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LED-Schweif-Beleuchtung: Erfolg im zweiten Anlauf
22.11.2015 / News

Schickes Ding: Die ,Tail Lights
Schickes Ding: Die ,Tail Lights' sehen cool aus und erhöhen die Sicherheit von Pferd und Reiter in der Dunkelheit deutlich. / Foto: Tail Lights
Gleich mehrere berittene Polizei-Einheiten erklärten sich bereit, das neue ,Tail Lights
Gleich mehrere berittene Polizei-Einheiten erklärten sich bereit, das neue ,Tail Lights'-System zu testen – die Reaktionen sind durchwegs positiv. / Foto: Tail Lights
So sieht das neue ,Tail Lights Rider System
So sieht das neue ,Tail Lights Rider System' aus, das derzeit im Rahmen der Kickstarter-Kampagne für 155,– US-Dollar (zzgl. Versand) zu haben ist. / Foto: Tail Lights

Vor zwei Jahren sorgte die US-Amerikanerin Sami Gros mit ihrem ,Tail Lights'-System für Schlagzeilen – doch die erhoffte Kickstarter-Finanzierung schlug fehl. Im zweiten Anlauf hat's nun geklappt, die schicke Schweif-Beleuchtung kommt in die Gänge.

 

Vor ziemlich genau zwei Jahren, im Herbst 2013, präsentierte die US-Amerikanerin Sami Gros das Ergebnis einer vierjährigen Forschungs- und Entwicklungsarbeit: eine revolutionäre Schweif-Beleuchtung mit LED-Streifen, die Pferde in der Nacht besser erkennbar und damit Ausritte erheblich sicherer macht. Versuche und Praxistests hatten gezeigt, daß Pferde mit dem ,Tail Lights'-System bereits aus einer halben Meile Entfernung sichtbar und damit erheblich besser vor gefährlichen Situationen im Straßenverkehr geschützt sind. Denn die konventionellen Sicherheitsbänder, reflektierenden Decken, Gamaschen und Bandagen haben einen gravierenden Nachteil: Sie basieren auf reflektierenden Materialien, werden also erst dann in der Dunkelheit erkennbar, wenn Lichtstrahlen darauf fallen und zurückgeworfen werden, und das kann mitunter schon zu spät sein.

Genau diese traumatische Erfahrung hat die junge kalifornische Reiterin und Designerin Sami Gros im Jahr 2008 gemacht: Sie war eines Abends mit einer Freundin und zwei Pferden nach einem langen Ausritt auf dem Weg zurück in den heimatlichen Stall, Pferde und Reiter waren mit Reflektoren und Sicherheitsausrüstung ausgestattet – und dennoch wurde Samis Freundin zu spät gesehen und von einem Auto angefahren. „Von diesem Moment an wollte ich nichts Anderes mehr machen als das beste und sicherste Beleuchtungs-System für Pferde und Reiter", so Sami Gros damals. Sie verbiss sich förmlich in das Projekt, fast vier Jahre hat sie nachgedacht, entwickelt und getestet, ehe das ,Tail Lights'-System marktreif war und die ersten Prototypen vorlagen. Das war im Oktober 2013.

An der Grundkonfiguration hat sich bis heute nichts geändert: ,Tail Lights' besteht aus sechs LED-Leuchtstreifen, die unterschiedlich lang sind und am Schweifansatz des Pferdes mit einem Neopren-Clip befestigt werden. Die LED-Lichter – gleichsam „Rücklichter" fürs Pferd – erzeugen keine Wärme, sind absolut wasserdicht und können daher bei jeder Witterung und Temperatur eingesetzt werden. Die Beweglichkeit des Schweifes wird in keinerlei Weise eingeengt, zudem gibt es die Beleuchtungs-Einheit passend für jede Pferde-Größe vom Pony bis zum Shire Horse. Die LED-Leuchtstreifen gibt es in drei unterschiedlichen Beleuchtungs-Modi (für Einzelreiter, Gruppen sowie für Notfälle) und in verschiedenen Farben. Die mitgelieferte Batterie hält – je nach Lichtintensität und sonstigen Einstellungen – zwischen 15 und 26 Stunden und ist somit auch für lange Ausritte gerüstet. Ein innovatives, hochwertiges und noch dazu schickes Produkt – die Fachwelt war begeistert.

