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Das Leistungspferd: ein Gesamtkunstwerk
01.06.2024 / News

Ein Leistungspferd zu formen ist die wohl schwierigste und verantwortungsvollste Herausforderung für einen Pferdemenschen: Es erfordert fundiertes Wissen, Erfahrung oder Begleitung durch Erfahrene, kluge Offenheit und intuitives Gespür für das Wohlbefinden eines Pferdes. Eine Analyse und Gesamtschau von Dr. Reinhard Kaun.

 

„Der erfahrene Trainer, Futtermeister oder Pfleger muss das Äußere des Pferdes lesen können. Groß ist die Reihe der gut veranlagten Pferde, die entweder nie auf die Höhe der veranlagten Leistung kommen oder sie nach kurzem Aufflackern verlieren. Hier hat der der Mensch, nicht das Pferd versagt. Mag es sich um einen zugezogenen Herzfehler oder einen Muskelrückgang oder einen verlorenen, guten Willen handeln. Durch richtige Bewegung wird das Pferd nicht nur leistungsfähiger, sondern infolge des Muskelwachstums auch schöner. Das ist die einzige Sprache, durch die es sich dem Menschen mitteilt. Immer muss das Wort des berühmten Reitmeisters de Pluvinel (geboren 1620) beherzigt werden: Wir wollen uns in Acht nehmen, damit wir die Pferde nicht verdrießen und ihre natürliche Anmut ersticken; sie gleicht nämlich dem Blütenstaub der Früchte, der niemals wiederkehrt, wenn er einmal verflogen ist.“

Diese Gedanken stammen aus dem bedeutsamen Buche Das Rennpferd von Ch. J. Apperley, das dankenswerter Weise im OLMS Verlag inhaltlich erhalten wurde; dieser Autor ist wohl den hochkarätigsten Kennern der damaligen Pferdewelt zuzuordnen.

Dennoch – der eingangs angeführte Personenkreis – der Verantwortung für Pferde trägt, ist in unserer Zeit erheblich zu erweitern um (jeweils jedwede geschlechtliche Variante) von Reitern, Fahrern, Voltigierern, Tierärzten, Turnierrichtern, Stewards, Züchtern und Hufschmieden, Sattlern, Geschirrmachern und „Therapeuten welcher Fachrichtung auch immer“ – sie alle müssen dazu beitragen, das höchstmögliche Wohlbefinden von Pferden zu gewährleisten – doch hier scheint mir sowohl im „Leistungssport“ wie auch im sogenannten „Freizeitsport“ (der den Pferden auch nicht unerhebliche Leistung abverlangt) so manche Verbesserung nötig. Vielfach muss dies bereits in einer Veränderung der Einstellung zum >Partner Pferd< beginnen:

Wenn bei einer der TV – Übertragung eines sehr, sehr bedeutenden, internationalen Turnieres der Kommentator – ein begnadeter Schwätzer, der wohl gerne selber Trainer, Richter oder zumindest respektabler Reiter geworden wäre – Pferde als „hippologischen Untersatz“ bezeichnet, die vor dem Absprung „komprimiert“ werden müssen, so denke ich, er hat sich in der Wortwahl doch erheblich vergriffen – dass derselbe „Experte“ aber „kommentarlos“ bleibt und nichts daran findet, dass zunehmend sehr junge Pferde in größten Prüfungen, zumindest aber dann im Stechen verheizt werden, obwohl die Überforderung schon im Grundparcours erkennbar war, sondern im Falle eines „Fehlers“ augenblicklich die Ursache hierfür dann in Nebensächlichkeiten erkannt werden; es wird aber zu keiner Zeit konstatiert, dass viele internationale Spitzenpferde bereits im April 2024 so verbraucht erscheinen, dass eine veritable „Performance“ beim angestrebten Ziel - der Olympiade 2024 in Paris wohl nur mit kräftiger „externer Unterstützung“ – woher und in welcher Form auch immer – möglich sein wird.

