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Nach grausamer Pferdeattacke – höhere Strafen für Tierquäler gefordert
28.08.2015 / News

Die Ponystute Blaze wurde Opfer eines grausamen Tierquälers und musste eingeschläfert werden.
Die Ponystute Blaze wurde Opfer eines grausamen Tierquälers und musste eingeschläfert werden. / Foto: Zoe Wright

Nachdem ein 23 Jahre altes Pferd in Schottland Opfer eines schrecklichen Gewaltverbrechens wurde, hat eine Tierfreundin eine Online-Petition für ein schärferes Tierschutzrecht gestartet – und in wenigen Tagen 6.000 Unterschriften gesammelt.

 

In den letzten Tagen haben sich in Großbritannien die Horror-Meldungen über Vernachlässigung, Quälerei und Missbrauch von Pferden auffallend gehäuft:
– Am 26. August wurde eine Pferdehalterin auf der Isle of Wight mit einem lebenslangen Haltungsverbot belegt, nachdem sie ihre sieben Pferde auf schlimmste Weise vernachlässigt hatte und auch Verletzungen nicht behandeln ließ.
– In der Grafschaft Derbyshire wurde letzte Woche das vier Monate alte Fohlen Angus mit einer brennbaren Flüssigkeit begossen und angezündet – es ist am 27. August an den Folgen der Verbrennungen gestorben.
– Am 17. August musste im schottischen Aberdeenshire das Pony Blaze eingeschläfert werden, nachdem es in der Nacht zuvor auf der Koppel zweimal in die Brust gestochen und anschließend sexuell missbraucht worden war. Die unfassbare Tat hat die Besitzer schwer geschockt und traumatisiert – 18 Jahre lang war die freundliche, sanftmütige Blaze ein Mitglied der Familie gewesen, ehe sie ihr auf so grausame Weise entrissen wurde. Da die Chancen, den/die Täter zu finden, nicht besonders groß sind, hat Besitzerin Zoe Wright eine Belohnung von 1.000,– Pfund für alle Informationen ausgesetzt, die zur Ergreifung der Schuldigen führen.

Die schreckliche Attacke auf Blaze wurde auch von diversen Medien berichtet – und hat auch die Tierfreundin Maria Lynagh-Verrecchia so berührt, daß sie auf der Petitions-Plattform www.change.org eine Petition gestartet hat, die unter dem Titel „Gerechtigkeit für Blaze" (,Justice for Blaze') härtere Strafen für Tierquälerei in Schottland fordert. „Das verheerende Trauma und die seelischen Narben, die solche Taten bei den Tierbesitzern und all jenen verursachen, die von solchen abscheulichen Verbrechen hören müssen, soll und muss von den Gerichten stärker berücksichtigt werden. Die Rechte von Tieren werden wohl niemals den Rechten der Menschen gleichgestellt werden, aber das verursachte Leid und die erlittenen Verluste derartiger Grausamkeiten sind MENSCHLICH und sollten auch als solche bewertet werden. Das Gesetz muss geändert werden", so die Forderung der Petition.

Und weiter: „Die Wahrscheinlichkeit, daß die Täter irgendeiner Form von Gerechtigkeit zugeführt werden, ist angesichts der Art des Verbrechens und der polizeilichen Ressourcen, die dafür zur Verfügung stehen, ohnehin bescheiden – und selbst, wenn dies gelingen sollte, droht ihnen in Schottland höchstens eine Geldstrafe sowie ein Jahr Gefängnis. DIese kann sogar noch um ein Viertel verringert werden, wenn sich der Angeklagte schuldig bekennt – und wenn der Fall vor einem Sheriff und nicht vor einem ordentlichen Gericht landet, wird die Bestrafung wahrscheinlich noch geringer ausfallen."

Dies müsse sich dringend ändern: „Eine gesetzliche Änderung ist notwendig, um höhere Strafen aussprechen zu können – und zwar nicht höhere Geldstrafen, die keine abschreckende Wirkung haben und in vielen Fällen nicht bezahlt werden. Der ,Animal Welfare Act' (das Tierschutzgesetz) muss reformiert werden. Die verbale Anerkennung der Regierung des Vereinten Königsreichs, daß Tiere ,fühlende Wesen'  und zu Empfindungen fähig sind, ist nicht genug. Neuseeland und Frankreich haben das nicht nur anerkannt, sondern auch ihre Gesetze angepasst. Wenn wir in einen Verkehrsunfall verwickelt sind, werden unsere Schmerzen und unser Leid ebenfalls berücksichtigt, weil wir ,fühlende Wesen' sind."

Die Petition richtet sich an die schottische Premierministerin Nicola Sturgeon, an Justizminister Michael Matheson, den britischen Premier David Cameron sowie weitere verantwortliche Politiker – und ruft nicht nur zur Unterzeichnung auf, sondern auch seine regional zuständigen Politiker zu kontaktieren und so Lobbying für einen besseren, effizienteren Tierschutz zu betreiben. Am 21. August ging die Petition online – und hatte nach zwei Tagen bereits über 2.000 Unterschriften – mittlerweile sind es (Stand: 28. August, 12.00 Uhr) bereits 6.000.

In vielen europäischen Ländern – so etwa in Frankreich und ab 1. 1. 2016 auch in Österreich – können bis zu zwei Jahre Freiheitsstrafe für Tierquälerei verhängt werden, in der Schweiz und in Deutschland sind es sogar bis zu drei Jahre Haft.

Die Petition ,Gerechtigkeit für Blaze' kann man hier unterschreiben – auch internationale Unterstützung ist gefragt und willkommen!

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