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Therapeutisches Reiten für Pferde nicht stressiger
29.08.2015 / News

Pferde, die in der Reittherapie eingesetzt werden, sind keinem größeren Stress ausgesetzt als normale Reitpferde – so das Resümee der Wissenschaftler.
Pferde, die in der Reittherapie eingesetzt werden, sind keinem größeren Stress ausgesetzt als normale Reitpferde – so das Resümee der Wissenschaftler. / Foto: Archiv

Forscher der Cummings School für Veterinärmedizin an der Tufts Universität in Massachusetts/USA haben untersucht, ob Therpeutisches Reiten für Pferde belastender und mit mehr Stress verbunden ist als normale Reiteinheiten.

 

Therapeutisches Reiten gewinnt immer mehr an Bedeutung  – was auch dazu führt, daß immer mehr Pferde in diesem speziellen Betätigungsfeld eingesetzt werden. Doch bedeutet der Einsatz im Rahmen von Therapieeinheiten größere Belastungen und mehr Stress für die Pferde? Als Laie ist man geneigt, diese Frage intuitiv zu bejahen – schließlich sitzen mitunter Menschen mit Handicap oder körperlichen oder geistigen Einschränkungen auf dem Pferd, die den Bewegungsmustern des Pferdes oft nur schwer folgen können. Zusätzlich wird von Therapiepferden ein hohes Maß an Konzentration, Flexibilität und Zuverlässigkeit gefordert – was möglicherweise ebenfalls mit größerem psychischen Druck verbunden sein könnte.

Aber ist das auch tatsächlich so – ist Therapeutisches Reiten für die Pferde wirklich stressiger? Mit dieser Frage haben sich drei Wissenschaftler der Cummings School für Veterinärmedizin an der Tufts Universität in Massachusetts/USA beschäftigt und eine Studie mit insgesamt sechs Therapiepferden durchgeführt. Die Therapiepferde wurden insgesamt sechs Wochen lang, jeweils drei Tage pro Woche, in der Reittherapie und beim normalen Reiten eingesetzt, auch ausgiebige Ruhephasen waren eingeplant. Während dieser Zeit wurde jeweils am Beginn einer Einheit, nach 30 Minuten sowie nach 60 Minuten der Stress-Level der Pferde gemessen, und zwar mittels Messung der Cortisol-Konzentration (Cortisol = Stresshormon) im Speichel sowie mittels Verhaltens-Analyse.

Caroline McKinney, Megan Mueller und Nicholas Frank analysierten daraufhin die erhobene Cortisol-Konzentration und verglichen die Basis- bzw. Ruhe-Werte mit jenen, die nach 30 sowie nach 60 Minuten erhoben worden waren. Das Ergebnis war eindeutig – es zeigten sich keinerlei signifikante Unterschiede zwischen den Belastungswerten beim Therapeutischen Reiten und jenen der normalen Reiteinheiten, wie sie jede/r Reiter/in täglich praktiziert. Auch bei der Auswertung der Verhaltensweisen zeigten sich keine bemerkenswerten Unterschiede. Das Resümee der Forscher: „Wir schließen daraus, daß das Therapeutische Reiten für die Pferde dieser Gruppe nicht mit größerem Stress verbunden war." Anders gesagt: Pferde sind – bei entsprechender Ausbildung sowie guter Haltung und Betreuung – ohne weiteres in der Lage, mit den Belastungen beim Therapeutischen Reiten gut zurechtzukommen.

Die Studie Read „Effects of therapeutic riding on measures of stress in horses" (,Die Auswirkungen des Therapeutischen Reitens auf die Stressbelastung von Pferden') von Caroline McKinney, Megan Mueller und Nicholas Frank ist im Journal of Equine Veterinary Science am 21. August 2015 erschienen und kann in einer kurzen Zusammenfassung hier nachgelesen werden.

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