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Unglaubliche Rettung: Pferd wog nur noch 161 kg
28.05.2015 / News

Jedes Gramm zählt: Drei Wochen nach ihrer Entdeckung hatte Lara bereits 6,5 kg zugenommen und wog 167,5 kg.
Jedes Gramm zählt: Drei Wochen nach ihrer Entdeckung hatte Lara bereits 6,5 kg zugenommen und wog 167,5 kg. / Foto: RSPCA
Ein Bild, das sprachlos macht: Bei ihrer Rettung war Lara nicht viel mehr als „ein Häuflein Knochen", wie ein RSPCA-Inspektor meinte.
Ein Bild, das sprachlos macht: Bei ihrer Rettung war Lara nicht viel mehr als „ein Häuflein Knochen", wie ein RSPCA-Inspektor meinte. / Foto: RSPCA
Das Fell von Lara war wundgescheuert, weil sie am ganzen Körper Läuse hatte.
Das Fell von Lara war wundgescheuert, weil sie am ganzen Körper Läuse hatte. / Foto: RSPCA
Hoffnung gibt den Tierschützern das Beispiel des Fohlens Gizmo, das man auf einer Wiese in Essex fand, dehydriert, unterernährt und dem Tod nah.
Hoffnung gibt den Tierschützern das Beispiel des Fohlens Gizmo, das man auf einer Wiese in Essex fand, dehydriert, unterernährt und dem Tod nah. / Foto: RSPCA
Nach dreieinhalb Monaten fürsorglicher Pflege und medizinischer Betreuung sieht Gizmo so aus – Pfleger und Tierärzte haben ein kleines Wunder vollbracht.
Nach dreieinhalb Monaten fürsorglicher Pflege und medizinischer Betreuung sieht Gizmo so aus – Pfleger und Tierärzte haben ein kleines Wunder vollbracht. / Foto: Catley Cross Veterinary Clinic

Es ist ein kleines Wunder: Eine ausgesetzte Stute wog nur noch 161 kg, als britische Tierschützer sie fanden. Dank umfassender Pflege und medizinischer Versorgung ist sie nun auf dem Weg der Besserung.

 

Es gibt Bilder, die auch hartgesottene Tierschützer nicht vergessen können – und der Anblick der gescheckten einjährigen Stute bei ihrer Rettung war zweifellos ein solches Bild: „Es ist bestimmt einer der schlimmsten Fälle, die ich jemals gesehen habe", so Sam Garvey, Inspektor der Tierschutzorganisation RSPCA und jener Mann, der die Stute am 14. April auf einem Abhang in der Grafschaft Essex entdeckte. „Ich war total geschockt, als ich sie sah – sie war so unglaublich dünn, nicht viel mehr als ein Häuflein Knochen. Sie kauerte am Boden dieses Abhangs, zitternd und völlig verängstigt, angekettet an einen Strauch, ohne Futter und ohne Wasser. Sie war so schwach, als wir sie gefunden haben, daß sie sich niederknien musste, um zu fressen. Sie hatte so ausgewachsene, aufgerollte Hufe, daß sie nicht auf ihren Vorderbeinen stehen konnte. Sie hatte Läuse am ganzen Körper – und ihr Fell war völlig wundgerieben vom vielen Kratzen."

Man gab ihr den Namen Lara – nach dem Vorbild von Lara Croft, weil es eine fast unmögliche Mission war, sie auf dem dunklen Abhang überhaupt zu entdecken. Beim ersten Abwiegen zeigte die Waage unglaubliche 161 kg an – das war kaum die Hälfte des Normalgewichts, das Pferde in ihrem Alter haben sollten. Ihre Retter wussten nicht, ob sie Lara durchbringen würden – aber sie beschlossen, alles dafür zu versuchen.

Die Pfleger und Tierärzte der Catley Cross Veterinary Clinic in Halstead gingen äußerst langsam und vorsichtig vor, weil Lara insgesamt stark geschwächt war. Einer der ersten Schritte war eine umfassende Hufpflege, damit sie so rasch wie möglich wieder auf eigenen Beinen stehen konnte – was anfangs nur mit speziellen Bandagen möglich war. Nach drei Wochen hatte Lara immerhin 6,5 kg zugenommen, ihr Zustand verbesserte sich zusehends – aber noch ist der Kampf um ihr Leben nicht endgültig gewonnen: Sie legt sich nach dem Fressen noch immer hin, auch wenn sie langsam kräftiger wird.

Tierärztin Catley Cross: „Sie hat gute Tage, wo sie uns mit einem Wiehern begrüßt und gut aussieht – aber sie hat auch Tage, an denen sie kämpft und ganz zurückgezogen und still ist. Sie muss immer noch in ihrer Box bleiben und wird von den Pflegern auf die Weide geführt, um ein wenig zu grasen – ihre Beine schmerzen noch zu sehr, um sie allein auf eine Weide geben zu können.“ Anfangs fürchteten die Tierärzte, sie könnte an Hufrehe leiden, die möglicherweise ihre Knochen angegriffen hat. Aber die Röntgenbilder zeigten, daß alles in Ordnung war – mittlerweile kann Lara bereits ohne Bandagen gehen.

Es ist ein langer, mühevoller und aufwendiger Weg zurück ins Leben – bei dem Lara jedoch nicht allein ist: Die RSPCA hat ihr trauriges Schicksal öffentlich gemacht und zu einer Spendenaktion aufgerufen, um die horrenden Behandlungskosten aufzubringen. Von den angestrebten 11.000,– Pfund hat man mittlerweile über 8.600,– geschafft. Rund 500 Personen haben bislang gespendet – und täglich werden es ein paar mehr.

Hoffnung gibt allen Beteiligten nicht nur Lara's ungebrochener Lebenswille, sondern auch das Beispiel des kleinen Gizmo, den man am 17. Februar unweit jener Stelle fand, an der man zwei Monate später auch Lara entdeckte. Gizmo war gerade fünf Monate alt und in einem katastrophalen Zustand – dehydriert, unterernährt, kollabiert und dem Tod nah. Das kleine Fohlen lag buchstäblich im Sterben und war so schwach, daß er wochenlang seine Beine nicht bewegen konnte –  seine Pfleger verwendeten eine Seilwinde, um ihn zumindest ein wenig aufzurichten und zu bewegen. Spenden aus der ganzen Welt trafen ein, um dem kleinen, tapferen Gizmo zu helfen – und das Wunder gelang: Gizmo wurde immer kräftiger, ist nahezu vollständig genesen und, wie seine Tierärzte bestätigen, zu „80 % fit". Wunder können offenbar tatsächlich passieren – hoffentlich auch für Lara.

Auf dieser Website kann man sich an der Spendenaktion für Lara beteiligen – und wer die Fortschritte von Lara und Gizmo mitverfolgen möchte, kann das auf der Website der Catley Cross Veterinary Clinic tun.

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