Letzten Donnerstag wurden Besucher des Denver Zoos Zeugen eines äußerst seltenen Schauspiels: Eine Grevyzebra-Stute brachte im Freigehege ein Fohlen zur Welt.
Am Donnerstag, dem 8. Oktober, glaubten einige Besucher des bekannten Denver Zoo im US-Bundesstaat Colorado ihren Augen nicht zu trauen: Um die Mittagszeit konnten sie im Freigehege miterleben, wie Grevyzebvra-Stute Farasi ein entzückendes Fohlens zur Welt brachte – ein überaus seltener Vorgang, da Zebras ihren Nachwuchs meist in der Nacht zur Welt bringen. Schon nach kurzer Zeit stand das neugeborene Fohlen auf seinen wackeligen Beinen – und war in diesem Moment wohl das beliebeste Fotomotiv am Zoogelände.
Das kleine Hengstfohlen wurde auf den Namen Bosley getauft, sein Vater ist der 15 Jahre alte Hengst Punda, der einzige Zebrahengst in der Herde des Denver Zoos. Die Anpaarung zwischen Punda und Farasi geht auf eine Empfehlung der Vereinigung von Zoos und Aquarien (Association of Zoos and Aquariums, AZA) zurück und ist Teil der von ihr erarbeiteten Art-Erhaltungs-Initiative ,Species Survival Plan', die auf genetische Diversität und die Erhaltung gesunder Populationen bei Zootieren ausgerichtet ist.
Greyzebras – benannt nach dem früheren französischen Staatspräsidenten Jules Grevy, der 1882 ein solches Zebra vom abessinischen Kaiser Menelik II. als Geschenk bekommen hatte – sind mit einer Schulterhöhe bis zu 150 cm die größte lebende Zebraart und zugleich die größte wildlebende Pferdeart. Heute sind Grevyzebras akut vom Aussterben bedroht – das attraktive, besonders schmale und dichte Streifenmuster ihres Fells machte sie zu einer geschätzten Jagdtrophäe, die Ausdehnung der menschlichen Siedlungsgebiete im nordöstlichen Afrika engte ihren Lebensraum ebenfalls immer stärker ein. Man schätzt, daß heute kaum mehr als etwa 2.000 Tiere in freier Wildnis leben, die größten Populationen gibt es in Äthiopien und Kenia.
Hier ein kurzes Video, das unmittelbar nach der Geburt von Bosley aufgenommen wurde und den süßen kleinen Kerl auf noch wackeligen Beinen zeigt...