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Reiter und Pferde durch Blitze besonders gefährdet
06.07.2015 / News

Pferde und Reiter sind bei Gewittern ganz besonders gefährdet.
Pferde und Reiter sind bei Gewittern ganz besonders gefährdet. / Foto: Archiv

Über Deutschland und Österreich ziehen derzeit heftige Sommergewitter mit Hagel und Blitzschlägen – vor denen sich, wie ein schwerer Unfall gestern in Hattingen/Nordrhein-Westfalen zeigt, Reiter und Pferde besonders in Acht nehmen sollten.

 

In Hattingen wurden, wie mehrere Medien berichteten, eine 17-jährige Frau aus Bochum und ein 20-jähriger Mann aus Essen von einem Blitzschlag getroffen. Die beiden hatten am Sonntag Morgen gegen 7 Uhr versucht, ihre Pferde von einer Weide zu holen, um sie vor einem herannahenden Gewitter in Sicherheit zu bringen. Dabei wurden sie auf freiem Feld selbst von einem Blitz getroffen. Der 20-jährige Essener musste vor Ort von den Rettungskräften sogar reanimiert werden – beide Personen wurden anschließend in die Krankenhäuser in Bochum und Essen eingeliefert. Über den Gesundheitszustand der beiden ist derzeit nichts Näheres bekannt, sie sollen jedoch lt. Polizei Ennepe-Ruhr nicht in Lebensgefahr schweben.

Der Vorfall macht einmal mehr deutlich, daß man die Gefahr, die von Gewittern für Mensch und Tier ausgeht, niemals unterschätzen sollte – auch nicht das Tempo eines herannahenden Unwetters. Denn Reiter und Pferde werden besonders häufig Opfer von Blitzschlägen – das zeigt auch die Vielzahl an Medienberichten. Reiter sind bei Gewittern besonders gefährdet, da sich der Blitz den höchsten Punkt der Umgebung (Bäume, Masten etc.) sucht – daher sollte man, wenn man als Reiter in ein Unwetter gerät – freie Flächen (Felder, Wiesen etc.) unbedingt meiden. Wird man bei einem Ausritt von einem Gewitter überrascht, sollte man daher unbedingt vom Pferd absteigen und einen blitzgeschützten Ort (z. B. eine Scheune oder sonstiges Gebäude) aufsuchen. Meiden sollte man alleinstehende Bäume, Metallzäune, Hügel und Waldränder mit hohen Bäumen. Ist man in einer Gruppe unterwegs, soll man mindestens drei bis fünf Meter Abstand voneinander halten.

Pferde sind aufgrund ihrer großen Schrittspannung besonderen Gefahren ausgesetzt. An der Stelle, an der ein Blitz in den Boden einschlägt, bildet sich ein sogenannter Spannungstrichter, in dessen Einflussbereich die Schrittspannung umso höher ist, je näher man sich an der Blitzeinschlagstelle befindet. Der große Abstand zwischen Vorder- und Hinterhufen beim Pferd führt auch zu einem größeren Spannungsunterschied – und dieser kann schwere Stromunfälle nach sich ziehen. Es empfiehlt sich daher, Pferde rechtzeitig vor herannahenden Gewittern in den schützenden Stall zu bringen. Erst im September des Vorjahres sind bei einem heftigen Gewitter in Herrischried in Baden-Württemberg zwei Pferde getötet worden; sie befanden sich auf der Weide neben einem Baum, als in diesen der Blitz einschlug. Einen der schlimmsten Blitz-Unfälle gab es 2012 auf der Hengstalm des Pferdezuchtverbandes Tirol – hier kamen gleich fünf Junghengste des Jahrgangs 2010 durch einen Blitzschlag zu Tode.

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