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Esel und Schafe als Landschaftspfleger im Weinviertel
18.08.2023 / News

Das Mäh-Team: 25 Schafe und zwei Esel sorgen für die Pflege der zur Autobahn gehörenden Ausgleichsflächen. Während Krainer Steinschafe eher Kräuter und Gräser bevorzugen, kümmern sich die zwei Esel um die von den Schafen verschmähten holzigen oder strohigen Pflanzenteile.
Das Mäh-Team: 25 Schafe und zwei Esel sorgen für die Pflege der zur Autobahn gehörenden Ausgleichsflächen. Während Krainer Steinschafe eher Kräuter und Gräser bevorzugen, kümmern sich die zwei Esel um die von den Schafen verschmähten holzigen oder strohigen Pflanzenteile. / Foto: Bonaventura/Stefan Csàky
Das Team hinter dem Mäh-Team: Hirtin Lena Kozlowsky, die beiden Eselretter Walter Hopfgartner und Ulrich Kettner, Nachhaltigkeitsmanagerin Michaela Waldingbrett (Bonaventura), Technischer Geschäftsleiter Peter Pelz (Bonaventura), Stefan Knöpfer (Hirtenkultur), Barbara McAllister (Hirtenkultur) und Hirtin Berenike Taucher (Hirtenkultur) (v.l.n.r.) empfingen die Esel bei ihrer Ankunft auf der Weidefläche.
Das Team hinter dem Mäh-Team: Hirtin Lena Kozlowsky, die beiden Eselretter Walter Hopfgartner und Ulrich Kettner, Nachhaltigkeitsmanagerin Michaela Waldingbrett (Bonaventura), Technischer Geschäftsleiter Peter Pelz (Bonaventura), Stefan Knöpfer (Hirtenkultur), Barbara McAllister (Hirtenkultur) und Hirtin Berenike Taucher (Hirtenkultur) (v.l.n.r.) empfingen die Esel bei ihrer Ankunft auf der Weidefläche. / Foto: Bonaventura/Stefan Csàky

Seit dem Vorjahr werden entlang der S1 Ost und der Nordautobahn im Weinviertel Schafe für die bestmögliche Pflege der zur Strecke gehörenden Heidelandschaften eingesetzt. Heuer sind erstmals auch zwei Esel im vierbeinigen „Mäh-Team" dabei – nämlich Benjamin und Toni vom Verein Eselrettung Österreich.

 

Als Betreiber des südlichen Abschnitts der A5 und der S1 Ost setzt Bonaventura damit eine weitere Maßnahme für mehr Biodiversität im Rahmen ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Das Projekt wird zum ersten Mal gemeinsam mit dem Verein HIRTENKULTUR umgesetzt und fördert nicht nur die Biodiversität und den Naturschutz, sondern trägt auch zum Erhalt des Hirtenwesens als eine der ältesten Formen der herkömmlichen Landwirtschaft bei.

Beitrag zur Biodiversität
Rund 425 Hektar nicht versiegelte Neben- und Ausgleichsflächen werden von Bonaventura im ökologischen Flächenmanagement betreut und stellen einen wichtigen Teil des zeitgemäßen Autobahnmanagements des Unternehmens dar. „Wir sehen es als unsere Aufgabe, auf unseren Grünflächen bestmögliche Lebensbedingungen für heimische Tiere und Pflanzen zu schaffen. Um das zu erreichen, setzen wir freiwillige biodiversitätsfördernde Maßnahmen wie Wildblumenwiesen oder die Attraktivierung der Wildquerungen entlang unsere Autobahn um. Ein Teil davon ist das im Vorjahr begonnene Schafbeweidungsprojekt, wo wir dieses Jahr eine neue Kooperation mit dem Verein HIRTENKULTUR eingegangen sind, der uns mit seinem Fachwissen in der Verbesserung der Beweidung unterstützt und uns auch die Erweiterung unseres Projekts mit Eseln empfohlen hat.“, so Peter Pelz, technischer Geschäftsführer von Bonaventura.

