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Fiaker-Unfall in Wiener Innenstadt: Mutige Passantin verhindert Schlimmeres
04.12.2022 / News

Ein defekter Ausrüstungsteil führte beim Fiaker-Standplatz am Wiener Stephansplatz zu einer fatalen Kettenreaktion ...
Ein defekter Ausrüstungsteil führte beim Fiaker-Standplatz am Wiener Stephansplatz zu einer fatalen Kettenreaktion ... / Symbolfoto: Archiv/Fotolia

Das beherzte Eingreifen einer Passantin hat am Samstag (3. Dez.) die Fahrt eines durchgehenden Fiakergespanns in der Wiener Innenstadt beendet. Zwei Personen und mehrere Pferde wurden dabei verletzt, zudem entstand Sachschaden an Kutschen und PKWs.

 

Wie die Landespolizeidirektion Wien berichtet, soll der Unfall am gestrigen Samstag (3. Dez. 2022) ausgelöst worden sein, weil ein Teil des Pferdegeschirrs gerissen ist und das Pferdegespann nicht mehr steuer- und lenkbar, als der 49-jährige Fiakerfahrer mit seiner Kutsche von der Zedlitzgasse kommend in Richtung Stephansplatz fuhr.

Am Stephansplatz soll dieser dann gegen eine abgestellte Kutsche geprallt sein – was eine verhängnisvolle Kettenreaktion auslöste: Die Pferde der abgestellten Kutsche sollen in die davorstehende gelaufen sein sollen und dadurch die Pferde dieser Kutsche aufgeschreckt haben, die daraufhin führerlos losgelaufen seien. Eine 58-jährige Passantin und ein 41-jähriger Passant sollen beim Weglaufen aus dem Gefahrenbereich gestürzt sein, wobei sich die 58-Jährige verletzt haben soll.

An der Ecke Stephansplatz mit der Rotenturmstraße soll der Fiaker gegen einen PKW geprallt sein, der dort kurzzeitig angehalten haben soll. Einer mutigen Passantin soll es dann gelungen sein, an die Zügel der Pferde zu gelangen und diese zum Stehen zu bringen – womit die Situation entschärft und die weitere Flucht der Pferde verhindert werden konnte.

Die Pferde des 49-jährigen Fiakerfahrers sowie zwei weitere Pferde wurden leicht verletzt. An den Kutschen und an dem PKW entstand Sachschaden. Das gerissene Pferdegeschirr wurde sichergestellt.

Mutig oder leichtsinnig?

Bei derartigen Vorfällen stellt sich zwangsläufig die Frage: War es von der Passantin tatsächlich mutig oder nicht doch leichtsinnig, in der beschriebenen Weise gehandelt zu haben? Sie hat zwar eine gefährliche Situation entschärft – aber sich möglicherweise auch selbst in Gefahr gebracht. Und hätte ihr Eingreifen nicht auch böse für sie selbst enden können?

Wir haben diese Frage in ähnlichem Zusammenhang dem Sicherheitsexperten und gerichtlich beeideten Sachverständigen Dr. Reinhard Kaun gestellt, der sich jahrzehntelang mit Unfallanalysen und Unfall-Prävention beschäftigt hat. Seine Antwort: Es kommt auf die Umstände und die konkrete Situation an – und auch auf den individuellen Zugang der eingreifenden Person zu Pferden. Seine ausführliche Stellungnahme können Sie im Beitrag „Richtiges Verhalten bei Kontrollverlust: Was tun, wenn Pferde durchgehen?" nachlesen.

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