Es ist kein, nur Eingeweihten bekanntes „Geheimnis“, dass der Aufbau guter Kondition ein Kinderspiel ist im Vergleich zum erforderlichen Wissen und persönlichen Können, das zur Anwendung kommen muss, um das gute körperliche, geistige und psychische Konditionsniveau auch im Sinne von Wohlbefinden des Pferdes über lange Zeit – ohne Schaden - aufrecht zu erhalten. Nicht wenige „Turnierpferde“ aller Sparten und Leistungsklassen sind gezwungen, von Wochenende zu Wochenende, von Event zu Event und von Bewerb zu Bewerb zu leben – seit Jahren auch sommers und winters, von Turnierstall zu Turnierstall, von LKW zu LKW – oder besonders „Glückliche“, die auch fliegen dürfen, vom Transportcontainer in den Frachtraum. Im Zeitalter der Sattel- und Leinengladiatoren, denen die benützten Pferde nicht „zu Eigen“ sind, wird die Ähnlichkeit mit „Formel“-haftem Motorsport immer frappanter – die vielzitierten „Boxenluder“ gibt es da wie dort.

Natürlich – es starten, vom scharfen Auge der Richter und Stewards (angeblich) „unbarmherzig und kompromisslos“ überwacht – keine Pferde, die jünger sind, als das Reglement es erlaubt, doch „Alter“ und „Reife“ entwickeln sich nicht zwingend konform – es ist beim menschlichen „Leistungsträger“ nicht anders, wie uns die Härte der Lebensrealität zur Zeit sehr beeindruckend vorführt: Spitzensportler (von Ehrgeiz und Gier der Entourage getrieben), frühzeitig international in Dauerglut – mangels Exterieur-Reife - verbrannt, beenden ihre sportliche Laufbahn in einem Alter, in dem besonnene Karriereplaner langsam zu Höchstform auflaufen; unreife, mental und psychisch nicht gefestigte junge Menschen werden in Positionen gezwungen, die sie (noch) nicht ausfüllen können – mangels Interieur-Reife.

Und immer – gleichermaßen bei Pferden wie bei Menschen – hört man das gleiche, zur Entschuldigung vorgebrachte Argument: „Aber er/sie/es ist sooo talentiert!“

Talent bei einem Pferde oder Menschen zu erkennen, bedeutet für das reife und verantwortungsbewusste Umfeld von diesen „Talentierten“ die Verantwortung, ja Verpflichtung, zur behutsamen, kontinuierlichen Förderung, dem jeweiligen körperlichen, geistigen und psychischen Reifegrad entsprechend und angepasst, zu entwickeln – behutsam an die Hand genommen.

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Talent (DUDEN): Anlage zu überdurchschnittlichen geistigen oder körperlichen Fähigkeiten auf einem bestimmten Gebiet – eine angeborene besondere Begabung.

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Ja, angeboren, „ererbt“ nicht jedoch zwingend vererbt; sehr eindrucksvoll drückt es Goethe in FAUST I aus, was unter „Anlage“ zu verstehen ist: „Was du ererbt von deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!“ Mit anderen Worten: „Mach was draus!“- Talent ist ein Geschenk, das von einem gütigen Schicksal in die Wiege gelegt wurde, aber es liegt am Klugen selbst und dem wohlmeinenden, beratendem Umfeld im Besonderen, es reifen zu lassen, zu fördern, vom Ansatz bis zu einer belastbaren Größe auszubauen und im richtigen Zeitpunkt zur Blüte und anhaltenden Ernte zu bringen – Talent als vielversprechende Eigenschaft ist sonst vergeudet und verschwendet, eine Karriere will sorgsam und mit Vernunft, Maß und Zurückhaltung geplant sein, will der mit Talent ausgestattete Mensch, das mit Talent begabte Pferd nicht wie eine Sternschnuppe vorschnell körperlich, geistig und psychisch verglühen lassen.   

 

Die einzelnen Parameter und Eigenschaften, die aus einem Durchschnittspferd ein gutes, talentiertes und vielversprechendes Pferd erwachsen lassen, sind im Durchschnitt mit 30 bis 50 % genetisch verankert, aber mit 50 bis 70 % ist der Anteil, der durch gezielte Förderung der Entwicklung formbar ist, überwiegend - natürlich im Zusammenspiel mit epigenetischer, also nicht genetisch verankerter Beeinflussung. Wir können in den letzten Jahren auf „Klone“ und „Nachkommen“ von Pferden blicken, deren Väter – weltweit beachtet und bejubelt – als vermeintliche Begründer neuer Leistungshorizonte aufgebaut wurden – mit beträchtlichen Summen Geldes im Hintergrund – und dennoch: am Ende stand und steht Enttäuschung, obwohl doch jedem Pferdemenschen bekannt ist: „Auf dem Pedigree kann man nicht reiten!“

Demgegenüber haben zunächst unscheinbare Pferde – weil sie über Talent verfügten – den Olymp im Pferdesport erklommen, obwohl sie über keine spektakulären Vorfahren verfügten – aber, sie waren in Obhut von Menschen, die ihr Talent erkannten, es förderten und mit guter Bindung reifen ließen.