Bonaventura-Team um 25 Schafe und zwei Esel erweitert
Für das Projekt wurden, wie bereits im Jahr zuvor, Weidezonen festgelegt, auf denen Krainer Steinschafe und neuerdings auch zwei Esel für die naturnahe Pflege von Ökosystemen sorgen. Dabei wird das Prinzip des „Mob Grazing“ angewandt, eine nachhaltige Weidemethode zur Förderung der Bodengesundheit und Verbesserung der Artenvielfalt durch gleichmäßige und intensive Beweidung. Das ganzheitliche Weidemanagement ist optimal an die zunehmende Trockenheit bedingt durch den Klimawandel angepasst und daher vor allem für regenarme Regionen geeignet. Vier geschulte Schafhirt:innen aus dem lokalen Umfeld kümmern sich um das Wohlbefinden der Tiere und achten beispielsweise darauf, dass die Tiere ausreichend zu trinken haben und die richtigen Stellen abgrasen.

Lebensraum für Insekten, Vögel und Amphibien
„Die extensive Beweidung von Kulturflächen ist die Fortführung der traditionellen Nutzungsform und schafft erweiterte Lebensräume für Insekten, Vögel und Amphibien. Durch gezielte Beweidung wird der wertvolle Trockenrasen der Weinviertler Heidelandschaft mit seiner Artenvielfalt unter anderem vor Verbuschung geschützt“, erläutert Bonaventura- Nachhaltigkeitsmanagerin Michaela Waldingbrett. „Flora und Fauna profitieren vom selektiven Abgrasen und von den Trittspuren der Schafe. Beides schafft Lücken auf den Weideflächen, in denen sich Kleinstlebewesen optimal ansiedeln können“, ergänzt Projektleiter Stefan Knöpfer von HIRTENKULTUR.

Auch zur Vernetzung von Lebensräumen tragen die „Bonaventura-Schafe“ bei: In der Wolle tragen sie Pflanzenteile, Samen, Insekten und Spinnentiere mit sich herum, die sie beim Wandern von Weide zu Weide weitertragen und so für den genetischen Austausch zwischen Populationen sorgen. Esel und Schafe ergänzen sich dabei optimal auf der Weidefläche. Während Krainer Steinschafe eher Kräuter und Gräser bevorzugen, kümmern sich die zwei Esel Benjamin und Toni um die von den Schafen verschmähten holzigen oder strohigen Pflanzenteile und sorgen mit ihrem wehrhaften Gemüt gleichzeitig für einen besseren Schutz der grasenden Schafherde.

Schafbeweidung mit Sinn
Derzeit sind 25 Schafe auf den Weiden unterwegs. Die Anzahl soll sich in den kommenden Jahren auf bis zu 50 Tiere und weitere Standorte ausweiten. Bei der Bonaventura- Schafbeweidung spielen auch regionale Wertschöpfung, die Zusammenarbeit mit Partner:innen aus der Umgebung und die soziale Dimension des Projekts eine wichtige Rolle: „Jede neu geschaffene Schafweide fördert nicht nur die Biodiversität, sie wird auch zum Arbeitsplatz für Personen aus der Umgebung welche den traditionellen Beruf der Schäfer:in in ihrer Heimat ausüben wollen – und das möchten wir aktiv unterstützen“, so Rudolf Achter, Geschäftsführer der Bonaventura Services GmbH.

Das Projekt wurde am 1. Mai gestartet und wird voraussichtlich bis Ende September 2023 durchgeführt. Ihren wohlverdienten Urlaub verbringen die Tiere anschließend in ihrem Winterquartier in Tullnerfeld, bis es 2024 bei Bonaventura wieder Zeit zum „Mäh-en“ wird.

Quelle: Pressemitteilung Bonaventura

Weitere Infos gibt's beim Verein HIRTENKULTUR und bei der Eselrettung Österreich!

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