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Distanzreiten: FEI reagiert, FN applaudiert
02.03.2015 / News

Die FEI hat sich den ,sauberen Sport
Die FEI hat sich den ,sauberen Sport' auf die Fahnen geschrieben – muss aber auch danach handeln. / Foto/Logo: FEI

Nach großem öffentlichen Druck reagiert die Internationale Reiterliche Vereinigung auf die Todesfälle beim Al Reef Cup in Abu Dhabi und hat zwei internationale Distanzritte in den Vereinigten Emiraten abgesagt. Die deutsche FN begrüßt die Maßnahme.

 

Spät, aber doch – so könnte man den am 26. Februar in einer Pressemitteilung verlautbarten Schritt der FEI in Sachen Distanzreiten kommentieren: Denn immerhin hat es fast drei Wochen gedauert, bis sich der Weltverband zu einer ersten klaren Stellungnahme und einer ersten klaren Maßnahme rund um die Vorkommnisse bei Distanzritten in den Vereinigten Arabischen Emiraten entschließen konnte. Begrüßenswert sind die Schritte, die das FEI Executive Board bei seiner ersten Arbeitssitzung beschlossen hat, dennoch: Zwei internationale Distanzritte, die Ende März in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) stattfinden sollten, wurden abgesagt – eine Notfallmaßnahme, die durch die FEI-Regularien gedeckt ist und eine Notfallmaßnahme darstellt, „um das Pferdewohl zu wahren und die Integrität der FEI Rechtsvorschriften und Regeln auf FEI-Events aufrechtzuerhalten", wie es in der Aussendung heißt. Der Beschluss folgt dem Auftrag des FEI-Präsidiums an den Vorstand, die tierschutzrelevanten Vorkommnisse und die Verstöße gegen FEI-Regeln und Rechtsbestimmungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten umgehend zu untersuchen. Diese Angelegenheit habe  „höchste Priorität", wie FEI-Präsident Ingmar De Vos bestätigte. Man werde die Untersuchungen so rasch wie möglich durchführen und entsprechende Empfehlungen an das FEI-Büro zur weiteren Beschlussfassung weiterleiten.

Der Schritt der FEI fand die ausdrückliche Zustimmung der deutschen FN:  Soenke Lauterbach, Generalsekretär der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, erklärte in einer Pressemitteilung am 27. Februar: „Wir sind erleichtert, dass sich die FEI zu diesem Schritt entschieden hat, denn diese tierverachtenden Verhaltensweisen vor allem in den Emiraten können wir nicht akzeptieren. Das Wohl des Pferdes und der faire Umgang mit unserem Sportpartner müssen oberste Priorität haben.“ Und weiter heißt es: „Die FEI hatte mit weltweiter Beteiligung einen umfangreichen Maßnahmenkatalog erarbeitet, wie die Wettkampfbedingungen verbessert und die Einhaltung des internationalen Regelwerks gewährleistet werden müssen. Offenbar prallt dies alles an vielen Verantwortlichen in der arabischen Welt ab. Wir erwarten deshalb ein noch strikteres Vorgehen und werden die FEI mit allen Kräften unterstützen.“

Hintergrund

Beim Al Reef Cup am 31. Jänner waren insgesamt drei Pferde ums Leben gekommen. Für besonderes Entsetzen hatte unter Pferdefreunden ein grauenvolles Foto des Pferdes Splitters Creek Bundy gesorgt, der vor laufenden Kameras von Dubai Racing TV zu Sturz kam und mit zwei gebrochenen Vorderbeinen liegenblieb. Das Pferd musste noch vor Ort eingeschläfert werden. Die Blutuntersuchung von Splitters Creek Bundy wies gleich vier verbotene Substanzen nach, eine davon war als Dopingsubstanz eingestuft.

Für Verstörung sorgte ein weiterer Vorfall beim Al Reef Cup, bei dem ein Pferd – offenbar in der Sicht stark eingeschränkt – beim Einlauf ins Vet-Gate gegen die Begrenzung läuft und der Reiter dabei zu Sturz kommt (siehe Video unten). Fotos von zugeklebten Augenmasken waren schon zuvor in den sozialen Netzwerken zirkuliert – möglicherweise waren sie die Ursache dieses schlimmen Vorfalls...

 

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