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Drohne mit Infrarot-Kamera findet vermisstes Pferd
20.10.2015 / News

Houdini mit seinen Rettern, den Mitarbeitern der Firma Multicopter Warehouse und Geschäftsführer Kerry Garrison.
Houdini mit seinen Rettern, den Mitarbeitern der Firma Multicopter Warehouse und Geschäftsführer Kerry Garrison. / Foto: Facebook-Seite ,Finding Houdini'

Eine mit einer Infrarot-Kamera ausgestattete Drohne hat bei der Suche nach einem vermissten Pferd im US-Bundesstaat Colorado goldene Dienste geleistet – und dem 29-jährigen Pferd vermutlich das Leben gerettet.

 

Der Name war an diesem Tag leider Programm: Das Pferd Houdini, das auf einer Ranch in Castle Rock/Colorado heuer seinen 29. Geburtstag gefeiert hatte, wollte am vergangenen Donnerstag vielleicht noch einmal die große Freiheit genießen – oder einfach nur nachsehen, was sich hinter dem großen Tor und dem Zaun verbirgt. Wie auch immer – er nützte, um zu entkommen, eine Unachtsamkeit seiner Halterin Stephanie Davies, die gerade ein anderes, entlaufenes Pferd suchte und in der Eile ein Tor versehentlich nur mit einem Riegel versperrt, aber nicht abgeschlossen hatte. Eine Kleinigkeit für Houdini. „Er hat das Tor aufgestoßen und ist dann über die Nachbargrundstücke gelaufen", so Stephanie Davies, die sich in den Sommermonaten um das Pferd gekümmert hat.

Houdini, von allen nur liebevoll ,Hou-Bär' gerufen, ist schon einige Male ausgebüxt, aber niemals ernsthaft weggelaufen. Daß es ihm diesmal gelang, ist bemerkenswert – denn, so Houdinis Besitzerin Kari Edge: „Die Gegend ist sehr dicht besiedelt – und ein ausgewachsenes Pferd sollte eigentlich jemandem aufgefallen sein." Aber das war nicht der Fall, Houdini war wie vom Erdboden verschluckt – und Kari Edge machte sich große Sorgen um ihren geliebten Oldie. Doch nicht nur sie: Für ihre elfjährige Tochter Aspen ist ,Hou-Bär' einfach ihr Ein und Alles und der beste Freund, den man sich vorstellen kann – seit ihrem vierten Lebensjahr sind die beiden unzertrennlich. Auch Dreya Davis, die sechs Jahre alte Tochter von Stephanie, war am Boden zerstört: „Ich vermisse ihn, ich liebe ihn ja so."

Auch aufgrund seines fortgeschrittenen Alters war bei der Suche nach Houdini Eile geboten. Kari Edge: „Er bekommt ein spezielles Futter, weil er nicht mehr so gute Zähne hat – und braucht seine Spezialration zweimal am Tag." Sofort wurden Freunde und Bekannte mobilisiert und Trupps gebildet, um die Gegend systematisch abzusuchen, auch viele Freiwillige machten bei der Aktion mit. Eine Facebook-Seite ,Finding Houdini' wurde eingerichtet – und selbst Fernsehstationen berichteten über das verschwundene Pferd, das rund um Castle Rock eine Art Lokalberühmtheit war: Houdini hatte im Laufe seines langen Lebens an zahllosen Paraden teilgenommen und auch Pflegeheime besucht, um den Menschen dort Trost und Abwechslung zu spenden. Doch aller Aufwand schien vergebens: Zwei Tage lang blieb Houdini verschwunden.

Doch die Dinge kamen in Bewegung: Der frühere Besitzer von Houdini, John Anderson, suchte am Samstag ein lokales Unternehmen auf – Multicopter Warehouse, das sich auf unbemannte, ferngesteuerte Flugüberwachungssysteme, sprich: Drohnen spezialisierte hat – und bat um Hilfe. Geschäftsführer Kerry Garrison sagte sofort zu und schickte noch am Samstag die ersten Drohnen in die Luft, um die Umgebung abzusuchen – vorerst ohne Erfolg, dafür mit einer bösen Überraschung: Ein Nachbar feuerte zwei Schüsse auf eine Drohne ab (das ist Amerika). Sonntag früh versuchte man es mit einer Drohne, die mit einer Infrarot-Wärmebildkamera ausgestattet war – und entdeckte damit schließlich Houdini, der sich im dichten Gebüsch und in einem Grundstückszaun verfangen hatte und sich nicht mehr selbst befreien konnte. ,Hou-Bär' hatte sich einige ernste Verletzungen zugezogen – und wie die alarmierte Tierärztin meinte, wäre er wohl innerhalb der nächsten 24 Stunden verblutet, wenn keine Hilfe gekommen wäre. Es war also Rettung in letzter Minute – der Drohne sei Dank.

Mittlerweile geht es Houdini – wie man auf seiner Facebook-Seite sehen kann – wieder viel besser, er frisst fleißig, wird umhegt und umsorgt und ist nun in Castle Rock und darüber hinaus so berühmt, wie er es in seinem ganzen langen Leben noch nie war: Was für eine Geschichte – aber glücklicherweise mit Happy End!

Die Firma Multicopter Warehouse hat schlauerweise die denkwürdige Rettungsaktion und das emotionale Wiedersehen von Houdini und seiner Besitzerin Kari Edge auf Video aufgezeichnet – sehenswert!

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