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21-jähriger Vielseitigkeitsreiter tödlich verunglückt
11.09.2016 / News

Der tragische Sturz von Nikita Sotskov ist bereits der vierte Todesfall im internationalen Vielseitigkeitssport in diesem Jahr.
Der tragische Sturz von Nikita Sotskov ist bereits der vierte Todesfall im internationalen Vielseitigkeitssport in diesem Jahr. / Symbolfoto: Julia Rau

Bei den Ratomka Horse Trials im weißrussischen Minsk ist gestern der 21-jährige russische Eventer Nikita Sotskov bei einem Rotationssturz ums Leben gekommen – es ist bereits der vierten Todesfall in der Vielseitigkeit in diesem Jahr.

 

Die FEI hat gestern (10. September) den tragischen Tod des jungen russischen Vielseitigkeitsreiters Nikita Sotskov bestätigt. Sotskov und sein Pferd Larry Carlton verunglückten beim Drei-Sterne-CIC in Ratomka im weißrussischen Minsk bei Hindernis 21 – dem vorletzten Hindernis des Geländekurses.

Nach Informationen der FEI handelte es sich um einen der gefürchteten Rotationsstürze – das Pferd blieb an dem Hindernis hängen, überschlug sich und fiel auf den Reiter. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe gab es für Nikita Sotskov keine Rettung. Sein Pferd kam mit einer leichten Verletzung am linken Hinterbein davon.

Nikita Sotskov war 21 Jahre alt und galt als vielversprechendes Talent im russischen Vielseitigkeitssport. Er ritt seit dem Jahr 2010 auf internationalen Turnieren und vertrat Russland sowohl bei der Junioren-EM 2012 im polnischen Strzegom als auch bei der Young Rider-EM im Vorjahr (ebenfalls in Strzegom ausgetragen). Sotskov galt auf Zwei-Stern-Events als sehr erfahren – er hatte in den letzten Jahren mit drei Pferden eine Reihe von Top-Ten-Platzierungen erobert. Das CIC3* in Ratomka war sein erster Start bei einem Drei-Stern-Event.

Die Todesnachricht ist ein Schock für die gesamte Vielseitigkeitsszene – auch die FEI zeigte sich tief bestürzt: „Mit sehr schwerem Herzen müssen wir den erschütternden Verlust eines unserer Mitglieder durch einen tragischen Unfall heute in Ratomka bestätigen", so FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez. „Nikita Sotskov war einer von Russlands hoffnungsvollsten Young Ridern – die schlimme Nachricht von seinem Tod wird niemanden, der an diesem Sport Anteil nimmt, unberührt lassen. Im Namen der FEI und der weltweiten Pferdesport-Community möchte ich Nikita Sotskovs Familie und seinen Freunden aus dem Sport unser tiefes Mitgefühl aussprechen, ebenso der Russischen und Weißrussischen Federation."

Die FEI wird die genauen Umstände des tödlichen Sturzes eingehend untersuchen – und verweist auf die Tätigkeit einer Arbeitsgruppe unter dem US-Amerikaner David O'Connor, die den Auftrag hat, sämtliche Risikofaktoren in der Vielseitigkeit unter die Lupe zu nehmen und alle Möglichkeiten aufzuzeigen, die Sicherheit in dieser Sparte zu erhöhen.

Der tragische Sturz von Nikita Sotskov ist bereits der vierte Todesfall im internationalen Vielseitigkeitssport in diesem Jahr: Am 6. März ist die 17-jährige Olivia Inglis bei den Scone Horse Trials in Australien tödlich verunglückt, am 30. April kam die 19-jährige Caitlyn Fischer bei einem Sturz in den Sydney Horse Trials ums Leben (siehe unseren Bericht dazu). Zwei Wochen später – am 14. Mai – traf es die 33-jährige Philippa Humphreys, die bei einem Sturz während des Jersey Fresh International Events (CCI3*) tödliche Verletzungen erlitt. Alle drei Unfälle waren sogenannte Rotationsstürze, bei denen sich das Pferd überschlagen hat und auf die Reiter gestürzt ist. Nun wurde dieser bestürzenden Liste eine weitere Tragödie hinzugefügt – 2016 ist damit schon jetzt, soweit es sich überblicken lässt, das schwärzeste Jahr in der Geschichte des Vielseitigkeitssports. Der Ruf nach grundlegenden Änderungen im Sport – die auch ProPferd in einem Kommentar gefordert hat – wird nun wohl noch lauter werden.

Kommentare

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1) balubalu: Ich denke, ich habs schon beim letzten schweren Unfall gesagt: Die Vielseitigkeit muss sich bei den Hindernissen etwas einfallen lassen. So geht es weder für Mensch noch Tier weiter. Mein Vorschlag daher: Nur das unterste Drittel der Hindernisshöhe als festes Hinderniss bauen. danach mit Stangen wie im Springbewerben auf die erfoderliche Höhe upgraden. Es lassen sich sowohl Tische und auch Schmale Sprünge so einwandfrei nachbauen und es sollte somit zu wesentlich weniger Stürzen kommen. Im Reglement wäre es auch einfach zu händeln: Abwurf = 4 Fehlerpunkte, Verweigerung = 20 Fehlerpunkte. Da trennt sich die Spreu vom Weizen schon mal. Und bitte hört endlich mit diesen wahnwitzigen Bergabsprüngen ins Nichts auf. Das ist weder perdegerecht (ist sowieso die Frage bei dem Sport) noch auch nur ansatzweise die Hohe der Verletzungsgefahr für Mensch und Tier wert.
Montag, 12. September 2016
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