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Schweizer Pferdesportverband fordert Verlegung der Distanz-WM 2016
11.02.2016 / News

Schluss mit den Pferde-Misshandlungen bei Distanzritten in den Vereinigten Arabischen Emiraten – das ist die klare Botschaft des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport.
Schluss mit den Pferde-Misshandlungen bei Distanzritten in den Vereinigten Arabischen Emiraten – das ist die klare Botschaft des Schweizerischen Verbandes für Pferdesport. / Foto: Archiv

In einer Pressemitteilung hat sich der Schweizerische Pferdesportverband SVPS für eine Neuvergabe der Distanz-WM 2016 ausgesprochen – der Austragungsort Dubai sei nicht länger tragbar.

 

Der Schweizerische Pferdesport-Verband (SVPS) hat sich einmal mehr deutlich positioniert – für das Wohl des Pferdes und gegen die skandalösen Zustände, die seit vielen Jahren im Distanzreitsport in den arabischen Emiraten herrschen. Nachdem bereits letzte Woche eine Online-Petition eine Verlegung der an Dubai vergebenen Distanz-WM 2016 verlangt und dafür bereits über 4.000 Unterschriften gesammelt hat (siehe unseren Bericht dazu), unterstützt nun auch der SVPS diese Forderung und verlangt einen neuen Austragungsort für das Championat. Hier die Pressemitteilung im Wortlaut:

„Nach weiteren Vorfällen während der laufenden Distanzreit-Saison in der Gruppe VII der FEI (Mittlerer Osten) hat der Schweizerische Pferdesport-Verband SVPS erhebliche Zweifel an der geplanten Durchführung der Weltmeisterschaft im Distanzreiten im Dezember 2016 in Dubai (Vereinigte Arabische Emirate). Ungeachtet der Vereinbarungen, die mit der Internationalen Reiterlichen Vereinigung (FE) getroffen wurden, sind nach wie vor Verstösse bei Veranstaltungen in dieser Region zu beobachten. So sind insbesondere seit Beginn der laufenden Saison im Oktober 2015 insgesamt 10 ,katastrophale Verletzungen' der FEI gemeldet worden, darunter auch sieben bestätigte Todesfälle von Pferden bis zum heutigen Zeitpunkt.

Nach anhaltender Kritik verschiedener Organisationen hat die FEI im Jahr 2014 das Regelwerk für Distanzveranstaltungen geändert – und zwar mit dem wesentlichen Ziel, den Schutz und das Wohl des Pferdes ebenso ins Zentrum zu stellen wie Chancengleichheit für alle Teilnehmer. Die FEI hat klar festgehalten, dass die neuen Regeln mit sofortigem Zeitpunkt wirksam werden und auch entsprechend eingehalten werden müssen.

Der SVPS, der die gesetzten Maßnahmen ausdrücklich begrüßt und unterstützt hat, hat seit Beginn der Saison im Oktober 2015 aufmerksam die Vorfälle bei Distanz-Veranstaltungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten (UAE) mitverfolgt. Bedauerlicherweise musste dabei beobachtet werden, daß die massiven Misshandlungen und Verstösse weitergegangen sind und daß nur kleine Fortschritte gemacht wurden, die vor allem beim Austragungsort Bou Thieb erkennbar waren, wo der Eigentümer Sheikh Sultan bin Zayed Al Nahyan auf eigene Initiative strengere Regeln eingeführt hat, einschließlich einer Begrenzung des Reittempos sowie einer maximal zulässigen Herzschlagrate von 56 Schlägen pro Minute bei den Vet-Gates.

Nachdem der nationale Pferdesportverband der Vereinigten Arabischen Emirate monatelang seitens der FEI suspendiert war, wurde der im Jahr 2015 verhängte Ausschluss nach langen Verhandlungen und dem Versprechen der UAE, daß alle beschlossenen Maßnahmen umgesetzt werden würden, wieder aufgehoben. Für den SVPS ist nun aber die Vertrauensbasis zwischen der internationalen Reitsport-Welt, der FEI und den Funktionären der UAE zerstört, weil die getroffenen Vereinbarungen nach der Aufhebung der Suspendierung nicht eingehalten wurden.

Aus diesem Grund ist ein neuer Austragungsort für die Organisation der an Dubai vergebenen Weltmeisterschaften im Distanzreiten erforderlich.

Der SVPS erwartet, daß die FEI nun einen neuen Veranstalter vorschlägt, der die Weltmeisterschaften im Distanzreiten im Dezember 2016 durchführen soll – und ist der Überzeugung, daß unter den derzeitigen Bedingungen Dubai (UAE) als Austragungsort nicht länger geeignet ist. Andere nationale Federationen wie jene der Niederlande (KNHS), die Amerikanische Distanzreit-Konferenz (AERC) und Endurance Great Britain (EGB) haben ihre Wünsche ebenfalls deponiert und die FEI um die Benennung eines akzeptablen Alternativ-Veranstalters ersucht. Der SVPS möchte die FEI dabei unterstützen und ermutigen, zielgerichtete und nachhaltige Maßnahmen für das Pferdewohl und einen fairen Sport zu setzen."

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