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Fiaker misshandelten Pferd – 1.200,– Euro Strafe
20.08.2016 / News

Ein Fiakerpferd wurde in einer Tiroler Gemeinde schwer misshandelt – schockierte Passanten riefen die Polizei zu Hilfe.
Ein Fiakerpferd wurde in einer Tiroler Gemeinde schwer misshandelt – schockierte Passanten riefen die Polizei zu Hilfe. / Symbolfoto: Martin Haller

Das Landesgericht Innsbruck verurteilte am Donnerstag drei Fiaker zu Geldstrafen – sie hatten in aller Öffentlichkeit ein erschöpftes Pferd schwer misshandelt.

 

Es waren entsetzliche Szenen, die sich im Februar dieses Jahres in einer Tiroler Gemeinde (Bezirk Innsbruck-Land) abspielten: Drei Fiaker malträtierten ein erschöpftes, am Asphalt liegendes Friesenpferd, um es wieder zum Aufstehen zu bewegen – dabei zerrten sie heftig an der Mähne, rissen es an den Ohren und traten es brutal gegen den Bauch.

Schockierte Passanten alarmierten die Polizei und hielten geistesgegenwärtig das Geschehen auf Video fest. Dieser Mitschnitt spielte – ebenso wie diverse Zeugenaussagen, darunter auch jene der herbeigerufenen Polizeibeamten – eine entscheidende Rolle beim Prozess vor dem Landesgericht Innsbruck am Donnerstag (18. August 2016). Erst als die Polizeibeamten dazwischengingen, ließen die drei Fiaker von dem geschundenen Pferd ab. Ein Tierarzt konnte Friesenstute Bellinda soweit stabilisieren, daß sie wieder aufstehen und weggebracht werden konnte.

Im Prozess wiesen die drei angeklagten Fiaker – wie die ,Tiroler Tageszeitung' berichtet – jegliche Schuld von sich: Sie hätten dem Pferd nur auf die Beine helfen wollen und nicht misshandelt. „Ich trete doch nicht die Hand, die mich füttert", verteidigte sich einer – und ein anderer meinte gar, daß es nicht ungewöhnlich wäre, wenn ein Pferd einmal am Boden schläft. Diese haarsträubende Interpretation rückte ein Tierarzt vor Gericht zurecht: „Das Pferd ist ein Fluchttier und macht kein Schläfchen am Asphaltboden", so der Veterinär in seiner Aussage. Das Pferd sei vielmehr akut erschöpft und in einem sehr schlechten Zustand gewesen.

Die Zeugenaussagen sowie das aufgenommene Video ergaben für das Gericht eindeutig den Tatbestand der Tierquälerei. Die drei Angeklagten wurden zu einer Geldstrafe von jeweils 800,– Euro verurteilt, zur Hälfte bedingt. Das bedeutet, daß jeder der drei Angeklagten vorerst 400,– Euro bezahlen muss – bei einer Wiederholungstat werden weitere 400,– Euro fällig.

Pferd Bellinda geht es mittlerweile wieder gut.

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