Um jedoch in die Serienproduktion gehen und ein funktionierendes Unternehmen mit Marketing, Vertriebswegen etc. aufbauen zu können, benötigte Sami Gros erhebliche finanzielle Mittel – und hoffte, diese mittels Crowdfunding über die Website ,Kickstarter' aufbringen zu können. Von 18. November 2013 bis 2. Jänner 2014 präsentierte sie ihr Projekt auf der Plattform und hoffte, so die nötige Summe von 100.000,– US-Dollar zusammen zu bekommen. Umso größer war die Enttäuschung, als es am 2. Jänner nur 27.767,– Dollar waren – das Crowdfunding war gescheitert.

Doch Sami Gros zeigte in diesem Moment eine typisch amerikanische Eigenschaft: Sie ließ sich nicht entmutigen, dachte keine Sekunde ans Aufgeben und war von ihrem Produkt weiter vollauf überzeugt. Auch die vielen positiven Reaktionen bestärkten sie in ihrer Haltung, es unbedingt zu versuchen. Mit kleinem Budget begann sie mit der Produktion von ,Tail Lights', stellte ihre Schweifbeleuchtung auf Pferdemessen und Horseshows vor und konnte berittene Polizei-Einheiten als Tester für ihr Produkt gewinnen.

Vor allem aber entwickelte sie – basierend auf den Wünschen und Anregungen ihrer Kunden, mit denen Sami Gros auf der ,Tail Lights'-Facebook-Seite fleißig kommunzierte – ihr Produkt weiter. Die meisten lobten zwar das System und waren von der Idee vollauf begeistert – ein Punkt aber wurde hartnäckig kritisiert, nämlich der stolze Preis: Für das komplette System – mit sechs LED-Streifen, Neopren-Clip, Batterie etc. – waren rund 500,– US-Dollar fällig, und das war vielen einfach zu heftig.

Das sah Sami irgendwann auch ein – und entwickelte eine kleinere, schlankere Version ihres Systems und nannte es das ,Tail Lights Rider System'. Dieses besteht nur noch aus vier LED-Streifen, jedoch ergänzt mit einem zusätzlichen Front-Licht, das vorne am Pferd angebracht werden kann und gewährleistet, daß das Pferd nun aus jedem Blickwinkel – auch von vorn – optimal sichtbar ist. Es ist insgesamt leichter und benötigt weniger Strom, anstelle großer Batterien reicht nun ein schlanker Akku, der wiederaufladbar ist. Zudem ist das System auch komfortabler geworden – mit einer kleinen Fernbedienung kann man, ohne vom Pferd steigen zu müssen, die Farben und die Helligkeit variieren und auch den Beleuchtungsmodus verändern – und das Ganze zum halben Preis des bisherigen Systems, also ca. 270,– US-Dollar.

Mit diesem neuen Produkt wagte Sami Gros auch einen zweiten Kickstarter-Anlauf, um die Fertigungsanlagen für die geplante Serienproduktion zu finanzieren. Am 10. November startete die neue Crowdfunding-Aktion auf Kickstarter – und diesmal lief sofort alles wie am Schnürchen: Die angebotenen Belohnungs-Prämien trafen ins Schwarze – so konnten sich die ersten 25 Unterstützer das neue ,Tail Lights'-System für nur 95,– Euro (statt 275,–) sichern, 50 weitere für 125,– Dollar. Diese beiden Prämien-Varianten waren nach kürzester Zeit ausverkauft.

Schon zehn Tage nach dem Start konnte Sami Gros die freudige Nachricht auf Facebook posten: „We have funded!!!" – „Wir haben gegründet, wir haben's geschafft!" 18.500,– US-Dollar war das Ziel des Crwodfunding – mittlerweile hält man bereits bei über 22.000,– Dollar, und es geht noch fast drei Wochen lang, erst am 10. Dezember 2015 endet die Kickstarter-Kampagne. Bis dahin kann man sich über die Plattform für 155,– Dollar das ,Tail Lights Rider System' als Prämie sichern, und das auch aus Europa (zzgl. Versandkosten) – eine Gelegenheit, die wohl nicht so schnell wiederkommt. Fest steht aber schon jetzt: Sami Gros und ihr stylishes ,Tail Lights'-System haben wohl endgültig den Durchbruch geschafft – wenn auch erst im zweiten Anlauf: coole Sache!

Hier geht's zur Kickstarter-Kampagne – und hier zur Website von ,Tail Lights'.

Kommentare

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1) chspalinger@horbenhof.com: Von dieser Schweifbeleuchtung gibt es auch eine kostengünstigere Variante:
www.horbenhofshop.com (siehe Schweifbeleuchtung)
Samstag, 2. Januar 2016
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