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Britische Pferdefreunde geben nicht auf: Neuer Anlauf für Feuerwerk-Verbot
14.11.2017 / News

Britische Pferde- und Tierfreunde kämpfen erneut für eine Beschränkung des Feuerwerks-Gebrauchs in der Öffentlichkeit.
Britische Pferde- und Tierfreunde kämpfen erneut für eine Beschränkung des Feuerwerks-Gebrauchs in der Öffentlichkeit. / Foto: Archiv

Eine Online-Petition erhielt innerhalb von fünf Wochen mehr als 100.000 Unterschriften und muss nun vom britischen Parlament behandelt werden.

 

Den Begriff ,Aufgeben’ scheint es im Wortschatz von Julie Doorne nicht zu geben: Die Reitstallbesitzerin aus Lincolnshire hat bereits im Jahr 2015 eine vielbeachtete Online-Petition auf die Beine gestellt, die es auf 100.000 Unterstützer gebracht hat und damit auch im britischen Parlament behandelt werden musste (siehe unseren Bericht dazu). Dort allerdings fand sich keine Mehrheit, um die geforderten Beschränkungen von Feuerwerk auf wenige offizielle Festtage im Jahr auch tatsächlich in Kraft zu setzen – man erachte die bestehenden Regelungen als ausreichend, so lautete das damalige Statement der britischen Regierung.

Doch Julie Doorne und ihre Mitstreiter ließen sich davon nicht entmutigten. Man atmete tief durch, sammelte frische Kräfte – und startete am 6. Oktober dieses Jahres einen neuerlichen Vorstoß in Sachen Feuerwerk, der noch entschlossener und radikaler als jener von 2015 war. Ziel der neuen Online-Petiton war diesmal nicht weniger als „die bestehenden Gesetze für die Verwendung von Feuerwerk zu ändern und den öffentlichen Gebrauch zu verbieten“.

Wieder hatte Julie Doorne den richtigen Riecher: Das vollständige Verbot von Feuerwerk in der Öffentlichkeit traf den Nerv vieler Pferde- und Tierfreunde – und fand innerhalb von fünf Wochen nicht weniger als 104.000 Unterstützer: ein überwältigender Erfolg. Somit muss auch diese Petition wieder im britischen Unterhaus behandelt werden – und diesmal ist der Druck auf die Abgeordneten zweifellos noch größer, denn die britische Öffentlichkeit ist durch viele Unfall-Berichte in den letzten Monaten noch sensibler für das Thema geworden.

Einer der schockierendsten Vorfälle dieses Jahres betraf die Stute Willow von Besitzerin Rachel Taylor: Diese erlitt schwerste Verletzungen, als sie – aufgeschreckt durch Feuerwerk – in panischer Flucht auf die Hauptstraße stürmte und von einem Auto erfasst wurde. Die Bilder der blutüberströmten Stute sorgten für eine Welle der Empörung – und waren Wasser auf die Mühlen der Feuerwerks-Gegner. Dazu zählt auch Rachel Taylor selbst, die gegenüber dem Magazin ,Horse&Hound’ meinte: „Willow hat die schlimmste Zeit ihres Lebens hinter sich, aber ihre Schmerzen, ihre Tragödie und ihr Leid – verursacht durch die Fahrlässigkeit von Menschen – hätten nicht sein müssen. Viele Leute erfreuen sich an Festtagen wie der Bonfire Night oder zu Silvester an Feuerwerk – aber sie denken nicht daran, welche Folgen und Auswirkungen das für die Tiere bzw. deren Besitzern haben kann, wenn sie das in der Öffentlichkeit verwenden.“

Tatsächlich können die individuellen Folgen dramatisch sein – das belegen auch aktuelle Zahlen der ,British Horse Society’: Seit dem Jahr 2010 sind bei Unfällen, die durch Feuerwerk oder Knallkörper ausgelöst wurden, nicht weniger als 49 Pferde verletzt und 11 getötet worden. Insgesamt sind 168 derartige Unfälle gemeldet worden – was zeigt, dass fast jeder dritte Unfall schwere Konsequenzen hat und mit verletzten oder toten Pferden endet, eine erschreckend hohe Zahl. Es ist zu hoffen, dass diese erschütternden Fakten Eindruck auf die britischen Parlamentarier machen – und vielleicht diesmal zu einer Verschärfung der Gesetze führen … Wir halten die Daumen dafür!

Hier geht’s zur Online-Petition!

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