Man spricht bei Pferden und Menschen gleichermaßen von Bewegungstalenten, musikalischen Talenten und „psychosomatischen Talenten“ bei Therapiepferden – der menschlichen Gesellschaft vorbehalten sind die, seit etwa 10-15 Jahren hochgejubelten „politischen“ Talente, die in der Pferdewelt unbekannt sind, vielleicht deshalb, weil Pferde mit Charaktermängeln schon sehr frühzeitig erkannt werden.

Wie formuliert es doch Friedrich Nietzsche so trefflich in den „Aphorismen“ sinngemäß – „….selbst das talentierteste Genie ist unerträglich, wenn es sich nicht täglich die Zähne putzt!“

Der erhebliche Anteil von 70 Prozent, der unter gekonnter Einbindung epigenetischer Veranlagungen durch Aufzucht, Haltung, Pflege, Fütterung, Hufbeschlag, Training und Leistungsaufbau und durch Bindung an besondere Menschen aufgewandt wird – dieser Anteil ist verantwortlich dafür, dass auch aus einem Pferd mit -nur- soliden Erbanlagen, aber gutem Talent ein Spitzenpferd zu erwachsen vermag.

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Die Epigenetik (von altgriechisch ἐπί epi „dazu, außerdem“ und -genetik) ist das Fachgebiet der Biologie, das sich mit der Frage befasst, welche Faktoren die Aktivität eines Gens und damit die Entwicklung der Zelle zeitweilig festlegen. Sie untersucht die Änderungen der Genfunktion, die nicht auf Veränderungen der Sequenz der Desoxyribonukleinsäure (DNA, englisch deoxyribonucleic acid), etwa durch Mutation oder Rekombination, beruhen und dennoch an Tochterzellen weitergegeben werden.

Grundlage sind chemische Veränderungen am Chromatin, der Proteine, die an DNA binden, oder auch Methylierung der DNA selbst, die Abschnitte oder ganze Chromosomen in ihrer Aktivität beeinflussen können. Man spricht auch von epigenetischer Veränderung bzw. epigenetischer Prägung. Da die DNA-Sequenz nicht verändert wird, können epigenetische Effekte nicht im Genotyp (DNA-Sequenz), sehr wohl aber im Phänotyp nachgewiesen und beobachtet werden.
Wikipedia

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Der Idealfall eines Pferdelebens, der seit geraumer Zeit weitgehend und meist nur mehr in den Köpfen unverbesserlicher hippologischer Romantiker vorhanden ist, ist im folgenden Diagramm skizziert: vom Fohlen- oder Remonten-Alter an wird die „Karriere“ eines Pferdes sogfältig, Stufe für Stufe geplant, Tempo und Modus wird von der individuellen Entwicklung des Tieres bestimmt – wer von den „Älteren“ erinnert sich nicht mit Freude an die Würde des unter der Könner-Hand Hermann Schriddes gereiften Springpferdes „Kamerad“ – eben ein Idealfall an Lebensplanung und Bindung zwischen Pferd und Mensch.

 Das Durchschnittsalter von Pferden im europäischen und transatlantischen Leistungssport ist in den letzten zwanzig Jahren dramatisch gesunken (auch Züchter wollen ja gut leben), in enger Verbindung damit natürlich auch deren Lebenserwartung: Turnierreife und Verkaufsreife wurden die Eckpfeiler vieler, zur reinen Handelsware verkommenen Pferde – während gleichzeitig „Tierwohl“ und „Nachhaltigkeit“ als vielstrapazierte, formelhafte Floskeln fröhlich aus den Mündern der, vom Sattel oder vom Bock aus um ein Statement Gebetenen sprudelt.

