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Infektiöse Anämie in Ungarn aufgetreten
22.05.2015 / News

Bei einem chronischen Krankheitsverlauf erholen sich die Pferde nach drei bis fünf Tagen wieder, die Krankheitsschübe treten allerdings in Intervallen von vier bis sechs Wochen wieder auf. Mit zunehmender Dauer werden die Tiere schwach und magern, trotz vorhandenem Appetit, stark ab.
Bei einem chronischen Krankheitsverlauf erholen sich die Pferde nach drei bis fünf Tagen wieder, die Krankheitsschübe treten allerdings in Intervallen von vier bis sechs Wochen wieder auf. Mit zunehmender Dauer werden die Tiere schwach und magern, trotz vorhandenem Appetit, stark ab. / Symbolfoto: Österreichischer Pferdeschutzverband

Das Gesundheitsministerium hat bestätigt, dass in Ungarn wieder Fälle der Equinen Infektiösen Anämie (EIA) aufgetreten sind – betroffen ist das Komitat Pest rund um die Hauptstadt Budapest.

 

Das österreichische Bundesministerium für Gesundheit hat bestätigt, dass in Ungarn wieder Fälle von Equiner Infektiöser Anämie (EIA) aufgetreten sind – das teilte der OEPS mit. Betroffen ist das Komitat Pest rund um die Hauptstadt Budapest.

Die Infektiöse Anämie ist eine gefährliche und auch in Österreich meldepflichtige Virusinfektion, die mit fieberhafter Blutarmut einhergeht und vorwiegend durch blutsaugende Insekten (Stechmücken, Pferdebremsen etc.) übertragen wird. Aber auch eine Ansteckung des Fohlens im Mutterleib sowie eine Infektion durch verunreinigte Kanülen bzw. verseuchte Blutkonserven ist möglich.

Typische Symptome sind Abgeschlagenheit, Fieber, Gewichtsverlust, Teilnahmslosigkeit und Schwäche. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen, wobei die akute Form meist tödlich endet. Infizierte Tiere müssen getötet werden, da sie lebenslang Virusträger bleiben – und damit auch potentielle Überträger der Erkrankung.

In Deutschland ist es seit 2006 immer wieder zu lokal begrenzten Ausbrüchen von EIA gekommen, die jährlich bis zu 20 Opfer gefordert haben. Im Herbst 2010 waren mehrere europäische Länder von einer massiven Erkrankungswelle betroffen, die ihren Ausgang von Rumänien genommen hatte, in dem diese Pferdeseuche erschreckende Ausmaße angenommen hat. Die Schweiz hatte per 1. Oktober 2010 Pferde-Importe aus Rumänien gänzlich untersagt.

Im August und September 2012 kam es zu einem bemerkenswerten EIA-Ausbruch mit mehreren Todesfällen in Deutschland. Auslöser war ein Blutspendepferd in einer Tierklinik bei Bonn, das den Virus in sich trug und über Bluttransfusionen andere Pferde angesteckt hat. Im Rahmen einer umfangreichen Reihenuntersuchung mussten damals über 2.000 Pferde in zahlreichen EU-Mitgliedstaaten, aber auch in Drittländern wie Russland, USA, Saudi-Arabien und Qatar auf das Virus getestet werden.

Empfehlenswerte Vorsichtsmaßnahmen
Wie das Gesundheitsministerium informiert, ist die Bekämpfung der Equinen Infektiösen Anämie äußerst schwierig – und ein effizienter Schutz vor der Übertragung durch Insekten in der Regel kaum möglich. Um zu vermeiden, dass man das Virus in den eigenen Stall einschleppt, sollte man insbesondere beim Kauf bzw. beim Import von Pferden darauf achten, dass deren Herkunft  einwandfrei nachvollziehbar ist, dass sie nicht aus einem von EIA betroffenen Gebieten stammen und gesundheitlich umfassend untersucht wurden. Insbesondere sollte ein Antikörper-Nachweis vorgenommen werden, um eine EIA-Infektion auszuschließen.

Die Equine Infektiöse Anämie ist – wie schon gesagt – eine anzeigenpflichtige Tierseuche, jeder Verdacht muss umgehend der zuständigen Amtstierärztin bzw. dem Amtstierarzt gemeldet werden.

Weitere Informationen zur Equinen Infektiösen Anämie findet man hier.

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