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Infektiöse Anämie in Bayern – zwei weitere Pferde eingeschläfert
09.08.2015 / News

Schwäche und deutlicher Gewichtsverlust sind typische Symptome einer EIA-Erkrankung.
Schwäche und deutlicher Gewichtsverlust sind typische Symptome einer EIA-Erkrankung. / Symbolfoto: Österreichischer Pferdeschutzverband

Nach drei Krankheitsfällen Mitte Juli in Bad Feilnbach/Landkreis Rosenheim wurde auch bei zwei Pferden in Reisach/Landkreis Schwandorf die gefährliche Infektiöse Anämie (EIA) nachgewiesen. Beide Tiere mussten eingeschläfert werden.

 

Noch keine Entwarnung hinsichtlich der Ausbreitung der gefürchteten Equinen Infektiösen Anämie (EIA) gibt es im Bundesland Bayern: Nachdem Mitte Juli in einem Reitstall in Bad Feilnbach im Landkreis Rosenheim drei Krankheitsfälle nachgewiesen wurden (siehe unseren Bericht dazu), ist nun ein Reiterhof in Reisach/Landkreis Schwandorf betroffen. Zwei der drei in Bad Feilnbach erkrankten und kurz darauf eingeschläferten Pferde stammten aus dem Reiterhof Reisach, den sie im Jahr 2011 verlassen hatten – daraufhin wurde routinemäßig die Untersuchung des Gesamtbestands des Reiterhofs veranlasst. Am 3. August lagen schließlich die Ergebnisse vor: Zwei der insgesamt zwölf untersuchten Pferde waren mit EIA infiziert, die Tiere mussten umgehend eingeschläfert werden, im Umkreis von einem Kilometer wurde ein Sperrbezirk eingerichtet, der drei Monate lang aufrecht bleibt. Danach wird eine nochmalige Untersuchung des Bestandes zeigen, ob die sogenannte ,Verbringungssperre' aufrecht bleibt oder beendet werden kann.

Inzwischen wurde auch ermittelt, daß eines der in Bad Feilnbach erkrankten Pferde im vergangenen Jahr auch bei einem Reitturnier im Landkreis Ebersberg teilgenommen hat und dort mit anderen Pferden in Kontakt gekommen ist. Um jegliches Risiko auszuschließen, wurden im Landkreis Ebersberg über zehn weitere Reitställe gesperrt und Untersuchungen der dort eingestellten Pferde angeordnet – eine Vorsichtsmaßnahme, um einer möglichen weiteren Verbreitung vorzubeugen.

Das gleiche Prozedere steht nun auch im Reiterhof Reisach bevor – auch hier müssen die Behörden abklären, ob die beiden betroffenen Tiere in den letzten Jahren mit Pferden außerhalb des eigenen Bestandes Kontakt hatten und so möglicherweise das Virus weitergegeben haben. Auch im Landkreis München wurde ein Stall gesperrt. Die Veterinärbehörden in Bayern hoffen, mit diesen Maßnahmen der gefährlichen Erkrankung Herr zu werden.

Die Equine Infektiöse Anämie (EIA) ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, die akut oder chronisch verlaufen und neben Pferden auch Esel, Maultiere und Maulesel betreffen kann. Das EIA-Virus wird durch blutsaugende Insekten, vor allem durch Stechmücken und Bremsen, übertragen. Mögliche Symptome sind Fieber und Fieberschübe, Schwäche, Gewichtsverlust oder Schwellungen an Gliedmaßen und Bauch. Typisch für EIA ist eine lange Inkubationszeit (bis zu drei Monate) – und daß bis zu 90 % der Infektionen ohne Symptome bleiben. Infizierte Tiere bleiben jedoch lebenslang Virusträger und stellen somit eine Ansteckunsgquelle für andere Tiere dar – und müssen deshalb umgehend eingeschläfert werden.

Weitere Informationen zur EIA bietet das Bundesministerium für Gesundheit auf dieser Website.

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