Dennoch ist den meisten echten Pferdeleuten das Wohlergehen ihrer Pferde – und das ist beträchtlich mehr als „Gesundheit im Sinne von Abwesenheit von Krankheit“, sondern „Fitness“ als Gesamtverfassung – ein vorrangiges und tiefes Anliegen –  „Fitness“ beinhaltet: einen guten Gesundheitszustand als Basis ohne jeden Hinweis auf Schmerz oder Ungemach, alle Vital- und Laborwerte bewegen sich im Optimal-Bereich,  Zustand im Idealgewicht und vollkommenen psychische Balance und Leistungsbereitschaft.

 

Eine kleine Checkliste mag hilfreich sein.

Wahrnehmungen und Befunde von Bedeutung

Hufbeschlag: Die wichtigste und vornehmste Aufgabe des Hufbeschlages ist es, die Hufe zu schützen, den Band- und Sehnenapparat zu unterstützen und somit die reinen und freien Gänge des Pferdes zu fördern. Der Pferdeeigentümer unserer Tage „überträgt“ diese Aufgabe gerne unkritisch den Fachleuten – häufig mangels eigenen Wissens.
– Die Beschlags-Perioden sind individuell, abhängig vom Hornwachstum und Ausmaß an Bewegung, Einwachsen von Eisen schädigt tiefgreifend und langandauernd!
– Das Hufeisen darf nie zu heiß – das heißt heller als dunkelkirschrot – aufgebrannt werden, weil sonst die Hornqualität Schaden nimmt.

– Vordereisen müssen eine, dem Bewegungsmuster des Pferdes angepasste Zehenrichtung aufweisen.
– Kein Hufeisen sollte hinter der Nagelline (Senkrechte auf die Strahlspitze) befestigt werden, dazu reichen bei den meisten Pferden sechs Nägel pro Huf.
– Die Auflagefläche des Tragerandes muss das Hufwachstum berücksichtigen und weit genug gelegt sein.
– Der „Hufeisen – Rohling“ muss am Amboss von allen Verletzungsgefahren befreit werden. 

Fütterung: Die Fütterung des Leistungspferdes muss individuell auf Leistung, Körpergewicht und Typ anpasst sein – „das Auge seines Herren/Herrin füttert das Pferd“.
– Bei Verfütterung von Fertigfutter in Form von Pellets ist der Zahngesundheit (Zahnspitzen) größtes Augenmerk zu widmen.
– Die in den einschlägigen Tabellenwerken (z.B. Kaun: Sportpferde in Training und Wettbewerb) angeführten Bedarfszahlen sollten mit geringen Abweichungen nach oben oder unten eingehalten werden.
– Das entscheidende Kriterium beim „Athleten Pferd“ ist die Zufuhr von Energie, gleichzeitig muss der Eiweißbedarf (zur Regeneration) gedeckt, aber Eiweißüberschuss vermieden werden (Stoffwechselbelastung).
– Ballastfutter in Form von Rauhfutter, vorzugsweise gutes Haferstroh, ist zur guten Funktion des Magendarmtraktes unersetzbar, darf aber nicht belasten – Vorsicht vor einem Übermaß an (sehr gutem) Heu.
– Das Verhältnis von verdaulichem Eiweiß zu verdaulicher Energie soll durch Optimierung der Einzel-Futterkomponenten dem Idealwert von 5:1 angenähert werden. Energieträger wie Sonnenblumenkerne, Sonnenblumenöl oder Maiskeimöl sind gute Ausgleichskomponenten.
– Die Mindestmenge an Rauhfutter soll 0,5 kg pro 100 kg Körpergewicht des Pferdes nicht unterschreiten. Grobe Weizenkleie kann in die Rezeptur eingebaut werden, diese darf allerding nur feucht („erdfeucht“) angeboten werden.
– Für Leistungspferde ist wichtig, zu berücksichtigen, dass die verfütterte „Energie“ dem Leistungs-Stoffwechsel erst nach zwei Tagen als Quelle zur Verfügung steht.
– Die beste Futterrezeptur und die besten Futtermittel sind sinnlos, wenn nicht zugleich ausreichend Wasser aufgenommen wird – zusätzliche Eimer-Tränke ist immer sinnvoll, muss aber frühzeitig (zu Hause!!) angewöhnt werden, auf einen Hämatokritwert (Blutbild) zwischen 38-40 % sollte geachtet werden.
– Rehydrierungstränken sind einfach mit gutem Obstessig + Honig herzustellen.
– Bei Kurzzeitleistung (Dressur, Springen, Rennen) ist dreimalige Fütterung, bei Langzeitleistung (Military, Fahren, Distanzritte, Voltigieren) zweimalige Fütterung von Trainingsbeginn an anzuraten. Der Stoffwechsel muss sich programmieren können.
– Die Waage ist fundamentaler Bestandteil der guten Pferdefütterung
o    Zur Ermittlung des Idealgewichtes eines Pferdes
o    Zum Wiegen der Einzelfuttermittel einer Rezeptur (Vorsicht bei der Umrechnung von Kilogramm in Liter!)
o    Zum Abwiegen von Stroh und Heu.
Gewichtsmaßbänder sind zwar ungenau, aber zu „Tendenz-Bestimmung“ ausreichend. Ein genauerer Wert lässt sich aus der Formel [Brustumfang in cm x Körperlänge (Schulter – Sitzbeinhöcker)in cm - Summe dividiert durch 11,877]  errechnen.


