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Aus für Wiener Pony-Karussell im Prater
07.07.2016 / News

Aus für eine Prater-Institution: Das Wiener Pony-Karussell wird mit Ende der Saison seinen Betrieb einstellen.
Aus für eine Prater-Institution: Das Wiener Pony-Karussell wird mit Ende der Saison seinen Betrieb einstellen. / Foto: Österreichischer Tierschutz-Verein

Die älteste Prater-Attraktion, das „1. Wiener Pony-Karussell“ wird Ende der Saison 2016 den Betrieb schließen. Eine neue, zeitgemäße Attraktion - ohne Pferde - ist bereits in Planung.

 

Wie die Tierschutzorganisation ,Vier Pfoten' und die Prater Wien GmbH melden, wird das 1. Wiener Pony-Karussell" mit Ende der Saison 2016 seinen Betrieb einstellen. Der Entscheidung waren mehrmonatige Gespräche vorausgegangen, in denen sich Vertreter der Prater Wien GmbH, der Organisation ,Vier Pfoten' und der Betreiber der Vergnügungsanlage schließlich darauf einigen konnten, die seit 130 Jahren bestehende Prater-Attraktion in dieser Form nicht mehr fortzuführen.

Wie ,Vier Pfoten' in einer Aussendung informierte, ist damit „ein umstrittenes Kapitel in Wiens Tourismusgeschichte positiv und im Sinne des Tierschutzes zu Ende gegangen". ,Vier Pfoten' sucht nun intensiv nach einer nachhaltigen Lösung für die im Pony-Karussell eingesetzten Tiere. „Wir sind glücklich, dass wir uns mit Frau Groschopf einigen konnten“, sagt Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von ,Vier Pfoten'. „Sie hat die Zeichen der Zeit letztlich erkannt; die Gespräche mit ihr waren von Anfang an sehr konstruktiv und offen. Für die Tiere bedeutet dies nun Hoffnung auf einen artgemäßen Lebensabend.“

Indra Kley ist optimistisch, für alle Ponys und Pferde eine gute Unterkunft zu finden: „,Vier Pfoten' betreibt selbst zwar kein geeignetes Gestüt, um die Tiere aufzunehmen. Wir werden aber alle Hebel in Bewegung setzen und sicher stellen, dass wir für die Pferde ein gutes Zuhause finden. Wir garantieren, dass wir kein Tier im Stich lassen werden.“ Lt. ,Vier Pfoten' soll das Pony-Karussell technisch umgerüstet und künftig elektronisch betrieben werden.

„Mit dem Neubeginn des Pony-Karussells entsprechen wir den zeitgemäßen Wünschen unserer Besucher, die Attraktion nicht mit Pferden betreiben zu lassen. Gleichzeitig wollen wir einen Prozess starten, um diese historische Einrichtung, die ein Stück authentischer Geschichte des Wurstelpraters darstellt, möglicherweise in eine neue Zukunft zu führen und so unser Angebot für unsere einheimischen Besucher als auch für Touristen zu attraktiveren", so Mag. Michael Prohaska, Geschäftsführer der Prater Wien GmbH.

Das hofft auch Mag. Isabel Groschopf, Prokuristin des Betreiberunternehmens Reinprecht: „Wir hoffen, mit Unterstützung der Praterbesucher und der Stadt Wien die Herausforderung, eine geeignete Nutzung zur Erhaltung der historischen Einrichtung des Karussells mit der letzten mechanischen Orgel zu bewältigen und nicht den Platz ohne Erhaltung eines Stücks Geschichte des Wurstelpraters entwickeln zu müssen.“

Das Pony-Karussell, das seit 1887 im Prater seine Runden dreht, erfüllte zwar stets alle rechtlichen Auflagen, war Tierschützern aber dennoch stets ein Dorn im Auge und wurde auch von immer mehr Praterbesuchern und Touristen als nicht mehr zeitgemäß betrachtet und stieß zusehends auf Unverständnis. „Umso mehr freuen wir uns, dass wir nun eine einvernehmliche Lösung gefunden haben“, so Indra Kley.

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