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Polo-Star wegen sexueller Übergriffe verurteilt
20.06.2015 / News

Als Mitglied der glamourösen Polo-Welt hat Simon McLaren-Tosh sein Ansehen und das in ihn gesetzte Vertrauen schamlos missbraucht.
Als Mitglied der glamourösen Polo-Welt hat Simon McLaren-Tosh sein Ansehen und das in ihn gesetzte Vertrauen schamlos missbraucht. / Foto: Archiv

Es ist ein Skandal, der Großbritannien erschüttert: Der frühere Polo-Profi Simon McLaren-Tosh wurde wegen schwerer sexueller Übergriffe gegen Kinder zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

 

Es ist ein Fall, der sprachlos macht: Simon McLaren-Tosh war ein prominentes und angesehenes Mitglied der glamourösen britischen Polowelt, er war Profi-Spieler, vielbeschäftigter Referee und Mitglied im Regulativ-Komitee der ehrenwerten Hurlingham Polo Association. Und er hat das damit verbundene Ansehen, seine gesellschaftliche Position und das in ihn gesetzte Vertrauen auf abscheuliche Weise missbraucht, um sich sexuelle Befriedigung zu verschaffen. Letzte Woche wurde McLaren am Reading Crown Court dafür zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.

Es war eine Liste von insgesamt 13 Anklagepunkten, mit der man den Polo-Profi vor Gericht konfrontierte. McLaren befand sich seit Mai 2014 in Arrest, nachdem ein entscheidender Hinweis der russischen Polizeibehörden ihn mit dem Besitz von Kinderpornographie in Verbindung brachte. Die britischen Ermittler durchsuchten daraufhin das Haus des Geschäftsmanns und entdeckten eine große Anzahl pornografischer Filme und Fotos, die sexuelle Übergriffe gegen Erwachsene und gegen Kinder dokumentierten.

Die Videos hat Simon McLaren großteils selbst aufgenommen, er hatte in der Sattelkammer und in den Sanitärräumen seines Polostalls in Bracknell (County Berkshire) versteckte Kameras installiert, mit denen er seine ahnungslosen Opfer filmte. Über 130 solcher Filme wurden auf seinen Computern entdeckt, dazu Dutzende kinderpornographische Fotos. Auf einem der Videos war auch McLaren persönlich zu sehen, wie er ein schlafendes siebenjähriges Mädchen unsittlich berührte.

Angesichts der überwältigenden Beweise bekannte sich McLaren schließlich in neun der 13 Anklagepunkte für schuldig, darunter waren drei sexuelle Übergriffe gegen minderjährige Kinder, die zwischen April und August 2014 stattgefunden haben, fünf Fälle betreffend der Aufnahme kinderpornographischer Bilder und ein Fall von Voyeurismus, die zwischen 2010 und 2014 stattgefunden haben. Am 12. Juni verurteilte ihn das Gericht dafür zu einer Gefängnisstrafe von insgesamt fünf Jahren.

Richter Paul Dugdale anerkannte das offene Geständnis von Simon McLaren – und daß er seine Taten bereue. Dennoch sei kein anderes Urteil als die fünfjährige Gefängnisstrafe möglich gewesen: „Sie haben sich gegenüber zahlreichen Kindern, die ihnen anvertraut waren, in einer Art und Weise benommen, die ich nur als abscheulich bezeichnen kann." Und meinte weiter, dass Simon das in ihn gesetzte Vertrauen verraten habe, indem er die Kinder, auf die er eigentlich aufpassen sollte, für seine eigene sexuelle Befriedigung missbrauchte. Richter Dugdale: „Es waren junge Mädchen, und ich kann nur hoffen, dass diese das Geschehene irgendwann hinter sich lassen und vergessen können. Es muss Ihnen klar sein, daß diese Art von Handlungen jungen Menschen enormen Schaden zufügen und lebenslanges Leid nach sich ziehen kann – und Sie sind die Person, die dafür verantwortlich ist. Was Sie getan haben, zerstört das Vertrauen in Vereine und in die Gemeinschaft – und die Eltern werden sich selbst Vorwürfe machen, weil sie ihren Töchtern erlaubt haben, in Ihr Haus zu gehen"

Nach seiner Gefängnisstrafe muss sich Simon McLaren acht Jahre lang an die Richtlinien der ,Sexual Harm Prevention Order' halten, d. h. er darf keinen unbeaufsichtigten Kontakt mit Minderjährigen pflegen, nicht in bestimmten Berufen tätig sein etc. Und er wird lebenslang in der britischen Sexualstraftäter-Datenbank ,Sex Offenders Register' gespeichert bleiben.

Chefankläger Adrian Foster meinte nach dem Verfahren: „Simon McLaren-Tosh hat seine besondere Stellung ausgenützt, um junge Mädchen zu seinen Opfern zu machen, sie sexuell zu missbrauchen und den Missbrauch zu seiner eigenen sexuellen Befriedigung zu filmen. Die emotionalen Folgen, welche die verabscheuungswürdigen Handlungen dieses Mannes für die Opfer und ihre Familien haben, sind kaum zu ermessen. Ich hoffe, daß sein Geständnis und die heutige Verurteilung eine kleine Genugtuung für sie sind. Unsere Gedanken sind in dieser Stunde bei ihnen."

McLarens Frau hat sich nach Bekanntwerden der Anschuldigungen von ihm getrennt, seine beiden Kinder hat er seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen, das frühere gemeinsame Haus steht mittlerweile zum Verkauf.

 

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