– Ein korrekt gefüttertes Pferd
o    hat eine aromatische Atemluft
o    hat keinen Mundgeruch
o    hat keinen unangenehmen Fellgeruch
o    hat gut geformte, nicht stinkende Kotballen
o    hat aromatisch riechenden Harn.  

Training, Kondition, Konstitution, Bemuskelung
– Training bedeutet bewusstes, wissenschaftliches und methodisches Üben mit klarer Ziersetzung – stupide Wiederholungen stupfen ab.

– Gleichermaßen im Training wie im Wettbewerb spielt die Tagesverfassung von Mensch und Pferd eine nicht zu unterschätzende, ja manchmal über Sieg und Niederlage entscheidende Rolle – insbesondere bei Stuten – ein Plan B sollte immer geistig „griffbereit“ sein.

– Gekonntes Aufbautraining besteht aus drei Phasen
o    Anpassungstraining
o    Krafttraining
o    Ausdauertraining

– Grundsätze
o    Kraft und Ausdauer können nur sehr begrenzt parallel trainiert werden.
o    Pferde, die bis zum 7. Lebensjahr kein solides Anpassungstraining durchlaufen haben, bleiben weich und verletzungsanfällig.
o    Gezieltes AB-Trainieren ist ebenso wichtig wie gekonntes AUF-Trainieren.   

– Fehler in den Phasen
o    Verlust des „Reinen Gangs“, besonders im Schritt
o    Verlust der Losgelassenheit
o    Schlauchgeräusch, Schweifschlagen und Ausschlagen über dem Sprung sind Anzeichen für Ungemach, Schmerz und Verlust der Losgelassenheit – Ursachenerforschung ist dringend angebracht.
o    Jedes „Überreiten“ von offenkundigem Verlust des Wohlbefindens eines Pferdes ist Tierquälerei: Missmut und offensichtliche Arbeitsunwilligkeit, verkniffenes Gesicht (insbesondere Maulspalte - Bild unten), kurze Hustenstöße beim Satteln und Anreiten, Muskelschmerzen, falscher Knick, Unterhals, Übersäuerung, punktuelles Schwitzen, Nachschwitzen, Erhöhung des Ruhepulses,  Wertumkehr bei Belastungspuls : Belastungsatmung, Verschlucken bzw. nicht synchrone Atmung im Galopp.

Schmerz ist der Schrei des Gewebes nach fließender Energie!

 

 

Ein Leistungspferd als Gesamtkunstwerk zu formen erfordert fundiertes Wissen, Erfahrung oder Begleitung durch Erfahrene, kluge Offenheit und intuitives Gespür für das Wohlbefinden eines Pferdes – die Pforte steht jedem Bemühten offen.

Eine seltsame Erscheinung unserer Zeit ist jedoch, dass dieselben Menschen die einerseits gutmeinende Ratschläge und Empfehlungen als unstatthafte Bevormundung und Besserwisserei wütend zurückweisen, andrerseits windigen und hinter Bildschirmen versteckten Influencern in Scharen nachrennen – zur Erinnerung: „to influence: beeinflussen, bestimmen“ [William James- Wörterbuch der englischen und deutschen Sprache]

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