zuwachsraten sorgen. Die von der FN geschilderten Probleme sind exakt unser „Vorteil“ – Schule und „Leistungsgesellschaft“ prototypisch herausgegriffen. Die VFD setzt genau auf Entspannung und (Natur-)Erlebnis mit dem Partner (und nicht Sportgerät) Pferd. Dies wird gerne angenommen – vor allem in Verbindung mit der adäquaten Aus- und Weiterbildung rund um das Thema Pferd. Beispiel hierfür ist das Sicherheitsseminar über drei lange Wochenenden mit Abschluss als Sicherheitsexperte VFD (Reiten und Fahren). Dies wurde früher von der Berufsgenossenschaft angeboten – nun von der VFD.  Alle drei Termine sind überbucht – trotz der relativ hohen Kosten von ca. 500,– je Wochenende (Kurs, Unterbringung, Anfahrt), die die Teilnehmer selbst bezahlen."

Die VFD, gegründet 1973, hat nahezu vier Jahrzehnte lang auf langsames, organisches Wachstum gesetzt, ist bodenständig geblieben und hat sich an der Basis, in vielen kleinen Vereinen und Initiativen, schrittweise weiterentwickelt. Sie hat im Laufe der Jahre eine Vielzahl an Ausbildungsangeboten erarbeitet und ist auch ihren Grundsätzen niemals untreu geworden: nämlich die Anliegen der Freizeitreiter auf allen Ebenen zu vertreten, Lobbyismus für das Pferd zu betreiben und für den ungehinderten Zutritt zur Natur für Pferd und Reiter zu kämpfen.

Seit etwa zehn Jahren kommt den tüchtigen VFD-Funktionären auch noch der Zeitgeist zu Hilfe: Die Diskussionen um Doping, Rollkur und Blut-Regel einerseits und eine deutlich gewachsene Sensibilität gegenüber dem Thema Tierschutz haben vielen Pferdefreunden die Lust auf den Pferdesport verdorben – andere wiederum konnten bzw. wollten die ständig steigenden Kosten des Turniersports nicht mehr tragen und sind pure Hobbyreiter geworden. Kurz: Während der Pferdesport an Attraktivität sukzessive verloren hat, hat das Pferd als Freizeitpartner an Attraktivität gewonnen – und davon profitiert auch die VFD, wie die unten angeführten Zahlen eindrucksvoll zeigen: Während die FN seit 2006 fast 10 % ihrer Mitglieder verloren hat, konnte die VFD ihre um 36 % steigern. Und auch für 2015 ist mit einem weiteren Plus von etwa 2.000 Mitgliedern zu rechnen – endgültige Zahlen liegen jedoch nicht vor. Ein Ende des Aufwärtstrends ist bei der VFD jedenfalls nicht in Sicht – wir ziehen den Hut!

Mitgliederentwicklung FN und VFD

Jahr FN VFD
2006 753.710 53.127
2007 753.004 54.119
2008 748.839 55.420
2009 736.870 56.243
2010 727.980 56.258
2011 719.525 58.910
2012 708.890 65.573
2013 697.067 69.846
2014 689.941 72.406

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