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Reiterin bei Schleppjagd tödlich verunglückt
25.10.2023 / News

Schleppjagden haben in vielen europäischen Ländern eine lange Tradition.
Schleppjagden haben in vielen europäischen Ländern eine lange Tradition. / Symbolfoto: Archiv/Pixabay

Bei einer Schleppjagd in der Gemeinde Südheide (Landkreis Celle in Niedersachsen) ist am vergangenen Wochenende bei einem tragischen Sturz eine Reiterin tödlich verunglückt.

 

Wie die Polizeiinspektion Celle meldet, ereignete sich das  tragische Unglück am Samstag, den 21.10.2023, gegen 13:45 Uhr,  im Rahmen einer Schleppjagd in der Gemeinde Südheide im Bereich Hermannsburg/Misselhorn. Die 49-jährige Reiterin versuchte mit ihrem Pferd ein etwa ein Meter hohes Hindernis zu überwinden. Dabei kam es – wie man aus der polizeilichen Darstellung entnehmen kann – zu einem der gefürchteten Rototationsstürze: Das Pferd blieb mit den Vorderbeinen an dem Hindernis hängen und überschlug sich. Die Reiterin stürzte dabei zu Boden und das Pferd fiel auf die Reiterin.

Durch die Wucht des Aufpralls und wegen des erheblichen Gewichts des Pferdes zog sich die Reiterin schwere Verletzungen zu und konnte durch den hinzugerufenen Notarzt und die Rettungswagenbesatzungen nicht mehr reanimiert werden – sie verstarb noch an der Unfallstelle.

Wie die ,Taunusmeute’ auf ihrer Facebook-Seite berichtete, handelte es sich bei der Verunglückten um Brigitte Roggendorf, eine passionierte und sehr erfahrene Jagdreiterin und seit 2016 Master der Taunusmeute. Es war die 300. Jagd gewesen, an der Brigitte Roggendorf teilgenommen hatte und die sie entsprechend feiern wollte. Das ca. 90 cm hohe Hindernis, bei dem der tragische Sturz passierte, war massiv und fest verankert und für diese Saison sogar renoviert worden. Die Reiterin war – trotz der sofort eingeleiteten Maßnahmen der Rettungssanitäter – nicht mehr zu helfen, sie war sofort tot. Ihr Pferd ist unverletzt geblieben.

Mit bewegenden Worten – aus denen tiefste Erschütterung spricht – haben sich Vorstand und Equipage der Taunusmeute von ihrem hochgeschätzten und allseits beliebten Mitglied verabschiedet. Im Nachruf auf der Vereins-Website heißt es:

„Brigitte war das Herz der Meute, zugleich immer zuerst besorgt um ihren Sohn Philipp, auf den sie so stolz war, auch weil er begann, ihre Passion das Jagdreiten zu teilen. Hunde, Pferde und Reiter waren ihre weitere Familie. Mit einem großen Herzen, bescheiden, warmherzig und stets zum Wohl der Meute integrierend.  Sie bleibt uns als eine leidenschaftliche Jagdreiterin, eine Meisterin ihres Fachs und eine liebevolle Freundin für immer in Erinnerung. Ihre Freude an den Hunden und den Pferden sowie ihr unermüdlicher Einsatz für die Tiere und die Taunusmeute sind ein dauerhaftes Vorbild.

Sie war im Beruf Kindererzieherin und hat die Hunde wie Kinder mit großer Liebe, Fürsorge und Nachdruck geführt. Ein erfolgreicher und bemerkenswerter Weg, der Jagden hinter ihr und der Meute zu einem besonderen Erlebnis machte. Sie machte ihrem guten Ruf alle Ehre, nicht nur als Reiterin, sondern auch als Expertin für die Hunde. Mehrfach war sie bei der Junghundeschau in Schwarzenstein als Züchterin eines Champions oder einer Championesse erfolgreich. In diesem Jahr holte sie mit ihren Hounds der Taunus-Meute sogar alle drei möglichen Titel, auch für den besten Foxhound-Wurf und gewann zusammen mit ihrem Joint- Master Jörg Pfeifer in diesem und im vorigen Jahr den Pokal für die beste Aufzucht. Mit viel Hingabe leitete sie das regelmäßige Training der Hunde, die sie regelrecht bewunderten, zu Fuß und zu Pferd. Brigitte Roggendorf war ein großartiger und unersetzlicher Mensch.

Brigitte Roggendorf hinterlässt ihren Sohn Philipp. Der Vater des 18-jährigen, Gerhard Sauer, und ihre Mutter und Schwestern im Rheinland sind ihre Familie. Unser Beileid gilt ihrem Sohn Philipp und ihrer Familie.

Ihren 50ten Geburtstag am 23. März 2024 wollte sie mit einer großen Jagd begehen. Das wird ihr nicht mehr gegeben sein, aber die Taunusmeute wird im Frühjahr 2024 zu einem Brigitte-Roggendorf-Gedächtnisritt in den Taunus einladen.

Sie starb hinter ihren geliebten Hunden und bei dem Sport, für den ihr Herz schlug. Aber leider viel zu früh.

Sie wurde uns genommen – und bleibt dennoch in unserer Mitte."

 

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