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Pferd im Anhänger musste nach Vollbremsung eingeschläfert werden
06.12.2023 / News

Beim Abbremsen eines PKW-Anhänger-Gespanns ist am Dienstagabend ein Pferd zu Tode gekommen. Der Vorfall verdeutlicht, wie fatal abrupte Brems- oder Lenkmanöver von Anhänger-Gespannen enden können – und wie wichtig daher vorausschauendes, defensives und möglichst gleichmäßiges Fahren mit Pferdeanhängern ist.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr mussten mit einer Säbelsäge den Anhänger öffnen, um das Pferd befreien zu können. Foto: Freiwillige Feuerwehr Werne


Der fatale Zwischenfall ereignete sich am Dienstagabend (5.12.2023) gegen 19.30 Uhr nahe der Stadt Werne (Bundesland Nordrhein-Westfalen): Ein Pferd war auf der Straße Nordlippering in Werne-Lenklar nach einer Bremsung im Anhänger durch die vordere Seitentür gebrochen und dort eingeklemmt worden, ein weiteres Pferd befand sich ebenfalls noch im Anhänger.

Beim Eintreffen der ersten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Werne bestätigte sich die Dramatik der Lage. Glücklicherweise war auch ein direkt verständigter Tierarzt an der Unfallstelle eingetroffen, sodaß die Erstmaßnahmen direkt mittels fachlicher Expertise und geeigneter Medikamente unterstützt werden konnten.

Zuerst musste der Anhänger mechanisch mit einer sogenannten Säbelsäge geöffnet werden, um die eigentliche technische Tierrettung einzuleiten. Parallel dazu wurden die Unfallbeteiligten bzw. das zweite unverletzte Pferd betreut. Die Unfallstelle wurde abgesichert und ausgeleuchtet.

Das verunfallte, schwer verletzte Pferd konnte nach einer aufwändigen Rettung aus dem Anhänger befreit und an den Tierarzt übergeben werden. Aufgrund der Schwere der Verletzungen musste das Tier aber noch vor Ort eingeschläfert werden. Der Einsatz war für die 11 eingesetzten Kräfte, die mit zwei Fahrzeugen ausgerückt waren, nach ca. 1,5 Stunden beendet. Ebenfalls an diesem Einsatz beteiligt war die Polizei, der Rettungsdienst sowie ein Veterinär.

Das Pferd konnte erfolgreich aus dem Anhänger geholt werden, musste aber aufgrund der Schwere der Verletzungen noch vor Ort eingeschläfert werden. Foto: Freiwillige Feuerwehr Werne

 

Fahrstil ist beim Anhänger-Fahren lebensentscheidend!

Der Vorfall – der leider so tragisch endete – macht einmal mehr deutlich, wie fatal abrupte Brems- oder Lenkmanöver von Anhänger-Gespannen ausgehen können – und wie wichtig daher vorausschauendes, defensives und möglichst gleichmäßiges Fahren mit Pferdeanhängern ist. Pferde sind durch ihren hohen Körperschwerpunkt ein höchst labiles und daher diffizil zu behandelndes ,Transportgut' – jegliche plötzliche Krafteinwirkung, wie sie etwa durch abruptes Anfahren, Ausweichen oder Abbremsen auftreten kann, kann dazu führen, dass Pferde aus dem Gleichgewicht kommen, umkippen oder auch im Anhänger herumgeschleudert werden. Aufgrund der beträchtlichen Körpermasse wirken dabei enorme Kräfte – die leicht zu Verletzungen des Pferdes oder zu Beschädigungen des Anhängers führen können. Genau dies ist im aktuellen Fall passiert – und für das Pferd tödlich ausgegangen.

Man sollte daher, wenn man mit dem Pferde-Anhänger unterwegs ist, niemals vergessen, welche überragende Bedeutung ein angepasster, verantwortungsvoller  Fahrstil dabei hat. Bei der Anhänger-Prüfung wird eindringlich gepredigt, was dies bedeutet: vorausschauend und angepasst fahren, sanft beschleunigen, frühzeitig und dosiert bremsen, kurz: immer so unterwegs sein, als würde man eine fünfstöckige Hochzeitstorte transportieren. Möge dieser traurige Vorfall Anlass sein, sich das erneut in Erinnerung zu rufen und hinter die Ohren zu schreiben ...

Quelle: Pressemitteilung Freiwillige Feuerwehr Werne

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