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DOKR: Startfreigabe für Totilas „rückblickend ein Fehler"
15.09.2015 / News

Auch FN und DOKR sehen den Start von Totilas bei der Dressur-EM in Aachen mittlerweile kritisch.
Auch FN und DOKR sehen den Start von Totilas bei der Dressur-EM in Aachen mittlerweile kritisch. / Archivfoto: Julia Rau

Der missglückte EM-Start von Totilas wird Konsequenzen für künftige Championats-Nominierungen haben – das hat der Vorstand des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) nun mitgeteilt. Mehrfache Belastungstests für Pferde sind künftig Pflicht.

 

Der missglückte EM-Start des Hengstes Totilas mit seinem Reiter Matthias Rath bleibt nicht ohne Folgen. Nach dem Präsidium der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) befasste sich nun auch der Vorstand des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) als oberstes für den Spitzenpferdesport zuständiges Gremium mit dem Thema und insbesondere den Konsequenzen für künftige Championate.

Totilas hatte bei seinem Auftritt im Mannschaftswettbewerb der Europameisterschaften in Aachen Unregelmäßigkeiten im Bewegungsablauf gezeigt und wurde von den weiteren Prüfungen zurückgezogen. Anschließend wurde ein Knochenödem im Kronbein des linken Hinterbeines diagnostiziert. Der Hengst wurde daraufhin von seinen Besitzern und dem Reiter Matthias Alexander Rath aus dem Sport verabschiedet. Die öffentliche Kritik richtete sich nach dem EM-Fiasko nicht nur gegen Reiter und Trainer, sondern auch gegen die deutsche Mannschaftsführung und das FN-Dressurreferat. Kern der Kritik: Man hatte für einen EM-Start von Totilas alle bislang geltenden Grundsätze aufgeweicht und nicht hinreichend überprüft, ob Totilas den Belastungen eines EM-Starts hinsichtlich Gesundheit und Fitness standhalten könne. Totilas & Rath mussten – entgegen ursprünglicher Festlegungen seitens der Mannschaftsführung – nicht an der ersten EM-Sichtung in Balve teilnehmen, bei der zweiten Sichtung in Hagen a.T.W. startete das Paar lediglich in Grand Prix und Special, für die Kür gab es abermals Dispens.

Dieses Vorgehen, für ein Pferd bestimmte Qualifikations-Kriterien zumindest teilweise außer Kraft zu setzen und gleichsam ein Auge zuzudrücken, wird im Rückblick auch seitens der FN und des DOKR kritisch gesehen: „Wir wussten bereits bei der Nominierung des Pferdes, dass es verletzungsanfällig ist, denn das war es bereits in vorhergegangenen Jahren. Deshalb hätten wir noch sensibler auf den aktuellen Gesundheitszustand achten müssen. Das war rückblickend betrachtet ein Fehler“, erklärte DOKR-Geschäftsführer Dr. Dennis Peiler.

Der DOKR-Vorstand erinnerte daran, dass alle potentiellen Championatspferde im Vorfeld einer Nominierung mehrfach ihre Belastungsfähigkeit im Wettkampf unter Beweis stellen müssen. Alle Disziplinausschüsse werden darauf hingewiesen, dies künftig konsequent einzuhalten. Darüber hinaus sprach der Vorstand der Teamführung Dressur ausdrücklich sein Vertrauen aus.

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